Andrew Roussak – Crossing the Line

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(55:09, CD, Digital, Melodic Revolution Records, 2021)
Wie so viele Künstler hat auch der russischstämmige und seit 2001 in Deutschland lebende Multiinstrumentalist Andrew Roussak die Corona-Zeit zu weiteren kreativen Schaffensmomenten genutzt. Nach dem 2020er Album „Storming Warning“ ist „Crossing the Line“ sein nächster Coup. Wie es für einen begabten und vielschaffenden Musiker und Multiinstrumentalisten schon fast erwartbar war, hat Roussak sein Album mehr oder weniger im Alleingang erstellt. Dabei steuert er neben den Lead – und Background Vocals auch sämtliche Instrumente bei. Somit hält er alle Fäden in der Hand, nicht nur beim Songwriting der teils komplexen Kompositionen. Dass Roussak sich dem melodisch, symphonischen Progressive Rock verschrieben hat, konnte er bereits auf seinen früheren Veröffentlichungen eindrucksvoll belegen. Fakt sind auch seine Nähe zu den Tasten bedienenden Vorbilder, wie Keith Emerson oder Rick Wakeman, dabei ist auch seine Liebe zur Klassik und deren große Komponisten unüberhörbar.

Die sieben Titel bewegen sich wie selbstverständlich zwischen klassisch, barocken Elementen bis hin zum komplex, progressiv, rockigen Stilmix. Melodisch, manchmal pathetisch, aber auch episch, so kann man mit wenigen Worten seine Kompositionen umschreiben. Roussak verbindet Klassik mit der Moderne, dafür verwendet er neben ausgeprägten Instrumentalparts auch wohldosierte Gesangslinien. Auch wenn dieses bereits von diversen sehr profilierten Künstler ebenso perfekt vorgemacht wurde, kann man Andrew Roussak nicht des Plagiats bezichtigen. Unbestritten, er beherrscht nicht nur auf „Crossing the Line“ seinen Job.

Mit dem elfminütigen Titel ‘Suite en la Gavotte et six Doubles’ beschließt Roussak ein abwechslungsreiches und sehr interessantes Album. Dabei nutzt er die sich bietende Gelegenheit zu zeigen über welche musikalische Bandbreite er verfügt. Wie selbstverständlich scheut er sich dabei auch nicht auf seine persönliche Weise großen Musikern, wie dem französischen Barockkomponisten, Pianisten und Organisten Jean-Philippe Rameau (1683-1764) die verdiente Ehre zu erweisen. Das Album ist sowohl digital als auch als CD im 6-Panel-Digipack mit 8-seitigem farbigem Booklet inklusive Grafiken und erläuternden Texten erhältlich.

Bisher dürfte der in Deutschland lebende Andrew Roussak nur wenigen musikalisch über den Weg gelaufen sein. Das sollte und müsste sich mit seinem neuesten Werk „Crossing the Lines“ endlich ändern. Die hohe Qualität seiner aktuellen Darbietung hätte es jedenfalls verdient.
Bewertung: 12/15 Punkten

LineUp:
Andrew Roussak / All Instruments, Lead- and Backing Vocals, Performer, Composer, Programming, Production & Mixing

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Abbildungen: Andrew Roussak / Melodic Revolution Records

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Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

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Andrew Roussak – Crossing the Line

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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