Autor: Kristian Selm

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

6.0
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(62:56, CD, Pride & Joy Music, 2020) Die bereits Mitte der 80er im norditalienischen Treviso gegründeten Asgard, erreichten in den 90ern in Progkreisen einen durchaus veritablen Bekanntheitsgrad. Mit Sänger Kikko Grosso verfügte man damals über einen stimmgewaltigen Frontmann, während stilistisch ein kompakter Mix aus Progressive Metal und Neo Prog gepaart mit Einflüssen aus nordischer Mythologie und folkloristischen, mittelalterlichen Ansätzen ansprechend funktionierte. Damals noch unter Vertrag beim berühmt-berüchtigten WMMS-Label von Peter Wustmann – wo u.a. Alben von Ines, Tea In The Sahara oder Ivanhoe, sowie die CD-Erstveröffentlichung von Anyone’s Daughter erschienen – waren es vor allem die beiden Alben „Arkana“ (1992)…

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10.0
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(55:54, CD, Digital, Cherry Red Records / Esoteric Antenna, 2020) Auch Fish On Friday hatten mit den Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise zu kämpfen. Ursprünglich sollte „Black Rain“, das mittlerweile fünfte Album der Diskografie, bereits im April erscheinen, wurde aber nun auf Mitte Mai verschoben. Das englisch-belgisch-amerikanische Quartett um Nick Beggs (Bass, Chapman Stick), Marty Townsend (Gitarre), Frank van Bogaert (Gesang, Keyboards, Gitarre) und Marcus Weymaere (Schlagzeug) wurde wiederum von diversen Gästen unterstützt. So steuert u.a. Nick Beggs‘ Tochter Lula Beggs Gesang auf mehreren Tracks bei, während Theo Travis (Flöte, Saxophon, Klarinette) einige Stücke klanglich verfeinert. Herausgekommen ist einmal mehr eine hier…

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7.0
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(43:32, CD, LP, Frontiers Music/Soulfood, 2020) Als Frontmann, Keyboarder und Songschreiber von Styx war Dennis DeYoung einerseits für deren opulente, sinfonische Titel wie z.B. ‚Come Sail Away‘, ‚The Grand Illusion‘ oder ‚Suite Madame Blue‘, aber eben auch die klebrigen, zuckersüßen Balladen wie den No.1 Hit ‚Babe‘ zuständig. Nachdem sich Styx und er vor rund zwei Jahrzehnten nicht gerade einvernehmlich trennten, verfolgte Dennis DeYoung anschließend hauptsächlich eine Karriere zwischen Musical, Filmmusik und Fernsehauftritten. In den letzten Jahren spielte er live auch wieder vermehrt die Musik von Styx unter dem Bandwurmnamen Dennis DeYoung And The Music Of Styx. „26 East: Volume 1″…

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11.5
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(73:51, CD, LP, Digital, Gentle Art Of Music/Soulfood, 2020) Nach der erfolgreichen Tour im letzten Herbst war es für Subsignal an der Zeit, das erste Live-Album in Audioformat zu veröffentlichen. „Out There Must Be Something“, der erste Live-Mitschnitt von Subsignal aus dem Jahre 2012, war nur in DVD-Format erhältlich und logischerweise vom Material der ersten beiden Alben bestimmt. Fünf Titel vom Debüt „Beautiful & Monstrous“ (2009) und dem Nachfolger „Touchstones“ (2011) sind ebenfalls auf dem aktuellen Live-Output vertreten. Ergänzt werden diese logischerwesie vor allem durch Material vom letzten Studioalbum „La Muerta“, wie aber auch die anderen Studioalben von Subsignal titelmäßig…

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10.0
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(48:11 + 53:05 + 61:55,  CD, Digital, Purple Pyramid Records/Cleopatra Records, 2020/2006/2008/2013) Aus dem großen Hawkwind-Universum ist man ja einiges an Irrungen und Wirrungen mit neuen Formationen, Projekt- und Bandnamen gewohnt. Hinter den auf diesen Seiten bereits vorgestellten Hawkestrel steckt eigentlich als Kopf ex-Hawkwind-Sänger und -Bassist Alan Davey. „Present Pre-Med“ unter dem Banner Hawkestrel zu veröffentlichen, ist ein weitere namentliche Ungereimtheit – oder gibt es einfach rechtliche Probleme mit dem alten Namen bzw. steckt vielleicht das Label dahinter? Egal, in den weiten Fernen des Weltraums verliert man schon mal gerne die Orientierung. Wer sich die Arbeit macht und etwas recherchiert,…

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(27:22, Digital, Gentle Art Of Music/Soulfood, 2020) „4 Songs Live“ bietet – der Titel lässt es ferahnen – jene vier Titel, die Yogi Lang im letzten Herbst im Vorprogramm seiner Stammband RPWL vorstellte. Mitgeschnitten im niederländischen Helmond handelt es sich beim Songmaterial ausschließlich um Titel von seinem letzten Soloalbum „A Way Out Of Here“. Als Line-up fungierten dabei RPWL plus Gastmusiker, so dass hier folgende Besetzung zu hören ist: Yogi Lang (Gesang, Keyboards), Markus Jehle (Keyboards), Marc Turiaux (Schlagzeug), Kalle Wallner (Bass), sowie Torsten Weber (Gitarre) und die beiden Backgroundsängerinnen Caroline von Brünken und Bine Heller. Die vier Titel ‚Move…

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9.5
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(55:27, CD, Vinyl, Digital, InsideOut Music / Sony Music, 2020) Spock’s Beard Reloaded, die Zweite. Nicht mal knapp ein Jahr nach dem Debüt legen Pattern-Seeking Animals mit „Prehesile Tales“ nach. Das kalifornische Quartett, das zu 3/4 aus aktuellen bzw. ehemaligen Mitgliedern von Spock’s Beard besteht (Ted Leonard – Gesang, Gitarre, Dave Meros – Bass, Jimmy Keegan – Schlagzeug, Gesang plus John Boegehold – Synthesizer, Keyboards), hat inzwischen ein kreatives Eigenleben entwickelt, auch wenn natürlich immer ein gewisser Vergleich zur Stammformation durchscheint. Letztendlich gehen Pattern-Seeking Animals die Sache jedoch straighter, griffiger, songorientierter an, schalten aber Bedarf immer wieder in den Retro-Prog-Modus.…

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11.0
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(40:20, CD, Digital, Bandcamp, 2020) Mystische World Music aus den Wäldern Kareliens oder einfach Dark Nordic Music, wie es Fedor Svolotch, der Gründer und Komponist von Theodor Bastard umschreibt. Nach fünfjähriger Pause liegt mit “ Volch’ya Yagoda“ (dt. Übersetzung: Wolfsbeere) ein neues Album der russischen Formation vor, welches deren musikalische Tradition aus archaischer Weltmusik mit elektronischen Elementen fortsetzt. Geblieben ist ebenfalls der schamanenhafte Charakter der Musik, während Texte und Stimmungen stark in deren abgelegener nordischen Heimat in den Wäldern zwischen Karelien und Ural verwurzelt sind. Während Fedor Svoloch und Sängerin / Multi-Instrumentalist Yana Veva ihren Lebensunterhalt in erster Linie mit…

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11.0
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(47:02, CD, Digital, Eigenveröffentlichung, 2020) Drei akustische Gitarren, drei Gitarristen aus drei Ländern. Das California Guitar Trio kann auf eine Historie zurückblicken, die bis in die frühen 90er Jahre reicht. War man gerade Anfang der 2000er Jahre auch auf dem Album-Sektor sehr aktiv, ist die Frequenz der Veröffentlichungen mittlerweile nicht mehr so hoch. Mit „Elegy“ legen Hideyo Moriya, Paul Richards und Bert Lams 13 Neuaufnahmen plus einen Remix vor, die in vielerlei Hinsicht nach der gleichen Formel funktionieren, wie viele andere ihrer Studiowerke. Mit einem Mix, der vorwiegend aus Coverversionen (u.a. ‚Get Back‘ von The Beatles, Radioheads ‚Daydreaming‘ oder der…

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12.0
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(49:11, CD, Vinyl, Digital, Progressive Promotion Records, 2020) Sieben Jahre nach „Das Geheimnis“ melden sich Traumhaus mit einem in Latein verfassten Albumtitel „In Oculis Meis“ (dt. Übersetzung: In meinen Augen), sowie einer Umsetzung des neuen Materials in deutscher, sowie überraschenderweise auch in englischer Sprache zurück. In der Besetzung Alexander Weyland (Gesang, Keyboards, Programming), Tobias Hampl (Gitarre), Till Ottinger (Bass) und Ray Gattner (Schlagzeug) hat man acht neue Stücke eingespielt und orientiert sich stilistisch an einer elegant ausgedachten und verschachtelt umgesetzten Mixtur aus hymnischer, melodietrunkener Sinfonik, unterfüttert von einer prog-metallischen Note. Standen in der Vergangenheit vor allem die Keyboards im Vordergrund,…

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12.5
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(69:53, CD, Vinyl, Digital, Ipecac Recordings, 2020) R.I.O. (Rock In Opposition), Avant Prog, Chamber Rock, Zeuhl. Bei solch Stilmerkmalen kräuseln sich bei einigen unweigerlich die Fußnägel, andere sperren gespannt die Lauscher auf. „Oscillospira“ präsentiert die überaus spannende Zusammenarbeit des in Australien geborenen, mittlerweile in Brooklyn lebenden Komponisten/Produzenten/Sängers  J.G. Thirlwell (a.k.a. Foetus) mit dem schwedischen Multi-Instrumentalisten/Komponisten Simon Steensland, die 2017 ihren Anfang nahm. J.G. Thirlwell outet sich dabei mit seinen Bemerkungen als langjährigen Fan von Simon Steensland Arbeit. Inspiriert von Bands wie Magma, Univers Zero und Present, der 70er-Jahre Ära von King Crimson und Béla Bartók, hat man eine gemeinsame musikalische…

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10.5
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(45:19, CD, Vinyl, Digital, Glassville Records/Dutch Music Works, 2020) Heavy, aber jede Menge Raum für Dynamik und Atmosphäre. Dies verkündet die kurze Stilbeschreibung auf der Facebook-Seite von Lesoir. Die 2009 gegründete Band aus dem niederländischen Maastricht kann mittlerweile auf einige Alben und diverse Auftritte zurückblicken – u.a. Support Act bei The Gathering, Blind Ego, wie auch bei der 2015er Ausgabe des Night Of The Prog Festivals (oder dem Midsummer Prog 2018 oder dem iO Pages Festival 2016; d. Schlussred.). Erst letztes Jahr war man mit Riverside auf gemeinsamer Tour, was als Inspirationsschub für das „Mosaic“ diente. Produziert von John Cornfield…

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11.0
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(73:47, CD + DVD, Trance Music / in-Akustik, 2020) Mani Neumeier ist mit seinen 79 (!) Jahren noch immer sehr aktiv und offen für das Unbekannte. Nicht nur, dass er mit seiner Band Guru Guru im Jahr 2018 deren 50-jähriges Bühnenjubiläum feierte, letztes Jahre brach man zum ersten Auftritt nach China auf. Eine Reise ins Ungewisse und mit gewissen Einschränkungen. Zwar musste man im Vorfeld die Texte von der Zensur genehmigen lassen, doch zum Glück sind die Texte von Guru Guru, na ja sagen wir mal, eher abgehoben kryptisch, so dass der Rotstift nur wenig gezückt wurde. Zudem blieb der…

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11.0
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(62:20, CD, Sound Resources/Just For Kicks (Import), 2020) Selbst wenn Glass Hammer unter dem allgemeinen Stilmerkmal Retro Prog einzuordnen sind, so reizt die Band aus den amerikanischen Südstaaten ihre musikalische Grenzen immer wieder in andere Bereiche aus bzw. lässt auch andere Einflüsse zu. Auf den zwölf Tracks von „Dreaming City“ wird eine vielseitige, überaus interessante Bandbreite von rockigen, folkigen bis hin zu balladenhaften Passagen abgedeckt, finden sich dieses mal sogar Einflüsse aus Sequenzer-betonter elektronischen Musik. Dennoch dominieren in Summe die Gitarrenparts, die Keyboard-Dominanz wird zurückgefahren. Dennoch bleiben progressive, sinfonische Elemente weiterhin bestimmend, jedoch nicht so ausladend und bombastisch ausgestaltet, wie…

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12.0
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(63:53+79:21, CD, Vinyl, Digital, Kscope/Edel, 2020) Eigenartige Veröffentlichungspolitik: ein Livealbum mit nahezu acht(!) Jahren Verspätung nach dessen Entstehung und dann auch noch eines, bei dem es recht viele Überschneidungen (immerhin acht Titel) mit dem 2011 mitgeschnittenen „Live Poznan“ gibt. Bei Crippled Black Phoenix ticken die Uhren in jeglicher Hinsicht etwas anders. Immerhin konnte ein derber Schönheitsfehler auf „We Shall See Victory“ korrigiert werden: der damals aus Platzgründen auf „Live Poznan“ weggelassene CBP Übersong ‚Burnt Reynolds‘ ist hier in einer knapp 15-minütigen Version vertreten. Doch genug herumgemäkelt, denn gerade im Livekontext kommt die ausschweifende Musik des britischen Musikerkollektivs mit dem wechselnden…

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(39:36, CD, LP, Atomhenge / Esoteric Recordings, 1976/2020) Die Anzahl an Kompilationen im großen Hawkwind Universum ist schier unüberschaubar. „Roadhawks“ war im Jahr 1976 die erste Zusammenstellung, die auf acht Titeln die Jahre 1970-1975 und damit die ersten fünf Alben der englischen Space Rocker umspannte. Das besondere war damals,, dass Bandleader Dave Brock nicht nur die Titel für dieses Album auswählte, sondern diese teilweise leicht remixte und nahezu übergangslos editierte, ‚You Shouldn’t Do That‘ in einer bis dahin unveröffentlichten Liverversion enthalten war. Bis heute war „Roadhawks“ lediglich auf Vinyl erschienen und seit langer Zeit schon nicht mehr offiziell erhältlich -…

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10.0
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(49:54, CD, Digital, Vinyl, Peaceville, 2020) Herbstmusik zum Frühling. Traurigkeit als Inspiration. Vier Jahre nach dem letzten Studioalbum „The Fall Of Hearts“ und einer im Anschluss der nachfolgenden Tour angekündigten Bandpause, kehren Katatonia mit „City Burials“ in gewohnt düsterer Manier auf die Bildfläche zurück. Jonas Renkse (Gesang), Anders Nyström (Gitarre), Niklas Sandin (Bass), Daniel Moilanen (Schlagzeug) und Roger Öjersson (Gitarre), sowie die beiden Gäste Frank Default (Keyboards) und Anni Bernhard (Gesang), setzten einmal mehr auf getragene Stimmungen im atmosphärischen Bereich zwischen Progressive und Dark Metal, aufgelockert durch gelegentliche härtere Riffs. So fühlt man sich beim Anhören sofort zu Hause. Wunderbare…

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11.0
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(72:32, Digital, Bandcamp, 2020) Die Bandhistorie von White Willow ist geprägt von unzähligen Line-up-Wechseln und längeren Unterbrechungen. Deswegen gibt man mit augenzwinkernder Ironie auf der bandeigenen Facebook-Seite die eigenen Interessen auch an als „Schluss & Pause machen“, sowie „Wieder zusammen kommen“. Das letzte Studioalbum „Future Hopes“ der norwegischen Formation um deren Bandleader Jacob Holm-Lupo erschien bereits 2017, aktuell befindet man sich wieder mal im Pausenmodus. Um die Zeit bis zu den nächsten offiziellen Bandaktivitäten zu überbrücken, wurde auf der Bandcamp-Seite eine Archivsammlung mit teilweise bisher unveröffentlichtem Material bzw. Bonustiteln der Reissues als digitaler Release online gestellt. Die Kompilation wird mit…

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12.0
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(50:22 + 48:57, 2 CD, 3 LP, GroundUp Music, 2020) Erstaunlich, welche Acts abseits des allgemeinen Mainstreams mittlerweile die Royal Albert Hall füllen. Es gibt also doch noch Hoffnung für den guten Geschmack. Das formidable amerikanische Musikerkollektiv Snarky Puppy um Bandleader Michael League machte auf seiner Tour im letzten Jahr ebenfalls in der altehrwürdigen Veranstaltungsstätte in London Halt. Bei diesem Livealbum stand logischerweise der Fokus auf dem letzten Studioalbum „Immigrance“, welches gleich mit sechs Songs vertreten ist. Die Setlist fokussiert sich trotz der inzwischen recht umfangreichen Diskografie der Amerikaner neben dem Material von ‚Immigrance‘ lediglich auf weiteres Material aus den…

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9.5
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(52:30, CD, Digital, M.P. Records, 2019) Doppelter Treffer – sowohl in der Rubrik #NowPlaying auf dieser Seite, als auch im belgischen Magazin Prog-résiste fand sich erst kürzlich ein Hinweis auf „Sul Confine“, das zweite Album des italienisches Trios Aliante. Die 2017 gegründete Band, die zu zwei Dritteln aus Mitgliedern der vor allem in den 90ern aktiven Neo-Prog-Formation Egoband besteht, setzt sich aus Enrico Filippi (Keyboards, Piano, Moog), Alfonso Capasso (Bass) und Jacopo Giusti (Schlagzeug, Percussion) zusammen. Als Gast ist zudem auf einem Titel die Violinistin Marianna Vuocolo zu hören. Geboten wird ein meist relaxter, rein instrumentaler Symphonic / Neo Prog,…

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