Rick Wakeman & The English Rock Ensemble – The Red Planet

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Rick Wakeman & The English Rock Ensemble - The Red Planet (Madfish, 28.8.20)(55:21, 2LP, CD+DVD, CD, Digital, R&D Multimedia/Madfish, 2020)
Nach längerer Zeit hatte Keyboard-Legende Rick Wakeman mal wieder Lust auf ein reines Progressive-Rock-Album und reaktivierte dafür The English Rock Ensemble. Im Vergleich zu früheren Aufnahmen mit seiner Begleitband, fällt das Line-up dieses mal jedoch relativ spartanisch aus: neben Wakeman an diversen Tasteninstrumenten begleiten ihn Langzeitkollege Lee Pomeroy (Bass), sowie Dave Colquhoun (Gitarre) und Ash Soan (Schlagzeug).

Auf echte Orchesterbegleitung bzw. Sänger wurde komplett verzichtet, so dass es sich um eine reines Instrumentalbum in abgespeckter Besetzung handelt, wobei orchestrale Elemente wie z.B. Chorgesang, letztendlich synthetisch erzeugt werden. Ursprünglich für den April dieses Jahres geplant, dann aufgrund einer allseits bekannten Pandemie verschoben, ist “The Red Planet” mittlerweile in diversen Formaten erschienen, u.a. in limitierter Auflage als roter Vinyl bzw. mit “Pop-Up” Aufklappcover (weltweite Distribution laut Homepage ab 28.08.20 via Madfish, d. Schlussred.).

Wie der Name des Albums vermuten lässt, handelt es sich um ein Konzeptwerk über den Mars. Der Künstler sieht es laut eigener Darstellung als typisches Keyboardalbum Wakeman‘scher Prägung, wobei es einen Brückenschlag zu seinen Konzeptalben der Siebziger wie z.B. “The Six Wives Of Henry VIII” oder “No Earthly Connection” bilden soll.

Wakeman entstaubte dafür diverses analoges Equipment (u.a. Moog, Mellotron) und vereinte dies mit aktuellen Tasten-Instrumentarium. Natürlich wurde im Vorfeld wieder mal die Erwartungshaltung recht hoch geschraubt bzw. in den Werbebotschaften sehr viel versprochen, wobei die Umsetzung letztendlich im gewohnt sinfonisch-melodischen Terrain bleibt, aber dennoch kompositorisch als solide bis durchaus gelungen durchgeht.

Produziert von Rick Wakeman und Erik Jordan stehen logischerweise die Tasten sehr stark im Vordergrund, dennoch bekommt vor allem Gitarrist Dave Colquhoun etwas Raum für seine solistischen Eskapaden. Die acht Stücke sind allesamt im Bereich von sechs bis zehn Minuten angesiedelt, womit genügend Raum für inhaltliche Ausgestaltungen zwischen Bombast, New-Age artigen Zwischentönen, Fanfaren- und Chorsounds und einigen flinken Keyboardläufen bleibt.

Wenn man ehrlich ist, bleibt das alles in vorhersehbaren Bahnen, wie eben von Wakeman bekannt. Somit sind hier keine grundsätzliche Überraschungen zu finden. Da jedoch das Tempo bisweilen zurückgenommen wird, einige Passagen nachdenklicher geraten sind, ist auf den rund 55 Minuten ein ordentlicher, mitunter ansprechender Unterhaltungsgrad gewährleistet.

Einige kurzweilige Blicke hinter den Entstehungsprozess des Albums mit dem typisch britischen Wakeman Humor bekommt man durch die diversen Videos, die im Vorfeld der Veröffentlichungen erschienen.
Bewertung: 10/15 Punkten (WE 11, JM 11, KS 10)

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Abbildungen: Rick Wakeman / R&D Multimedia / Glass Onyon

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Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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