(71:14, CD, Eigenproduktion, 2016) Jos d’Almeida ist ein portugiesischer Musiker, der an dieser Stelle mit seiner Musik vorgestellt werden möchte. Er agiert im Bereich der elektronischen Musik und hat sein aktuelles Album „Aether“, das im April 2016 erschien, komplett im Alleingang eingespielt. Elf Songs werden präsentiert, die aus einem Zeitraum von 2014 bis 2016 stammen. D’Almeida arbeitet ausschließlich mit Keyboards, wobei schnell klar wird, dass es hier weitgehend um eine melodisch-sphärische Variante elektronischer Musik geht. Keine rein abstrakten Klangskulpturen, sondern warme, breit angelegte Synthesizer-Flächen. Das geht bisweilen insgesamt etwas zu bedächtig zu, was anscheinend auch der Künstler selbst bemerkt hat,…
Autor: Juergen Meurer
(73:33, CD, MiG, 1974/2016) „Blackdance“ war Klaus Schulzes drittes Soloalbum und sein erstes auf einem britischen Label. Nach den Veröffentlichungen auf dem legendären Ohr-Label war er seinerzeit von Richard Branson angesprochen worden, der für sein Label Virgin Records kurz zuvor bereits Tangerine Dream verpflichtet hatte. Ein Angebot, das Schulze nicht ablehnen konnte, denn mit einer solch renommierten Plattenfirma im Rücken ließ sich natürlich wesentlich mehr erreichen. Hierzu gibt es noch einiges Amüsantes im ausführlichen Booklet zu lesen – lohnt sich! Auch über Querverbindungen zu Bob Marley, auf die man so ohne weiteres wohl kaum gekommen wäre. Das Originalalbum bestand aus drei Titeln, dem…
(60:20, 64:16, 50:00, 76:51, 30:42, 5er-CD-Box, MiG, 2016) Die Fortsetzung der „The Dark Side Of The Moog“-Serie hat nicht lange auf sich warten lassen. Nur kurze Zeit nach Erscheinen der ersten Box wird Box Nummer zwei nachgelegt. Auch hier geht das Mod- und Moog-ifizieren von Floyd-Titeln munter weiter. Die erste CD, also Volume 5 der Gesamtserie, ist als „Psychedelic Brunch“ betitelt und in acht Songs aufgeteilt. Auch hier ertönen wieder, wie schon auf der ersten CD der ersten Box, erst einmal die einleitenden Worte des Robert A. Moog, schließlich ist er ja auch im Prinzip Namensgeber dieses Projektes, und nicht umsonst wird…
(74:27, CD, MiG, 2016) Die Abkürzung MiG steht für Made in Germany, und so ist es keine Überraschung, dass sich dieses Label speziell deutscher Interpreten annimmt. Wenn es darum geht, innovative und stilprägende deutsche Künstler vorzustellen, muss im Elektronikbereich natürlich der Name Klaus Schulze fallen. Dieses Jahr wurden bereits einige seiner frühen Alben wieder aufgelegt, den Anfang unserer Besprechungen dieser Re-Releases macht sein Debütalbum „Irrlicht“ aus dem Jahr 1972. Seinerzeit konnte man noch nicht absehen, welch immensen Einfluss auf die Musikszene dieser Berliner Soundtüftler haben sollte. Schulze erwies sich als Mitbegründer der „Kosmischen Musik“ und seine Kompositionen waren gerne sehr ausladend gestaltet. „Irrlicht“ trägt den Untertitel „Quadrophonische Symphonie für…
(60:11, CD, Gentle Art of Music, 2016) Diese deutsche Band blickt bereits auf eine über 20-jährige Karriere zurück. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Jens Uwe „Yenz“ Strutz übrig, die aktuelle Besetzung des Quartetts liest sich wie folgt: Yenz – vocals / bass Frank Köhler – keyboards Nils Conrad – guitars Tom Ronney – drums Mit dem Vorgängeralbum „Systems of Events“ legten Crystal Palace ihr erstes Album auf Gentle Art of Music vor, und so wundert es nicht, dass dabei neben Colin Edwin auch die RPWL-Mannen Kalle Wallner und Yogi Lang als Gäste halfen. Beim aktuellen Werk taucht lediglich der…
(55:27, CD, Melodic Revolution Records/Just For Kicks, 2016) Wer Gildenlöw hört, denkt möglicherweise als erstes an Pain of Salvation, wo Daniel Gildenlöw nach wie vor das Sagen hat. Sein jüngerer Bruder Kristoffer war dort von 1995 bis 2006 als Bassist tätig, um anschließend zunächst einmal hauptsächlich als Sessionmusiker zu arbeiten. Er ließ sich in den Niederlanden nieder, lernte im Laufe der Zeit Klavier spielen, bediente auch Gitarren und Schlagzeug, und betätigte sich als Sänger. 2013 erschien sein erstes Soloalbum „Rust“. Drei Jahre später liegt nun mit „The Rain“ der Nachfolger vor. Kristoffer Gildenlöw ist dabei als Multiinstrumentalist unterwegs, neben Gesang ist er auch zuständig für: acoustic and…
(66:28, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2016) Was man diesem Album sicherlich nicht unterstellen kann, ist pure Langeweile aufgrund immer gleicher Kompositionen. Nein, ganz bestimmt nicht, denn das Trio aus Portland präsentiert sich recht einfallsreich und überzeugt durch Abwechslungsreichtum. Das Album steckt voller Überraschungen – für manchen Hörer vielleicht auch bösen Überraschungen, denn leicht verdaulich ist dieser musikalische Brocken wahrlich nicht. Wer sich lieber von Melodie-betontem Prog verwöhnen lassen möchte, wird gleich vom Opener mächtig aufgeschreckt und wohl recht schnell abschalten. Da geht es gleicht wuchtig zur Sache, wobei als grobe Orientierung beispielsweise 5UU’s herhalten mag. Irgendwo fiel im Zusammenhang mit diesem Album das Stichwort Gentle Giant,…
(69:00, CD, Spheric Music, 2016) Der Aachener Elektronikmusiker Robert Schroeder lässt seine Fans nur selten lange auf ein neues Album warten, so ist es auch diesmal. Im Herbst letzten Jahres wurde noch „Dream Access“ an dieser Stelle besprochen, und schon gibt es wieder neuen Stoff für Fans. Zwar weist auch „Ambient Occlusion“ die typischen Trademarks aus dem Hause Schroeder auf, sprich: seine ganz eigene Mischung aus Berliner Schule, sinfonischen Einlagen mit Mellotron-Untermalung und Chill Out, doch hier schafft er es irgendwie, gelegentlich ein bisschen anders zu klingen, obwohl man gar nicht richtig festmachen kann, was genau denn nun anders ist. Wie bei Lambert Ringlages Label…
(79:07, 70:51, 2CD, AmygdaLandMusic, 2016) Der Titel sagt schon einiges aus. Es handelt sich bei diesem in schöner Digipak-Aufmachung veröffentlichten Werk von Ornah-Mental um ein Doppelalbum, das zum einen aus Remixen (CD 1) besteht und auf der zweiten CD eine Ansammlung von Outtakes enthält. Da die Band bereits auf einige Veröffentlichungen zurückblickt, verwundert es nicht, dass hier einiges Material zusammengekommen ist. Ornah-Mental ist das Projekt des ehemaligen Ton Steine Scherben-Musikers Dirk Schlömer. Er betätigt sich als Multi-Instrumentalist (Gitarren, Bass, Tasteninstrumente, Loops, Gesang) und lebt hier sein Faible für Trance und World Music aus. Unterstützt wird er von Carsten Agthe (Perkussion), der etwa…
(74:17, CD, Sony Music, 2016) Teil 2 der „Electronica“-Reihe mit dem Untertitel „The Heart Of Noise“ hat nicht lange auf sich warten lassen. Ähnlich konzipiert wie schon der hier vorgestellte Vorgänger, bietet auch dieses Album wieder ein buntes Gemisch aus Jarre‘scher Elektronikmusik, Electropop, und Soundtrack-Artigem. 18 Titel tummeln sich auf diesem Werk, und auch hier arbeitet Jarre wieder mit illustren Gästen zusammen. Dabei sind Szenengrößen vertreten, die man nicht großartig vorstellen muss. Allerdings wird der Prog-Sektor dabei ausgespart, was wohl kaum überrascht. Das Album beginnt mit dem in zwei Parts aufgeteilten Titelsong, der moderne Elektronikmusik der Marke Jarre präsentiert. Unterstützt…
(56:38, CD, Black Widow, 2015) Ein interessantes Album, das uns das renommierte Label Black Widow aus Italien serviert. Nach einer italienischen Band klingt dies zunächst gar nicht, denn sämtliche Songs werden in englischer Sprache vorgetragen. Und damit muss auch die Rede auf den Sänger kommen, denn dieser ist ausgesprochen präsent und sein Gesang alles andere als stromlinienförmig. Doch dabei sollte nicht überhört werden, dass er von einer exzellenten Band begleitet wird und dass eine Schar Gastmusiker für ein breit gefächertes Klangbild sorgt. Dies sind im Detail: Maurilio Rossi – vocals / bass / keyboards/ electric nylon guitars Filippo Trentastasi – drums…
(72:07, CD, Eigenproduktion, 2016) Ein schönes Album, das uns der schottische Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Ali Ferguson hier anbietet. Wer auf schräge Attacken und deftige Gitarrenriffs aus ist, gehört nicht zur Zielgruppe, der Grundton ist eher relaxt, und Ferguson legt viel Wert auf melodische Arrangements. Dazu gehört ein ordentlicher Anteil an ambienten Sounds. Gleich das Intro zeigt dies mustergültig, und auch im weiteren Verlauf tauchen derlei Elemente immer wieder auf. Das bedeutet: breit angelegte Synthesizerflächen, gerne mit Sprechpassagen, Kinderstimmen oder Naturgeräuschen hinterlegt. Doch da ist auch eine ordentliche Portion Prog enthalten, speziell wenn Ferguson seine Gitarre singen lässt. Und das ist genau der Punkt,…
(61:34, CD, Eigenproduktion, 2016) Das fängt doch schon mal gut an! Die hübsche Aufmachung im Digipak gefällt und die ersten Töne vermitteln dem Symphonic-Prog-Fan gleich ein wohliges Gefühl. Das instrumentale Intro (das auch genau so heißt) bietet feinen, klassisch angelegten Retroprog mit Soundtrack-Charakter. Im folgenden, leider recht kurzen ‚Focused‘ glänzt das Flötenspiel, das zusammen mit der Orgel an alte Camel-Zeiten erinnert. Ein Auftakt nach Maß also. Im dritten von insgesamt zehn Songs kommt dann erstmals Gesang hinzu, und auch jetzt käme der Autor dieser Zeilen niemals auf die Idee, das Werk einer israelischen Band vorliegen zu haben. Gesungen wird englisch, die Stimme des Gitarristen ist…
(43:20, CD, Tide, 2016) Sailor Free wurden Anfang der 1990er-Jahre gegründet, das vorliegende Album ist ihre vierte Veröffentlichung, wobei sie im Line-up erstaunliche Konstanz aufweisen. Und was sie unter Federführung des Multiinstrumentalisten David Petrosino vorstellen, ist bemerkenswert. Petrosino hat sämtliche Songs geschrieben, er singt und bedient Gitarren, Tasteninstrumente und Perkussion. Mit von der Partie sind: Alphonso Nini – bass Stefano „The Hook“ Barelli – guitars Stefano Toni – drums Hinzu kommen: Stefano Ribeca – sax Cecilia Amici – backing vocals Lorenzo Canevacci – guitar Raimondo Mosci – drums. Die elf Songs sind meist kurz gehalten, der längste schrammt gerade mal an der Sechsminuten-Marke.…
(56:49, CD, Eigenproduktion, 2015) Diese Newcomer verdienen Beachtung! Auch wenn es eine Weile dauert, bis klar wird um wen es hier geht – es kostet nämlich einige Mühe, den Bandnamen auf dem Cover zu entschlüsseln. Nun gut: AppleSmellColour also, der Name ist auf ein Gedicht von Gabriel Ferrater zurückzuführen. Diese Formation stammt aus Tarragona in Spanien, was man nicht heraushört, denn gesungen wird englisch. Spanische Wurzeln sind nicht auf Anhieb erkennbar, zu hören ist Musik von internationalem Format – sehr abwechslungsreich in den Kompositionen, kompetent vorgetragen und immer wieder für Überraschungen gut. Es geht sphärisch los, mit Tastensounds und gesprochenem Text. Auf das recht kurze Intro folgt…
(51:19, CD, Quixote Music, 2016) Wer sich gut in der deutschen Progszene auskennt, wird vermutlich schon auf den Namen Pia Darmstaedter gestoßen sein – wahrscheinlich wegen ihrer Mitwirkung an den letzten Alben von Poor Genetic Material. Mittlerweile ist die Flötistin in gleich zwei eigenen Projekten aktiv: Sie spielt bei der Band Coarbegh (vgl. z.B. „The Colour Of Happiness“) und mit Autumnal Blossom. Letztere veröffentlichten 2013 ihr erstes Album „Against The Fear Of Death“, das in fast identischer Besetzung wie jetzt „Spellbound“ aufgenommen wurde. „Spellbound“ ist ein Konzeptalbum, das sich um Themen wie Leidenschaft, Liebe und Schmerz dreht. Sämtliche Kompositionen stammen aus Darmstaedters Feder, die neben ihrem Hauptinstrument auch…
(3 CDs: 60:09, 64:18, 60:14, 1 Audio-DVD, Cherry Red/Esoteric Records, 2016) Viele 1970er-Klassiker werden ja mittlerweile in neu abgemischten Versionen und mit opulenter Aufmachung neu auf den Markt gebracht, die aktuelle Medienbuch-Reihe von Jethro Tull sei als Beispiel genannt. Nun ist auch der erste Gitarrist von Genesis, Anthony „Ant“ Phillips, an der Reihe. Auf sein hoch angesehenes Debüt „The Geese And The Ghost“ folgt „Wise After The Event“. Ganz so aufwändig wie die Tull-Reissues fällt es zwar nicht aus, aber die kleine Box mit drei CDs und einer Audio-DVD in Pappschubern und mit beigelegtem Poster bietet schon für das Auge einiges. Auch der…
(47:19, CD, Aenima Recordings, 2014) Was ihren Bekanntheitsgrad anbelangt, mögen Il Castello di Atlante zur zweiten oder dritten Garde der italienischen Prog-Szene gehören, an mangelnder Qualität liegt dies aber kaum. An fehlender Erfahrung auch nicht, denn die Band existiert schon seit über 40 Jahren – um genau zu sein: seit 1974. Beim Baja Prog Festival 2014 feierte die Band ihr rundes Jubiläum, und das bei bemerkenswert konstantem Line-up. Anlässlich dessen trägt die hier vorliegende CD den Untertitel „Special Limited Edition For Baja Prog 2014“. „Arx Atlantis“ besteht aus gerade mal vier Songs, eingespielt von folgendem Sextett: Aldo Bergamini – guitars / vocals Massimo di Lauro…
(55:24, 62:42, 2CD, Sireena Records, 2016) Was recht eisig klingt, ist kein Black Metal aus Norwegen, sondern in der Elektronik-Szene anzusiedeln. Unter dem Pseudonym Nattefrost tritt seit vielen Jahren der Däne Bjørn Jeppesen an – seit zwei Dekaden, um genau zu sein. Er lässt sein zwanzigjähriges Jubiläum von vielen Gästen feiern, die hier mit Neueinspielungen von Nattefrost-Titeln präsent sind. Jeppesens Musik scheint im Kollegenkreis beliebt zu sein, denn es haben sich so viele Künstler an dieser Aktion beteiligt, dass aus „Various artists interpreting Nattefrost“ ein Doppelalbum wurde. Abgesehen von Mythos und Current sind dem Autor die Beteiligten unbekannt, was daran liegen mag, dass die meisten nicht aus der klassischen, an der Berliner Schule…
(64:25, CD, Eigenproduktion, 2010) Ein neues Album von Pierre Moerlen’s Gong? Aus dem Jahr 2010? Und dann noch „Tribute“ – also ein Zusammenhang mit der schwedischen Formation Tribute? Das bisher letzte Album von Pierre Moerlen’s Gong wurde 2005 veröffentlicht und hieß „Pentanine“. Drei Jahre zuvor hatte Pierre Moerlen es gemeinsam mit russischen Musikern eingespielt. 2005 scharte er wieder Franzosen um sich, doch leider verstarb er wenig später völlig unerwartet im Alter von nur 52 Jahren. Und nun liegt also ein neues Album vor – mit welcher Berechtigung nennt sich die Band „Pierre Moerlen’s Gong“? Das Quintett besteht aus folgenden exzellenten Musikern: Samuel Klein – drums Marc-Antoine Schmitt…