Autor: Juergen Meurer

Auf den Hund gekommener Proggie, aufgewachsen mit Yes, Genesis, Gentle Giant, King Crimson, VdGG usw. Anschließend bemerkt, dass es - huch - ja noch sooo viele andere Bands in dieser Richtung gibt, quer über den Globus verteilt. Dann kam das Interesse für Italo-Prog, Skandinavier, Japaner, Franzosen usw. Über Tangerine Dream, Klaus Schulze, Vangelis, Kitaro usw. entwickelte sich dann auch stetig das Interesse an Elektronischer Musik und Ambient.

8.0
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(53:32, CD, The Villa Productions, 2015) „Fingerprints“ ist im wahrsten Sinne ein Soloalbum, denn der niederländische Musiker Hans Spitzen hat hier alles in Eigenregie ausgearbeitet. Hut ab schon mal dafür. Er sagt selbst, dass er keine Band zusammenstellen konnte, also hat er letztendlich alles selbst gemacht. Dies beinhaltet nicht nur das Spielen sämtlicher Instrumente, sondern auch den Gesang und das Artwork. Das verdient allemal Respekt, mag in Teilen nicht unbedingt die beste Lösung sein, aber vermutlich die am ehesten machbare. Man ahnt es schon – es geht im Wesentlichen um den Gesang, der hier beim besten Willen keine Spitzen-Noten erzielen kann. Spitzen präsentiert sechs Songs, zwei von ihnen liegen…

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10.5
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(31:09, CD, Eigenverlag, 2015) Die Band Armonite wurde vor rund 20 Jahren gegründet, um die Jahrtausendwende brachte sie in Eigenregie ihr Debütalbum „Inuit“ heraus. Ihre Art von Instrumental-Prog verdiente Beachtung, trotzdem wurde es um die Gruppe bald still. Jetzt, 15 Jahre später, ist plötzlich ein neues Armonite-Album auf dem Markt. Was erwartet uns? Im Grunde genommen hat sich gar nicht viel geändert: Zwei Gründungsmitglieder sind nach wie vor dabei, sie besetzen die Kernpositionen der Band. Dabei handelt es sich um den Geiger Jacopo Bigi und Keyboarder Paolo Fosso.  Fosso hat mit einer Ausnahme sämtliche Titel komponiert, lediglich ‚Connect Four‘ stammt aus Bigis Feder. Vervollständigt wird das Quartett durch eine…

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11.0
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(50:31, CD, LP, AMS Records, 2015) An dieser Stelle soll das italienische Label AMS Records vorgestellt werden. Es feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum, wie die Textergänzung „Italian Progressive Rock since 2006“ beim Firmenlogo besagt – ein guter Grund, sich mit dem zugehörigen Katalog zu beschäftigen. Den Anfang macht das Debütalbum von Ellesmere, „Les Chateaux de la Loire“. Name und Albumtitel klingen alles andere als italienisch, ebenso wenig die Songtitel, von zwei Bonustracks mal abgesehen. Doch traut dem Labelslogan: Wir sind in Italien – und zwar nicht bei einer Band, sondern beim Soloalbum von Roberto Vitelli, der hiermit ein blitzsauberes Debüt vorlegt. Nach dem ersten Durchlauf kommt einem Anthony Phillips in den Sinn. Die…

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9.5
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(69:17, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Was zunächst nach dem Album eines Solokünstlers klingt, entpuppt sich als Werk einer spanischen Band, sodass also eine Besprechung im Rahmen unserer „Spanischen Woche“ gerechtfertigt ist. Der Name Baule taucht (fast) wieder auf, wenn man sich die Besetzungsliste anschaut: Der Gitarrist und Sänger heißt Eric Baulenas. Eric Rovira am Schlagzeug (plus Background-Gesang), Dani Soto am Bass und Isam Alegre an den Tasteninstrumenten (plus Background-Gesang) vervollständigen das Quartett. Nach sphärisch-symphonischem Keyboard-Intro folgt mit ‚Redemption‘ der erste mittellange Song. Baulenas greift auch als Sänger ins Geschehen ein, was zunächst nur mittelprächtig gelingt. Doch Entwarnung: Im weiteren Verlauf gewöhnt man sich relativ…

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9.5
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(43:39, CD, Lednevir Records, 2015) Rivendel ist eine spanische Formation, die 1982 gegründet wurde und acht Jahre später mit „Manifesto“ ihr Debütalbum auf den Markt brachte. 1996 folgte das bei Musea erschienene „The Meaning“. Das blieb für lange Zeit das letzte erkennbare Lebenszeichen, denn danach löste sich die Band auf. Es gab zwar zwischendurch erneut Aktivitäten, die verliefen aber im Sande. Jetzt, zwanzig Jahre später, ist Rivendel als Trio zurück. Dafür haben sich drei Urmitglieder zusammengetan: Jose Mari Aguirrezabala – Bass Oscar Belio – Tasteninstrumente Toño Cruz – Gitarren. Auf einen Schlagzeuger verzichtet man also. Glücklicherweise hat das kein nervtötendes Programming…

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11.0
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(40:23, CD, Tachika, 1978) Dank der Gnade der frühen Geburt durfte sich der Rezensent schon in den 1970er-Jahren auf Entdeckungsreise in die faszinierende Welt der progressiven Musik begeben. Die spanische Szene kam zugegebenermaßen vergleichsweise spät dran, aber auch sie hatte einiges zu bieten. Denkt man an spanischen Prog jener Zeit, fallen einem meist Namen wie Bloque, Alameda, Cai, Granada, Fusioon, Canarios, Nu, Triana, Mezquita, Medina Azahara, Iceberg und Iman ein. Eine Scheibe, die nicht nur optisch nachhaltige Wirkung erzielte, war „Escenes“ von Gotic. Die Band bot darauf eine Mischung aus Symphonic Prog und Jazz, bei der die Flöte eine dominante Rolle spielte. Das Interesse war geweckt,…

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9.5
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(44:34, Download, Eigenproduktion, 2015) Auf Bandcamp wird erklärt, wer oder was hinter dem Namen Psicolorama steckt, nämlich das sogenannte „M. Casado Project“. Als beigefügte Schlagworte finden sich: Prog rock, mellotrons and music for you. Stimmt die Beschreibung denn? Dazu muss man wissen, dass es schon diverse digitale Veröffentlichungen des scheinbaren Ein-Mann-Unternehmens aus Sevilla gibt, von durchaus unterschiedlicher Qualität bzw. musikalischer Ausrichtung. Das vorliegende Album ist, eine EP mitgezählt, sein fünftes Werk. Progressive Rock? Wohl eher nicht, zumal der Begriff „Rock“ hier gar nicht assoziiert werden kann. Mellotrons? Leider nicht herauszuhören. Musik für mich? Oja, durchaus – denn dieses Album glänzt durch intensive Atmosphäre. Im Gegensatz zu…

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9.0
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(57:38, 52:32, 2CD, Azafrán Media, 2015) Beim Namen Amarok denkt man zunächst an ein Album von Mike Oldfield. Ein recht gelungenes, nebenbei bemerkt. Ob es hier eine Inspirationsquelle war, ist unbekannt – jedenfalls nennen sich auch Künstler und Bands so. Zum Beispiel ein polnischer Multiinstrumentalist, der seine Alben unter diesem Pseudonym veröffentlichte. Weil bei BetreutesProggen aber keine polnische sondern eine spanische Woche beginnt, widmen wir uns der von Keyboarder Robert Santamaria ins Leben gerufenen Gruppe Amarok aus Europas Süden. Die Gründung erfolgte 1990. Seitdem hat es viele Veröffentlichungen und sowie einige personelle Veränderungen und mit ihnen verbundene wechselnde musikalische Akzente gegeben. Das letzte Lebenszeichen…

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9.5
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(51:49, CD, Lynx Music, 2015) Der polnische Keyboarder Lubomir Jędrasik ist bereits seit vielen Jahren unter dem Künstlernamen Kayanis aktiv. Um die Jahrtausendwende veröffentlichte er Alben wie „Machines And Dreams“ und „Synesthesis“, 2012 folgte „Where Abandoned Pelicans Die“. Nun meldet er sich mit einem neuen Werk zurück. Es heißt „Transmundane“ und besteht aus zehn Instrumentaltracks. Das Booklet gibt nicht viele Informationen her: Offenbar hat Kayanis alles im Alleingang eingespielt, was im Wesentlichen umfangreiche Tastenarbeit bedeutet. Man erfährt lediglich, dass der Academic Choir of the University of Gdansk unter der Leitung von Marcin Tomczak beteiligt war, und dass die Aufnahmen den Zeitraum von 2012…

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10.5
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(51:29, CD, Fading Records, 2015) Rund sieben Jahre nach seinem Debüt „La Leggenda Della Grande Porta“ legt dieser italienische Fünfer das Nachfolgealbum „Babylon“ in leicht veränderter Besetzung vor. Ein Vergleich mit der kürzlich besprochenen Scheibe von Homunculus Res zeigt schön die Labelpolitik auf: Während Homunculus Res mustergültig für jene Ausrichtung steht, die das Mutterlabel AltrOck üblicherweise auf den Markt bringt, ist die Musik von VIII Strada ein bisschen anders gelagert. Hier geht es nicht nur eindeutig „elektrischer“ zu, sondern auch etwas geradliniger und mehr dem Symphonic Prog behaftet. Und damit eben interessant für das AltrOck-Sublabel Fading Records. Eine ausgesprochen wichtige Rolle…

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10.0
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(52:38, CD, AltrOck Productions, 2015) Bei manchen Alben ist die Frage wer sie veröffentlichen wird relativ einfach zu beantowrten. Homunculus Res‘ aktuelles Werk gehört dazu, denn es handelt sich um ein Paradebeispiel für jene Art Musik, die das mittlerweile schon über zehn Jahre existierende Mailänder Label AltrOck Productions herausbringt. ‚Come Si Diventa Ciò Che Si Era‘ ist das zweite Album der Band aus Sizilien, die speziell Freunden der Canterbury-Szene geläufig sein sollte. Es beinhaltet 14 Songs, darunter mit ‘Ospedale Civico‘ einen knapp 18-minütigen Longtrack. Die Namen der Gastmusiker zeigen, in welche Richtung sich Homunculus Res orientieren: Mit von der Partie sind unter anderem David Newhouse (The Muffins), Aldo de Scalzi…

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8.0
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(43:11, CD, Black Widow, 2015) Ein Blick auf das Front-Cover genügt und man hat die richtige Idee, welche Art von Musik uns JPL hier präsentiert. JPL steht in diesem Fall nicht für den Nemo-Frontmann Jean Pierre Louveton, sondern für den italienischen Musiker Julius Paolo Lazzeri. ItaloProg-Kenner wissen den Namen möglicherweise einzuordnen, denn Lazzeri spielt auch in der ebenfalls bei Black Widow unter Vertrag stehenden Band Three Monks. Zurück zum Cover: Abgebildet sind eine Kirchenorgel und ein Schlagzeug – und genau das ist das Fundament dieses von Signore Lazzeri im Alleingang eingespielten Albums. Nicht Synthesizer oder Piano, sondern pompöse Kirchenorgel-Sounds bestimmen das bombastische Klangbild.…

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10.0
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(60:02, CD, Eigenverlag, 2015) Zwar läuft ‚Ordo Ab Chao‘ unter dem Namen Samarkande und ist Album Nummer fünf der Kanadier, doch der Zusatz „Samarkande – Eric Fillion“ weist schon darauf hin, dass es sich eher um ein Soloalbum desselben handelt. Wohl weil Fillions Wegbegleiter Sylvain Lamirande aber bei etwa der Hälfte der Stücke unterstützend eingreift, hat man sich dafür entschieden, doch den Bandnamen zu benutzen. Wobei „Band“ dahingehend zu relativieren ist, dass es sich bei Samarkande ansonsten um ein Duo handelt. Das aktuelle Werk ist Edgar Froese gewidmet, und damit dürfte klar sein, dass es sich um ein Album aus dem Elektronik-Bereich handelt. Während frühere…

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10.5
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(34:29, CD, Black Widow, 2015) Muss man sich Sorgen um Il Tempio Delle Clessidre machen? Der Schlagzeuger verließ die Band (mehr dazu weiter unten), Frau Montaldo ist plötzlich anderweitig aktiv, wie das Beispiel VLY zeigt, und jetzt erscheint gar ein Soloalbum von ihr. Und nicht nur das, der Albumtitel kündigt schon eine Fortsetzung an. Doch Entwarnung ist angesagt, es bleibt der Bandchefin durchaus noch Zeit für ihre Stammformation, die an einem neuen Album arbeitet. Dass sie das vorliegende Material auf einem eigenen Album präsentiert, macht viel Sinn, denn die Kompositionen sind zum Teil völlig anders geartet als typische Il-Tempio-Songs. Doch…

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11.3
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(74:14, CD, Eigenverlag, 2015) Wer halbwegs auf der sicheren Seite sein will, dass keine andere Band gleichen Namens existiert, nennt sich wohl so: Hinter I Am The Manic Whale mag man im ersten Moment einen Solokünstler vermuten, in Wahrheit aber stecken vier britische Musiker dahinter. Und zu diesen Newcomern folgende Prognose: Das wird was! Da steckt eine ganze Menge Potenzial drin, so viel steht fest. Es ist wohl keine allzu steile These, dass diese Band nicht lange im Verborgenen bleiben wird. Zwar handelt es sich um deren Debütalbum, aber die Ursprünge mancher Songs liegen immerhin schon rund zehn Jahre zurück. Wenn man wissen möchte, wie wohl eine Mischung aus Spock’s…

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10.0
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(56:24, CD, Eclipse Music, 2015) Auf seinem aktuellen Album macht Juha Kujanpää genau dort weiter, wo das kürzlich besprochene Album „Kivenpyörittäjä – Tales and Travels“ endete. Das Konzept hat sich nicht geändert, der Aufbau ist beinahe identisch. Wieder präsentiert er zehn Instrumentalsongs, die verschiedene musikalische Facetten abdecken. Auch die beteiligten Musiker sind im Wesentlichen die gleichen geblieben, der Viererkern blieb komplett unverändert: Juha Kujanpää – piano, reed organ, celesta, synthesizers Timo Kämäräinen – guitars, banjo Tero Tuovinen – electric bass, double bass Jussi Miettola – drums, percussion Die ersten beiden Titel sind recht saitenbetont, entweder Kämäräinen agiert im Vordergrund oder…

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8.5
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(62:28, CD, Eclipse Music, 2012) Und hier nun das nächste Album aus dem Hause Eclipse Music, diesmal vom Labelchef höchstpersönlich. Aus der bisherigen Erfahrung ist Eclipse Music im Wesentlichen ein im Jazzrock beheimatetes Label mit finnischem Flair. Der Labelboss ist selbst Musiker, also sollte man doch meinen, dass man hier den Label-typischen Sound geboten bekommt. Aber nein, Ylinen überrascht diesbezüglich mit einer etwas anders gearteten musikalischen Ausrichtung. Zwar wird in Heimatsprache gesungen, insofern ist die finnische Atmosphäre durchaus gegeben, aber Jazz-Bereiche werden, wenn überhaupt, nur gestreift. Stattdessen handelt sich eher um eine Mischung aus Melodic Rock und Singer/Songwriter, wobei hauptsächlich…

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8.7
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(41:01, CD, Eclipse Music, 2012) Und weiter geht’s mit Musik aus Finnland, auch wenn der Titel das zunächst nicht unbedingt vermuten lässt. Und beim ersten Durchlauf wird der Hörer angesichts der präsentierten Musik auch nicht gerade auf die Idee kommen, einer finnischen Formation zu lauschen. Slo Motive ist ein Trio, bestehend aus: Sanni Orasmaa – vocals, Kari Ikonen – electric piano / toy piano / analogue synthesizers Abdissa Assefa – acoustic and electronic percussion / samples / programming. Bei dieser Aufzählung wurde nichts vergessen, es handelt sich tatsächlich um ein saitenloses Album. Keine Gitarren, kein Bass. Stattdessen fällt direkt erst…

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10.0
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(54:44, CD, Eclipse Music, 2013) Der finnische Musiker Juha Kujanpää arbeitet laut eigenen Angaben im musikalischen Niemandsland zwischen Folk, Jazz und Rock. Prog darf man da mit Einschränkungen auch noch ergänzen. Er hat bereits in vielen Bands gespielt, die hierzulande allesamt kaum bekannt sein dürften. Sein erstes Soloalbum besteht aus zehn Instrumentals, die zwischen 2011 und 2012 komponiert wurden. „Tales And Travels“ ist der Untertitel dieses Albums, das gleich mit einem interessanten Achtminüter startet, der eine Mischung aus Folk, Prog und Klassik bietet. Für den klassisch-symphonischen Touch sorgen drei Violinisten. Kujanpää selbst ist für die Tastenbearbeitung zuständig, spielt sich aber damit…

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10.0
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(43:21, CD, Eclipse Music, 2011) Warum nicht mal ein neues Jahr mit einer finnischen Woche starten? Ermöglicht wird dieses Special durch das finnische Label Eclipse Music, das sich an dieser Stelle mit einigen Veröffentlichungen vorstellt. Und den Auftakt macht eine Band mit – welche Überraschung – vielen Vokalen im Namen. Kauhukakara. Aha. Das heißt ja bekanntlich so was wie Enfant Terrible. Aber „terrible“ ist hier nichts. Im Gegenteil, das ist recht unterhaltsam, wenn auch der Prog-Faktor nicht gerade an erster Stelle steht. Was aber nicht weiter verwundern sollte, denn das Label steht prinzipiell eher für eine jazzige Grundausrichtung. Die Band…

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