Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

13.0
Reviews

(49:43; Vinyl, CD, Digital, XXIM Records/Sony, 20.06.2025) Ein wenig elektronischer ist es geworden, das Trio aus Manchester. Pianist Chris Illingworth lebt hier offen seine Begeisterung für Acts wie Underworld, The Prodigy, Orbital oder Nine Inch Nails aus. Aber aus „Necessary Fiction“ wurde mitnichten ein Dance-Album. Zwei Jahre nach ihrem letzten Werk „Everything Is Goin To Be OK“ begeben sich GoGo Penguin auf zu neuen Ufern, ohne jedoch sich selbst zu verleugnen. Da sind sie noch, die fluffigen Momente aus euphorischen Pianomelodien, die tief grummelnden Bassfiguren von Nick Blacka (mit dem Hang zu solistischen Ausbrüchen, wie beispielsweise in ‚Naga Ghost‘ und…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(47:43/50:24/49:58;Vinyl (2LP/3LP), 2CD/3CD, Digital; Fiction Records/Polydor, 13.06.2025) Ein großes Album erfordert eine große Nachbearbeitung. In diesem Zusammenhang wieder remixenderweise. Es sei an dieser Stelle dahingestellt, ob nun das Nummer-1-Album „Songs Of A Lost World“ tatsächlich das letzte Album von Robert Smith & Co. darstellt (obwohl der letzte Song, nämlich der ‚Endsong‘ dann auch den passenden Schwanengesang abliefern würde) oder nicht. Mit insgesamt 24 Remixen auf der Deluxe-Edition (jeder der acht auf dem Album enthaltenen Tracks findet dabei gleich dreimal Berücksichtigung) ist dieses Release mit Sicherheit überdurchschnittlich episch geraten. Hierbei werden die Originale zum Teil derart verfremdet/verändert, dass fast schon ein…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(41:06; Vinyl, CD, Digital; Fire Records, 04.07.2025) ‚The World Doesn’t Need Another Band‘. Schon mit dem ersten Track zu „The Past Is A Garden I Never Fed“ erklären uns The Reds. Pinks & Purples, auf was es wirklich ankommt. In ihrer gerade einmal sechsjährigen Geschichte beglückte uns das Kollektiv aus San Francisco mit neun Platten und, damit verbunden, über 200 Songs. Das neue Album ist derweil eine Sammlung mit bisher unveröffentlichten Tunes, die dennoch nicht wie Resterampe, sondern viel eher als Konvolut verschollener Hits wirkt. Süffisant croont sich The Reds, Pinks & Purples Front- und Hauptmann Glenn Donaldson durch immerhin…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(49:52; CDr, Digital; Sound In Silence; 28.04.2025) Mit ihrem sechsten Album, dem vierten für ‚Sound In Silence‘, graben sich Jon Attwood (Yellow6) und Ray Robinson (Wodwo) noch tiefer ein in ein Geflecht aus Ambient und bis zum Stillstand gedrosseltem Shoegaze. Jeder der zehn hier enthaltenen neuen Tunes atmet und pulsiert, wenn auch kaum spürbar, der Sound möchte sich hin und wieder gern in Richtung Firmament aufbäumen, zieht es dann aber vor, sich in angenehm chilligen Etablissements auszubreiten. „Evangeline“ hat die Charakterzüge eines Soundtracks, schemenhafte Bilder flackern vor dem inneren Auge, fremdartige Welten tun sich auf. „Each track here beats its…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(43:08, CDr, Digital, Sound In Silence; 28.04.2025) Alles wirkt tatsächlich heimelig hier, auf der ersten Kollaboration der Ambiententhusiasten Dan Robertson (Trice, Arkayik, Head Space) und Ben Rath (Slow Heart Music, Astral Harmonies). Hier nun schaffen die beiden Engländer wieder einmal Fakten, empfangen uns mit sanften Sounds und offenen Armen, um uns das Gefühl zu geben, zu Hause zu sein. Nonchalant hilft uns das Duo dabei, uns von einer Liegestätte auf die nächste zu schleppen, wobei bei der relativen Kürze der Tracks hier schon ein wenig Eile geboten ist. Trotzdem wirken diese nicht unfertig, gehen diese doch dezent ineinander über, was…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(36:45; CD, Vinyl, Digital; Denovali Records/Cargo; 06.05.2025) Jason Köhnen hat es wieder getan. Abseits seines Hauptbetätigungsfeldes, dem Kilimanjaro Darkjazz Ensemble, sowie seiner weiteren Projekte, wie etwa The Mount Fuji Doomjazz Corporation, dem Lovecraft Sextett, Celestial Season und The Answer Lies In The Black Void, um nur einige zu nennen, widmet sich der umtriebige Musiker nun wieder seiner etwas ätherischeren Spielwiese Mansur. Und das nun auch schon zum fünften Mal. Zusammen mit der ungarischen Sängerin Martina Horváth (Thy Catafalque) und dem Oud-Spieler Dimitry El Demerdashi (Phurpa) breitet Köhnen wieder Fliegende Teppiche vor uns aus, welche uns unverzüglich in andersgeartete Regionen bringen.…

Weiterlesen
12.5
Reviews

(40:25; Vinyl, CD, Digital; Tweed Jacket Music/Lasgo Records, 04.04.2025) Held By Trees Music ist wie ein Baum. Ein Baum, der allerlei Wundersames in seinen Ästen trägt. Und dabei sichtbar zu wachsen scheint. Womit wir beim Thema und bei Alben wie Talk Talks „Spirit Of Eden“ und „Laughing Stock“ wären. Denn vor allem von diesen Klassikern des Post Rock ließ sich David Joseph recht heftig und reichlich beeinflussen – und natürlich auch von Mark Hollis‘ einzigem Soloalbum. Auf seinem, nach „Solace“, zweiten Album gibt sich sein Projekt Held By Trees wieder komplett instrumental, wobei seine Mitmusiker (Mark Hollis‘ Sohn Charlie am…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(54:07; CD, Vinyl, Digital; Daaganda Records/The Orchard; 16.05.2025) Nach „La Flore“, der EP, erscheint tatsächlich ein knappes halbes Jahr später das Anschlusswerk „La Faune“. Dieses Mal als Album gibt sich das Quintett aus dem Städteverbund Paris/Lyon/Genf/London umso entdeckungsfreudiger, was die Überwindung eigener Grenzen anbelangt. Und eben die waren schon immer weiträumig bemessen. Zwischen Chanson und Noise ist tatsächlich noch jede Menge Platz, und der will gefüllt werden. So nehmen die Songs hin und wieder epische Formate ein, wie das abschließende ‚Loin‘, das mit Shoegaze und einem sich ins Unermessliche hineinsteigernden Postrockfinale dramatische Moods auf die Leinwand nagelt. ‚Dernier Acte‘ ist…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(58:07; CD, Vinyl, Digital; RareNoiseRecords; 30.05.2025) Sein Fractal Sextett und vor allem Brian Enos und David Byrnes bahnbrechendes Album „My Life In The Bush Of Ghost“ lieferten die Grundlage zu „Worlds in Collision“, einem Album für Enthusiasten des gepflegten Taktzählens. Zusammen mit seinen Sextett-Buddys John Durant (guitars), Fabio Anile (samples, synths), Yogev Gabay (Drums) sowie David Torn (guitars, loops) tobt sich der schweizerische Gitarrist einmal mehr in Sphären des Fraktalen, des Polyrhythmischen und des Spachgesampelten aus, was aus „Worlds In Collision“ eben solche macht. Hier kollidieren immerhin ungerade Takte mit überambitionierten Gitarrenausbrüchen und den von Fabio Anile eingefügten Samples, wobei…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(55:20, CD, Digital, Moonjune Records/Iapetus; 23.05.2025) Markus Reuters „Truce“ Reihe, die er mit dem Bassisten Fabio Trentini und dem Schlagzeuger Asaf Sirkis betreibt, nimmt sich schon ein wenig kompromissbereiter an als seine ebenfalls reichlich aktuellen Projekte Anchor & Burden oder Tonnen von Hall, mit welchen er sich, chaostheoretisch legitimiert, bis an die Schmerzgrenze des Heavy Prog heranmäandert. Demgegenüber steht nun „Truce“, mit welchem der Touchguitarero nun auch schon die dritte Runde geht und diese hochmotiviert mit einem „

Weiterlesen
10.0
Reviews

(62:48/50:12; CD, Vinyl, Digital; Sulatron Records/Broken Silence; 16.05.2025) Nur dort, wo Krautfuzz draufsteht, ist auch Krautfuzz drin! Und das schon seit 2022. Seither veröffentlichten Dirk Dresselhaus (Gitarre), Derek Shirley (Bass) und Imari Kokubo (Drums) immerhin schon 5 Platten und jede Menge Live-Material, wobei hin und wieder Kollegen wie Eleni Poulou (The Fall), Hilary Jeffery (zeitkratzer) oder Murat Ertel (Baba Zula) als Gäste auftauchten. Nun hat vorliegendes Konzert vom 15.06.2024, welches Krautfuzz in der evangelischen Kirchengemeinde Genezareth Berlin gaben, auch wieder einen ganz besonderen Gast zu bieten. Ein J. Mascis, Saitenwizzard von Dinosaur Jr., gab sich im zweiten Teil der Aufführung…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(36:23, CD Vinyl, Digital, Copper Feast Records, 25.04.025) Tatsächlich kommen Earl Of Hell direkt aus der Hölle und überrumpeln uns förmlich mit einem Blast Of Fuzz’n Rock’n Roll. Und das ohne Netz und doppeltem Boden. Nach der bezeichnenden Interlude ‚Satan Is Real‘ zünden die Schotten einen Boliden nach dem anderen, wobei diese bis zur Höchstleistung frisiert und die Bremsen natürlich ganz aus Versehen vergessen wurden. Sänger Eric Brock röhrt wie der Leibhaftige, derweil sich die Energie aus zwei Gitarren über uns ergießt. Zwischen Sabbath und Killing Joke ist gewiss noch jede Menge Platz, und eben dieser wird von Earl Of…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(46:01, CD, Digital, BSC Music/Zebralution; 25.04.2025) Reduced To The Min. Vor 25 Jahren erschien das erste Album von Art Of Infinity. Nach drei weiteren Alben war schließlich 2012 Schluss. Nun fanden sich die beiden Hauptprotagonisten Thorsten Sudler-Mainz, der in der Zwischenzeit mit dem Projekt Deep Imagination in Trance-nahe Erscheinung trat, und Thorsten Rentsch wieder zusammen. Und bevor man ein neues Album an den Start wuchtet, nahm sich das Duo erst einmal die eigenen Klassiker vor und präsentiert diese mit „The Art Of Cinematic Audio“ quasi „In The Mix‘“. Das hin und wieder reichlich episch geratene Ausgangsmaterial wurde hierbei zu übersichtlichen…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(34:45; Vinyl CD, Digital; Exile On Mainstream/Cargo, 20.06.2025) Nein, es sollte nicht das erste Massaker-Album nach 25 Jahren werden. Zuviel ist seither passiert und die Welt befindet sich im freien Fall, im Taumel. So ist „It’s A Love Song“ auch kein reguläres Album, das kommt irgendwann später, wenn überhaupt. Es ist ein Statement und enthält mit ‚All Is Violence‘ (also nicht mit Liebe) auch nur einen Track  (sieht man einmal von dem Intro ‚Bar Open‘ ab). Und eben diesen gleich in zwei Versionen. Einmal ‚Live in Vienna‘ und das andere Mal ‚Live in Dresden‘. Beides von Anfang dieses Jahres (da…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(38:34; Vinyl, CD, Digital;Denovali Records/Cargo, 06.06.2025) Sankt Otten im Doppelpack. Zeitgleich zum regulären Album „Tote Winkel“ kommen mit „Hymnen und Helden“ eben diese Hymnen und Helden vom Duo Stephan Otten und Oliver Klemm. Im typischen Sankt-Otten-Elektro-Kraut werden hier die musikalischen Einflüsse der Musiker soundtechnisch gleichgerichtet und als spezielle Coverversionen präsentiert. ‚I Feel Love‘ von Donna Summer und David Bowies ‚Helden‘ (mit den Vocals von Carsten Sandkämper – Pendikel) rahmen dabei ein Potpourri aus Krautrock, Wave und Punk ein, das von Sankt Otten im projekt­eigenen Zeitlosstil präsentiert wird. Das ‚Doom Town‘ der Wipers kommt lässig pulsierend, ‚Alles ist gut‘ der Deutsch…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(43:23; Vinyl, CD, Digital;Denovali Records/Cargo, 06.06.2025) Die Symmetrie und der Wahnsinn gehen in die nächste Runde. Bei Sankt Otten dann auch gleich mit einem neuen Album (bzw.zwei, berücksichtigt man das zeitgleich erscheinende „Hymnen und Helden“), das den geometrischen Kontext des Vorgängerwerks, „Symmetrie und Wahnsinn“ eben, aufgreift, fortführt und bis zum Goldenen Schnitt in Sachen krautiger Klänge bringt. Quod erat demonstrandum. Im toten Winkel passiert noch verdammt viel, da Sankt Otten diesen mit Vintage-Electronicsounds, E-Bow, elektronischen Schlagzeugbeats und gar Vocoderstimmen beleben. Einmal mehr bedienen sich Stephan Otten und Oliver Klemm bei den musikalischen Erkenntnissen der Berliner und Düsseldorfer Schule und kreieren…

Weiterlesen
9.0
Reviews

(36:33; Vinyl, Digital; Eigenveröffentlichung, 13.06.2025) Agabas versprechen nichts, was sie nicht halten können. Somit darf man auch damit rechnen, dass „Hard Anger“ mit gesteigerter Wut für mehr als nur einen gepflegten Tinnitus gut ist. Die dritte soundtechnische Blutgrätsche der Norweger beeindruckt mit pausenlosen wütenden Bekenntnissen, zu keinen Kompromissen bereiten Attacken in Death Jazz und Metalcore und sich bis ins Mark fressenden Saxofonfills (die von Gästen wie Shinings Jørgen Munkeby auf ‚Jævla menneske‘ und Michael Wilbur auf ‚Vis meg alt‘ eine dezente Steigerung erleben). Ein Innehalten gibt es nur selten (der laszive Bar-Jazz-Teil in ‚En vakker himmel‘ ist dann auch viel…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(35:28; Vinyl, CD, Digital; Crazysane Records, 13.06.2025) Sonnenbebrillt back to the 60s. Die in Berlin lebenden Südafrikaner Liam und Francis Broek drehen mit ihrem Kumpel Giovanni Votano die Zeit zurück, und wir finden uns plötzlich wieder im swinging Nowhere, wo überhaupt nichts eine Rolle spielt außer ausufernden psychedelic grooves. Mittels Fuzz’n’Surf und zum Großteil auch instrumental zelebrieren die Goblyns auf ihrem zweiten Album den Soundtrack für die absolut erträgliche Leichtigkeit des Seins. Beeindruckend ist die Lässigkeit, mit der hier schwer fuzzende Dreiminüter vom Stapel gelassen werden, wobei einer Spaghettisierung der Psychedelic auch nichts mehr im Weg steht. Während man sich…

Weiterlesen
12.0
Reviews

(34:37; Vinyl, CD, Digital; Crazysane Records, 06.06.2025) Ein Kalauer muss sein – was reimt sich auf krass? Richtig! Yass tanzen auch auf ihrem dritten Album den Mussolini, wiederbeleben Restinpeaceler Alan Vega und lärmen sich in noisigem Habitus durch den dancekompatiblen Underground. Und wir fühlen uns so sicher und vor allem so frei, dass wir auf jeden Fall ohne langes Überlegen hier mit einsteigen. ‚In The Basement‘ wirkt schon einmal wie ein mit Gitarren gespicktes Relikt der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft, ‚Got Hurt‘ und der atemlose Titeltrack inhalieren Wipers-groovige ‚When It’s Over‘-Power mit Suicide-Röcheln und skandieren dazu ein stompendes ‚Alle gegen Alle‘, ‚Pulse’…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(43:32; Vinyl, CD, Digital; Pelagic Records, 06.06.2025) Mit ihrem siebenten Album sind die schwedischen Instrumentalprogger nun auf dem Post-Rock’n’Metal-Label Pelagic gelandet, was irgendwie auch schlüssig ist – erweiterte sich das Labelspektrum in letzter Zeit doch eben auch schwer in Richtung „progressive“. Die Band um Keyboarder David Lundberg, die es gar nicht großspurig fand, sich in Gedenken an die große Selma Lagerlöf nach deren erstem Roman zu benennen, begeht das 25. Bandjubiläum dann auch entsprechend – nämlich mit einem Album voller pathetischer/bombastischer Momente im Progressive Rock, die einerseits wieder ganz tief in den Seventies schürfen und nicht nur durch den intensiven…

Weiterlesen