Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

9.5
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(48:08, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Soulfood, 19.05.2023) Das Wachs fließt weiter. Erhitzt bis auf die Zähigkeit herabfließender Lava bringen Nile On WaX am Ende ihres Flusses schließlich doch auch eine gewisse Kühle mit sich. Kühle, die von der Musik kommt, die das Trio um Catherine Graindorge auch auf “After Heaven” inszeniert. Nun kennt man die Violinistin neben ihren diversen Film- und Theatermusiken von ihren Collaborations mit Künstlern wie Mark Lanegan, Iggy Pop, Nick Cave, Hugo Race oder John Parish, was in etwa anzeigt, welch Geistes’ Kind die Musikerin eigentlich ist. Vor allem mit ihrem Stammprojekt Nile On waX (vorher NOX),…

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10.5
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(40:08, CD, Vinyl, Digital; Eigenproduktion, 07.04.2023) Manchmal hat man tatsächlich das Gefühl, dass sich beim Post Rock alles wiederholt. Ein Album bildete anno dazumal die Blaupause (welches, das kann man an dieser Stelle dann sicherlich diskutieren), auf die sich alles Nachfolgende bezieht. Eben die typischen Spannungsbögen aus laut und leise, dezent und heftig sowie Frühlingsregen und alles zerstörendem Hurricane. In eben diesen Abläufen bewegen sich dann auch Where Mermaids Drown, die nach der EP “And The Raging Winds Do Blow” nun mit ihrem Fulltime-Debüt aufwarten, das aus eben jenen dynamischen Auf und Abs gezimmert wurde, die Basis (fast) jeder Postrock-Produktion…

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10.5
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(53:46, CD, Vinyl, Digital; Svart Records, 2023) Bitte, bitte diese Band nicht mit der Klamottenmarke verwechseln. Denn hier geht es durchaus um Qualität. Auch wenn diese laut und zum Teil auch mächtig kompromisslos daherkommt. Über zehn Jahre nach dem letzten offiziellen Release “Beyul” kommt das Markenzeichen Chicagos in Sachen Improvdoomjazzmetalrock mit einer neuen Mächtigkeit, die mit “Sutra” schon eine gewisse (Un-)Heiligkeit mit sich bringt. Aber, es geht um Rituale und eben diese werden von Yakuza mit einer gewissen Ernsthaftigkeit zelebriert. Das Infoblatt nimmt dann auch wirklich kein Blatt vor den Mund und charakterisiert diesen “Wahnsinn” dann in etwa so: “Like…

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10.5
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(45:44; Vinyl, Digital; Pelagic Records/Soulfood, 19.05.2023) Peter Voigtmanns bedrohliche Synthesizersounds bilden nun einmal die Basis des aktuellen und zehnten Studioalbums von The Ocean – “Holocene”. Und obwohl hier die Band eine hörbare Zäsur begeht – Hardcore-Attacken sind kaum, Post-Metal-Eskapaden nur in dezenten Maßen vorhanden – steht der aktuelle Sound aus Trip Hop und Post Rock der Band, die sich über die Jahre nicht nur über ihre wechselnden Mitglieder, sondern gerade aufgrund ihrer Metal-Experimente definierte, gut zu Gesicht. The-Ocean-Bandleader Robin Staps ließ sich von den elektronischen Sounds insofern für seine neuen Songs beeinflussen, dass er diesen dann auch eine spezielle Priorität…

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8.0
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(39:27, CD, Vinyl, Digital; Edged Circle Prod., 19.05.2023) Bei Thin Lizzy hieß der Live-Olymp “Live And Dangerous”, bei Magick Touch “Live And Contagious”. Und auch sonst bestehen jede Menge Gemeinsamkeiten. Auch wenn das Trio aus dem norwegischen Bergen eben “nur” ein Trio ist, gibt es, Studiotechnik sei Dank, schon einmal den Wohlklang von Twin Lead Guitars zu erleben, wobei auch die Dichte an veritablen Hooklines und des Hit Appeals enorm ist. Magick Touch zelebrieren, ja, feiern ihren klassischen Hard Rock ungemein, wobei man schon erstaunt ist, dass trotz der bleiernen Zeit des letzten drei Jahre, die auch an den Norwegern…

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12.0
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(45:57, Vinyl(?), Digital; Exile On Mainstream/Soulfood, 19.05.2023) Raider heißt (seit langem) Twix, sonst ändert sich nix. Bei Gavial aber doch. Weil, die hießen früher Tourette Boys und waren drei Alben lang als Trio aktiv. Nun, mit Sänger und Neuzugang Benjamin Butter, wurde der überhaupt nicht mehr zeitgemäße Name abgestreift und es geht mit Gavial in Richtung Zukunft. Und eben die ist bei Gavial überhaupt nicht strahlend und hell erleuchtet. Bezogen auf die Musik natürlich, die sich tief im Schlamm des Swamp-Blues suhlt und am liebsten dort, wo dieser am tiefsten und zähesten ist, langanhaltend verweilt. VOR by Gavial Von weit…

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13.0
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(52:23, CD, Vinyl, Digital; Pelagic Records/Soulfood, 19.05.2023) Nein, man gibt sich nicht mit Kleinigkeiten zufrieden. Hier müssen es die Erdzeitalter sein, die von The Ocean in dem Namen zugrunde liegenden Reichhaltigkeit und gefühlten Endlosigkeiten in musikalische Strukturen gebracht wurden und an dieser Stelle noch werden. Musikalische Strukturen, die über die Jahre ebenso reichhaltig und großzügig gerieten. Nachdem sich das Kollektiv um Gitarrist Robin Staps, das nun nach zahlreichen (planmäßig passierten) Umbesetzungen nun doch ein festes Line-up gefunden zu haben scheint, auf den letzten beiden Releases mit dem Erdaltertum (“Phanerozoic I: Palaeozoic”) und dem Erdmittelalter sowie der Erdneuzeit beschäftigt hatte (“Phanerozoic…

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7.0
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(44:49, Vinyl, Digital, Exile On Mainstream/Soulfood, 2023) Gar überaus angenehme Weisen kredenzen uns die Schönklangforscher von Treedeon auf ihrem neuen Album. Das Berliner Trio setzt nun auf die unheilige Dreifaltigkeit und öffnet mit ihrem nun schon dritten Album voller ansprechender Harmonien und Melodien, welche hier zu einem bunten Strauß wohlklingender Brachialtunes zusammengebunden werden, die Pforten zur Unterwelt des Sludge und Doom. Bassistin Yvonne Ducksworth und Gitarrist Arne Heesch teilen sich in die Vocals, wobei man durchaus so seine Probleme bekommen könnte, eben diese zu unterscheiden und zu selektieren. Drummer Andy Schünemann komplettiert die Institution, die uns wieder einmal bestätigt, dass…

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10.0
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Stoisch nimmt die Sache ihren Lauf und dabei sind sich die Franzosen nicht verlegen, kulturelle Aneignung vom L’Allemand zu betreiben. Aber wir nehmen das ja überhaupt nicht übel, ja, feiern Ashinoa sogar dafür, wie vehement sich die Lyoner dieser stilistischen Eigenart der Nachbarn zu eigen machen. Die Drums sind treibend (und so auch die treibende Kraft), die Keyboards schwadronieren sympathisch in leicht psychedelischen Zwischengeschossen, die Gitarren zucken nervös und der Bass sorgt für “relative” Ordnung – was im Endeffekt im Gesamtbild zu einem stellenweise entspannten Flow führt, der schon im das dritte Ashinoa-Album eröffnende ‚Vermillion‘ beeindruckend lässig geriet. L'Orée by…

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11.0
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(46:23, Digital, Eigenveröffentlichung, 2023) “In the background lies the question: how much humanity are we willing to sacrifice in the name of progress?” Was wieder einmal maximales Drama darstellt. BLAK-Veröffentlichungen waren eben schon immer von einer gewissen haltlosen Dramatik geprägt. Man erinnere sich nur an ein Glanzlicht des Postrock wie ‘Black Drips In The Sky – Overwhelming’ vom Debüt “Between Darkness And Light”. Das wahrhaft ‚overwhelming‘ und zur Hymne in diesem Genre geriet. Nun gibt es mit “Void, Along With Me” den nächsten Wehmutstropfen der Band aus dem spanischen Roda De Ter in Form eines Split-Albums, das man sich fifty/fifty…

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