(56:16, CD, Melodic Revolution Records, 2015)
Die New Yorker Formation meldet sich mit sechs neuen Kompositionen auf ihrem nun bereits siebten Studioalbum zurück. Es ist das dritte Album in Folge auf dem Melodic Revolution Records Label, bei dem man sich offensichtlich gut aufgehoben fühlt.
Gegründet wurde die Band von Gitarrist/Keyboarder/Sänger Stephen Speelman und Schlagzeuger Victor Tassone, seit dem Vorgängeralbum “Spots” wird die Bassposition durch David Mickelson besetzt. Dieses Trio erhält auf “Shifting The Equilibrium” eine personelle Verstärkung, deren Qualität sich positiv auf die Weiterentwicklung des Sounds von Unified Past auswirkt. Die Rede ist von einem fest installierten Leadsänger, was prinzipiell eine gute Idee ist, da es bei vorangegangenen Alben immer wieder leise Kritik an den Gesangsleistungen gab. Der neue Frontmann heißt Phil Naro, und dieser ist kein Unbekannter. Es wird gerne darauf hingewiesen, dass er Emmy-Preisträger ist, und das alleine reicht schon als Indiz für sein Können. Zudem ist er ein sehr gefragter Sänger, arbeitete unter anderem schon mit Lawrence Gowan, Brain May, Carmine Appice, Lou Gramm und vielen mehr zusammen, so dass Unified Past durchaus stolz sein können, dass Phil Naro nun bei ihnen als festes Mitglied mit an Bord ist. Im Prog-Bereich hat sich der Sänger speziell durch sein Mitwirken bei der kanadischen Formation Druckfarben in Szene gesetzt.
Da liegt es natürlich nahe, einen direkten Vergleich anzustellen. Inwieweit unterscheiden sich also Unified Past von Druckfarben? Nun, man könnte sagen, Unified Past bedeuten im direkten Vergleich: mehr Druck, weniger Farben – das dürfte es ganz gut treffen. Druckfarben mögen etwas abwechslungsreicher sein, dafür bringen Unified Past insgesamt mehr Power ins Spiel. Ihren Stil könnte man am ehesten als Heavy Symphonic bezeichnen. Bedingt durch Naros‘ recht präsenten Gesang kommen Assoziationen mit Yes bzw. Glass Hammer in den Sinn.
Die zweite Hauptrolle spielt Stephen Speelman, der sich sozusagen selbst den Ball zuspielt, indem er zusätzlich zu seinem recht dominanten Gitarrenspiel ebenfalls für die sinfonische Unterlegung durch die eingesetzten Synthesizer sorgt. Er hat übrigens klassische Gitarre studiert, insofern wäre es vielleicht eine gute Idee, beim nächsten Album auch ein paar akustische Elemente einzubringen, um mit ruhigeren Passagen gewisse Erholungsmomente zu setzen.
Unified Past überzeugen durch kraftvollen Heavy Prog mit exzellentem Sänger, starker Gitarrenarbeit und kompetenter Rhythmusband. Abgerundet wird das positive Gesamtbild durch die dazu passende Covergestaltung von Ed Unitsky. Als Anspieltipps eignen sich der Opener ‘Erasure Principle‘, der gleich aufhorchen lässt, ‘Etched In Stone‘, ein sehr schöner Song mit starkem Gesang, treibendem Bass und feinen Arrangements, sowie das abschließende ‘Today Is The Day‘.
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Mit “Shifting the Equilibrium” gelingt eine klare Steigerung im Vergleich zu den Vorgängeralben, und es dürfte für die Zukunft sogar noch mehr möglich sein. Von daher: im Auge behalten! Tendenz zu 11 Punkten.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 8)
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