(35:16; Vinyl, CD, Digital; Magnetic Eye Records, 04.07.2025)
Das Wort "Fyr" kann im Deutschen die Zahl vier, Feuer, Leuchtfeuer oder auch Leuchtturm bedeuten. Alles lässt sich auf die neue, vierte Rille der Schweden übersetzen. Der Abgang des Gitarristen Daniel Nygren, die Hinzunahme von David Rosberg und die zusätzliche Unterstützung von Sound-Engineer Karl Daniel Lidén sorgten für einige Neuinstallationen im Band-/Sound-Gefüge der Schweden. Diese neue Mini-LP macht Laune – so viel darf versprochen werden. Mit Sängerin Emma Näslund hat man ein richtiges Sternchen am Mikrofon, die wie die kleine Schwester von Björk phrasiert und trällert – und dies in Kombination mit dem rockigen Stoner-Sound der Band ergibt aus meiner Sicht eine sehr originelle Variante des nordisch-progressiven Heavy-Psych-Rock. Mit 'Lion's Thorn' hat man einen mächtigen Opener, der weit über das Genre Stoner hinausgeht. Vielmehr bekommst du eine Art atmosphärisches Laut-Leise-Monster mit Emmas großartigen Vocals, einer Entladung aufgestauter Energien, die so richtig schön heavy auf die Zwölf fahren.
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'Heavy Lord' rockt frech und rotzig mit dreckig-fuzzigen Riffs. Der kleinen Björk gelingt es sympathisch und spielerisch, ihre Vocals über den so schon fett und massiv in Szene gesetzten Sound als Sahnehäubchen zu platzieren. Mit 'Ten Of Twelve' wird weiter geklotzt – kleckern will hier niemand. Eine schöne Wand aus Drums und Gitarren, die ätherischen Vocals von Emma erst nebulös im Hintergrund, später klar und frontal. Die Belgier von Brutus sind hier gar nicht so weit weg, driften die Grooves von ausladend-schwebend bis aggressiv-progressiv – und das bei einer stetigen Portion satter Heavyness. Mit dem energetisch-progressiven Brecher 'Elastic Sleep' ist man schon wieder durch die neuen vier Studio-Songs durch – und ich bin, ehrlich gesagt, ordentlich angefixt. Das hätte gern über volle Albumlänge durchlaufen können.
Mit 'Sömnen/Febersvan' gibt es noch eine „Live-im-Studio-Version" mit über elf Minuten Länge, die Gaupa von ihrer spirituellen, experimentellen Seite zeigt (The 3rd And The Mortal lassen grüßen) – richtig schön trippig, das Ganze. Die Band ist gefühlt im Zenit, klingt typisch nordisch nach Nische – alles von atmosphärisch bis sperrig-vertrackt, rockig und modern-heavy fließt spielerisch ineinander über, sodass ich nur hoffen kann, bald mit komplettem Album einen Volltreffer zu hören.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Line-Up:
Emma Näslund – vocals
Jimmy Hurtig – drums
Erik Jerka Sävström – bass
David Zol Rosberg – guitars
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von ALL NOIR zur Verfügung gestellt.