Autor: Juergen Meurer

Auf den Hund gekommener Proggie, aufgewachsen mit Yes, Genesis, Gentle Giant, King Crimson, VdGG usw. Anschließend bemerkt, dass es - huch - ja noch sooo viele andere Bands in dieser Richtung gibt, quer über den Globus verteilt. Dann kam das Interesse für Italo-Prog, Skandinavier, Japaner, Franzosen usw. Über Tangerine Dream, Klaus Schulze, Vangelis, Kitaro usw. entwickelte sich dann auch stetig das Interesse an Elektronischer Musik und Ambient.

(47:04, CD, Eigenverlag, 2015) Breitwand-Sound und kein Billigprodukt – diesen Eindruck vermittelt gleich der Opener. Auf ihrem Debütalbum legt der Fünfer aus dem Raum Augsburg gleich richtig los. Das ist kein niedrigem Budget geschuldetes schwach produziertes Erstlingswerk, sondern im Gegenteil, sie warten gleich mit einem hochkarätigen, edlen Produkt auf, das durchaus hohen Qualitätsansprüchen genügt. Die folgenden fünf Musiker benannten ihre Band nach dem aus Homers Ilias bekannten Aeneas: Stefan Krause (Gesang, Tasteninstrumente), Ben Eifert (Gitarren, Tasteninstrumente), Matthias Bergert (Tasteninstrumente), Maxx Hertweck (Schlagzeug, Perkussion) und Giuseppe Puzzo (Bass). Da scheint es zwar eine Tastenübermacht zu geben, aber keine Bange, Kollege Eifert…

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10.0
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(53:03, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Die Geschichte dieser britischen Band reicht zurück bis in die frühen 90er, als Keyboarder Pat Sanders sich mit einigen anderen Musikern zusammentat, um eine Musik im Stile "einer Mischung aus Queensryche, Dream Theater, Genesis bzw. Jethro Tull" (Band-Info) zu spielen. 1996 erschien dann auf Museas Hard Rock Ableger Brennus das gleichnamige Debütalbum. Drastische Besetzungswechsel charakterisierten den weiteren Weg der Band. Das zwei Jahre später erschienene "On The Rebound" wurde in fast komplett geänderter Besetzung eingespielt. Danach wurde es still um die Band. Nun liegt praktisch die dritte Variante dieser Formation vor, der Gründungsmitglied Sanders wiederum ein…

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11.7
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(69:35, CD, White Knight Records/JustForKicks, 2014) Hinter dem Namen Tiger Moth Tales verbirgt sich der britische Musiker Pete Jones. Zuvor schon eine ganze Weile im Musik Business tätig, ergab es sich dann im Jahr 2013, dass Jones sich intensiv mit der Idee auseinandersetzte, ein eigenes Projekt zu entwerfen, das sich ganz im progressiven Fahrwasser bewegen sollte. Beeinflusst von der Musik, die er in seiner Jugendzeit bevorzugt hörte (hier werden Genesis und Queen genannt), aber auch inspiriert von aktuellen Bands bzw. Künstlern wie Roine Stolt, Haken, Big Big Train oder Frost, geht Jones hier zu Werke. Der Projektname ist auch kein…

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8.0
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(53:59, CD, Eigenverlag/JustForKicks, 2015) Der Schreibweise des Albumtitels lässt sich entnehmen, dass es sich bei Vermillion Skye offenbar nicht um eine britische Band handelt, auch wenn die Musik durchaus danach klingt. Amerikaner sind es allerdings auch nicht, nein – das Quartett stammt aus Kanada. "Security Theater" ist bereits ihr fünftes Album, Es gibt ausgesprochen viel Text im Booklet nachzulesen, was damit natürlich auch bedeutet, dass der Gesangsanteil entsprechend hoch ist. Das wiederum mag durchaus zum Problem für manchen Hörer werden, da es der Stimme doch deutlich an Charisma und Ausdrucksstärke mangelt. Nachdem 2013 der damalige Leadsänger Bill Reill ausstieg, entschloss…

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8.0
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(45:15, CD, Eigenvertrieb, 2015) Der Berliner Musiker Marten Kantus kann zu Recht als ausgesprochen fleißig und vielseitig angesehen werden, veröffentlicht er doch in schöner Regelmäßigkeit seine in Eigenregie eingespielten Soloalben. Und worauf man sich bei ihm ebenfalls verlassen kann, ist die Eigenart, dass er offensichtlich darauf bedacht ist, dass nicht ein Album klingt wie das andere. Und das gelingt ihm gearde in den letzten Jahren sehr gut, denn auf Alben, die beispielsweise Richtung Mike Oldfield oder Andreas Vollenweider gingen, folgten deutliche Stilwechsel bis hin zu neo-klassischen Ansätzen. Mit dem aktuellen Werk geht er allerdings mehr als nur einen Schritt weiter,…

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10.0
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(46:00, CD, 3rd Atelier, 2015) Discordia ist ein 2001 gegründetes finnisches Sextett, das nach ihrem Debütalbum “Utopia Perfection“ aus 2007 und den beiden EPs “On a Thin Rope“ (2005) und “The Moment of Pledge“ (2010) das zweite Vollzeit-Album vorlegt, das 2014 fertig gestellt und Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde. Abgemischt wurde dieses von Mikko Herranen, der in Finnland als Produzent und Musiker in den Genres Hard und Independent Rock bekannt ist. Ein Markenzeichen der Band ist das Wechselspiel von weiblichem (Riikka Hänninen) und männlichem Gesang, den Keyboarder Tero Väänänen beisteuert. Die beiden Gitarristen Antti Tolkki und Sande Sandholm sorgen für…

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12.0
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(51:04, CD, Rude Chord Recordings/JustForKicks, 2015) Nicht vom Titel täuschen lassen – dies ist ein aktuelles Werk, wenngleich die gebotene Musik durchaus den Verdacht nahelegt, dass man sich gerade in den Mitt-70ern befinden könnte. Und das ist kein Zufall, sondern ausdrückliche Intention der Band. Verantwortlich dafür ist ein irisches Duo, bestehend aus Jonathan Casey (Gesang, Tasteninstrumente, Gitarren, Bass) und Colin Sullivan (Gitarren, Gesang). Auf den gerade mal drei Titeln gastieren am Schlagzeug noch Mark Grist und Aran O’Malley. Auf dem Kernstück ‘Different Skies‘ agiert außerdem noch Oisin O’Malley am Bass, der ebenfalls für die orchestralen Arrangements verantwortlich zeichnet, die vom…

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8.0
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(55:38, CD, 7D Media, 2015) Liest man den Namen Trey Gunn, denkt man vermutlich zunächst an King Crimson und erwartet womöglich eine Art von Musik, die sehr von diesem Prog-Dino beeinflusst ist und sich vielleicht Richtung "Thrak" oder Ähnlichem bewegt. Hat man sich mit dem bisherigen Schaffen Gunns beschäftigt, wird die Erwartungshaltung dann aber gleich eine andere sein. Gunn hat bereits eine zweistellige Zahl an Solo-Veröffentlichungen vorzuweisen, das aktuelle Werk eröffnet eine vierteilige Serie. Das mehrteilige Stück "Flow" (s.u.) liefert das Thema zur ersten Folge, die nächste wird "Gravity" heißen. Geboten wird keine Rock Musik, sondern eine knappe Stunde ruhige…

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9.7
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(41:03, CD, Cineploit, 2014) Das Label Cineploit ist auf cineastische Musik spezialisiert, ihre elfte Veröffentlichung ist das vorliegende Album der Formation Zoltan. Nach "First Stage Zoltan" aus dem Jahr 2012 ist dies nun die zweite Vollzeit-Veröffentlichung des britischen Trios. Den Albumtitel sollte man nicht allzu wörtlich nehmen, denn 60 Minuten Musik erwarten einen hier nicht. Aber dass im Booklet die Rede von Side 1 und Side 2 ist, macht durchaus Sinn. Denn dieses Instrumentalalbum ist gleich in vier Formaten erschienen, in teils recht niedrigen Stückzahlen. Als Digipack CD, Gatefold LP, Gatefold LP+CD und Gatefold LP+2CD Versionen. Zur Besprechung liegt die…

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9.0
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(69:31, CD, Spheric Music, 2015) Mal wieder etwas Neues aus dem Hause Schroeder, einem der Vorzeige-Musiker des Elektronik Labels Spheric Music. Doch der Begriff neu trifft hier nicht wirklich zu, denn es handelt sich beim aktuellen Album um eine Ansammlung älterer Songs und Titel der jüngeren Vergangenheit. Und zwar nicht im Sinne eines Best Of Albums, sondern als Zusammenstellung von Titeln, die zum Teil Auftragsarbeiten darstellen oder auf Samplern vertreten sind. Dabei kommt ein recht buntes Gemisch heraus, es sind durchaus unterschiedliche Stilrichtungen vertreten. So geht es beispielsweise mit einer Art Sci-Fi-Hörspiel los. Allgegenwärtige Synthesizer, Soundeffekte und eine Stimme, die…

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8.0
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(73:42, CD, Eigenveröffentlichung/JustForKicks, 2015) Es geht los mit akustischer Gitarre und leichten Erinnerungen an 'Mood for a day'. Sollte es etwa in Richtung Yes gehen? Na ja, reingelegt - natürlich nicht. Vielleicht sollte man den Opener auch nicht überbewerten bei einer Spielzeit von rund 20 Sekunden.  Denn gleich im Anschluss sorgen die Gitarrenriffs für das, was den Hörer im Wesentlichen im weiteren Verlauf erwartet. Nämlich gitarrenorientierten Rock mit gelegentlichen Prog-Elementen, gerne auch mal mit härteren Gitarrenparts versehen. Anasazi werden oft als ProgMetal-Band eingestuft, wobei ich dies etwas abschwächen würde, denn der Härtegrad ist dann doch eher moderat, und auch versucht…

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8.7
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(79:20, CD+DVD, Eigenveröffentlichung / JustForKicks, 2015) 2013 brachten die schottischen Elefanten, die in Wirklichkeit aus Vermont (USA) stammen, mit "Home Away From Home" ihr Debütalbum heraus, im darauffolgenden Jahr legten sie  bereits das Nachfolgealbum "Execute And Breathe" nach. Offenbar stießen sie mit ihrer Musik auf viel Gegenliebe, denn sie machten sich hiermit auch für Konzertveranstalter interessant. Und so wurden auch die Macher des alljährlichen RoSFest auf sie aufmerksam, die sie schließlich für die 2014er Ausgabe des US-Festivals verpflichteten. Mit diesen zwei Alben im Gepäck konnte das Quartett auch locker ein ordentliches Programm für die Bühne zusammen stellen. Und so finden sich…

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7.5
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(73:57, CD, Eigenveröffentlichung/JustForKicks, 2015) Bei manchen Alben tut man sich ja schon mal schwer, sie überhaupt in irgendeine Schublade stecken zu können. Nun, bei Grand Tour ist dies ausgesprochen einfach: das ist NeoProg, wie er neo-proggiger kaum sein kann. Daran ist eigentlich nichts wirklich "neo", aber der Begriff NeoProg ist so schön handlich, und unter Prog-Fans im Allgemeinen dürfte damit jedem klar sein, was zu erwarten ist. Das beginnt gleich im Opener mit den typischen Keyboard-Sounds los. Sphärische Synthesizer und mächtiger Orgelsound legen schon mal vielversprechend los. Und schnell reiht sich auch die Gitarre ein mit Neo-Prog typischem Spiel. Kommt…

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9.5
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(38:26, CD, Eigenveröffentlichung/BTF, 2015) Die italienische Prog-Szene präsentiert sich in den letzten Jahren ausgesprochen lebendig. Nicht nur, dass alteingesessene Prog-Dinos nach wie vor aktiv sind, auch unzählige neue Bands machen sich bemerkbar. Dazu zählt auch das Sextett namens Mosaico. Ihre Musik ist im SymphonicProg-Genre angesiedelt, allerdings in moderatem Rahmen, was Bombast und Komplexität betrifft. Man sieht schon an den Spielzeiten, dass die Kompositionen kurz und knapp gehalten sind. Alles bewegt sich im 3- bis 6-Minuten Bereich, und die Gesamtspielzeit entspricht auch eher einer Siebziger Vinyl-Veröffentlichung als einer Produktion aus dem Jahr 2015. Mosaico spielen in klassischer Besetzung, die um einen…

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10.5
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(70:39, CD, Eigenveröffentlichung/Cue, 2015) "Thursday is Martha" ist dem Booklet zu entnehmen. Ob das im englischsprachigen Raum auf viel Verständnis stößt, sei mal dahingestellt. "Donnerstag ist Martha" dürfte hierzulande dagegen ein durchaus bekanntes Zitat sein. Auf den Elektronikfan gemünzt darf das leicht umgewandelt werden in "Donnerstag ist Martha Rabbit Tag", denn dieses Album darf sich der Fan der Berliner Schule-Elektronik gerne mal zu Gemüte führen, und das nicht nur an einem Donnerstag. Martha Rabbitt ist ein Duo, bestehend aus den beiden Keyboardern Michael J. J. Allert (synthesizers, drum machines, sequencers) und Wolfgang Rohdenburg (synthesizers). Zwei Veröffentlichungen standen schon zu Buche,…

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11.0
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(47:39, CD, Trope Audio/JustForKicks, 2014) "We Were Here" nennt Malcolm Smith sein erstes Soloalbum. Pluralis majestatis? Nein, denn es heißt im Anschluss "Music and words by Malcolm Smith", mit dem Nachsatz "With Marc Spooner". Doch das vorliegende Werk wurde nicht nur von einem Duo eingespielt, sondern erhielt durchgängig auch tatkräftige Unterstützung kompetenter Gäste, so dass dieses Debütalbum durchaus wie ein Bandalbum klingt, zumal hier sehr gut ausbalanciert arrangiert wird. Die Namen Smith und Spooner könnten in dieser Kombination manchem Prog-Fan zu Recht bekannt vorkommen, handelt es sich bei ihnen nämlich um die Köpfe der US-Prog Band Metaphor. Diese Formation wurde…

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11.3
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(42:09, CD, Tigermoth Records/JustForKicks, 2015) Es kommt ja gelegentlich vor, dass ein Konzert kurzfristig abgesagt werden muss. So geschehen vor noch gar nicht allzu langer Zeit mit Magenta im Spirit of 66 in Verviers. Meist steckt ja ein eher unerfreulicher Anlass dahinter, und das war auch hier der Fall - Sängerin Christina Booth war so schwer erkrankt, dass die ganze Tour abgesagt werden musste. Glücklicherweise hat sie ihre Erkrankung mittlerweile überstanden, und sie meldet sich hier mit ihrem zweiten Soloalbum zurück. Einem Album, das dem Prog-Genre eher weniger zuzuordnen ist. Zwar ist Magenta-Mastermind Robert Reed federführend an Tasten, Bass und…

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10.0
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(46:12, CD, Eigenveröffentlichung/Penny Records, 2015) Und wieder einmal ein neuer Name in der italienischen Prog-Szene. La Batteria ist ein Quartett aus Rom, das aus erfahrenen Musikern besteht, die sich aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen rekrutieren. Das ist neben Prog auch Indie Pop, Experimental Jazz, Hip Hop und World Music. Gitarrist Emanuele Bultrini und Keyboarder Stefano Vicarelli haben schon bei der Band La Fonderia mitgewirkt, die bereits interessante proggige Jazzrock Scheiben vorgelegt haben. Später stieß dort auch Bassist Paolo Pecorelli hinzu. Vervollständigt wird das Quartett durch Drummer David Nerattini. Auch wenn die musikalische Herkunft der Beteiligten ziemlich bunt gemischt ist, so hat…

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11.0
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(41:30 / 44:03, 2 CD, Eigenveröffentlichung, 2014) Knapp fünf Jahre ist es her, dass der US-amerikanische Musiker Jason Denkevitz unter dem Pseudonym Steam Theory sein Debütalbum "Enduring Delirium" auf den Markt brachte. Damals hatte er fast alles im Alleingang eingespielt und für ein durchaus beachtliches Ergebnis gesorgt. Auch auf seinem neuen Werk hat sich an dem Grundkonzept nicht allzu viel verändert. Denkevitz spielt Gitarren, Bass, Tasteninstrumente und Schlagzeug – und beherrscht seinen Job, wie sich schnell feststellen lässt. Insgesamt 13 Titel finden sich auf dem Album, das es auf über 85 Minuten Spielzeit bringt, so dass gleich ein Doppelalbum daraus…

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9.7
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(53:37, CD, Bad Elephant/Just For Kicks, 2015) Es ist ja bisweilen keine schlechte Idee, sich über eine Rezensions-CD im Vorhinein keinerlei Informationen einzuholen und sie einfach mal quasi vorurteilsfrei einzulegen. Der Bandname sagte mir nix, eben sowenig der Name des Labels. Da lediglich im Promo-Pappschuber, hatte auch das Cover wenig Aussagekraft. Was erwartet man also von einer Band, die sich AudioPlastik nennt? Ich hätte jetzt auf eher schräges Zeug getippt, aber damit liegt man komplett falsch, was die Auftakttöne schon recht schnell klarmachen. Im Opener 'Leave The World Behind' macht sich mit der Zeit eine leicht frostige Atmosphäre breit, der…

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