(49:32, CD, Vinyl, Digital, Karisma Records/Soulfood, 11.11.2022)
Oak durcheilen auf ihrem mittlerweile auch schon dritten Album die Jahrzehnte des Progressive Rock. Allerdings ohne dabei auch nur einmal in irgendwelchen Klischees zu versinken. Auf “The Quiet Rebellion Of Compromises” wird man auch nie mit jenen Momenten des Neo Prog konfrontiert, die man gemeinhin als peinlich oder fremdschämend assoziiert. Was daran liegen könnte, dass die Norweger trotz ihrer manchmal glasklaren Bezüge frischen Wind in die Szenerie bringen. ‘Demagogue Communion’ trägt, bedingt durch Gitarren und Piano, durchaus (frühe) Genesis-DNA mit sich, ‘Quiet Rebellion’ und ‘Guest Of Honour’ könnte man sich so auch gut bei einem Mister Wilson vorstellen.
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Und schon mit ‘Highest Tower, Deepest Well’ zeigen Oak dann an, wie sie es verstehen, pathetische Momente eben auch pathetisch erscheinen zu lassen, derweil ein (Gast) Saxophon hin und wieder für Floyd-ige Momente sorgt (‘Sunday 8 AM’). Zwar sind die arg croonigen Vocals von Simen Valldal Johannessen gewöhnungsbedürftig, gewinnen aber bei jedem Durchgang.
Das unterliegende Thema des “The Quiet Rebellion Of Compromises” ist derweil nachdenklich. Handelt das Album doch vom Suizid. Was sich hier mehr als melancholische, dezent dramatische Grundatmosphäre überträgt. Das Cover zeigt übrigens die Maske der “Unbekannten aus der Seine”. Das mit vierzehn Minuten längste Stück des Werkes, ‘Paperwings’, offenbart im Mittelteil einige Längen, diese werden aber mittels schon ein wenig überraschender Growls wieder nahezu egalisiert. Die aber bezüglich der generellen Präsenz des Albums nicht unbedingt ins Gewicht fallen. Prog gefällig? Dieses Mal – ja, bitte!
Bewertung: 11/15 Punkten (CA 11, KR 11)
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Abbildungen: Oak / Creative Eclipse / Karisma