Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

10.5
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(33:14, Vinyl, CD, Digital, This Charming Man Records, 2020) Mit vollem Tempo ins Klischee und in die Vintage-Brühe! Das aber mit relativer Eleganz. Weil Mountain Witch auch auf ihrem dritten Longplayer in keiner Instanz nerven oder gar langweilen. Was sicher damit zusammenhängt, dass „Extinct Cults“ mit seinen sechs Tracks und seiner gerade einmal halbstündigen Laufzeit keine Längen aufkommen lässt und man es sich so richtig in den Seventies, den coolen wohlgemerkt, bequem macht. Schon der Opener ‚Capping Day‘ kommt als Hard’n Stoner-Dampframme mit Sabbath-Affinitäten, ein ‚Back From The Grave‘ bringt dann schon eher Reminiszenzen an die ganz frühen Judas Priest…

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11.0
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(20:27, CD, Vinyl, Digital, Atypeek Music / Stargazed Records, 2021) Nach dem Fulltimer „Whale Songs“ von 2018 nun wieder eine EP, die es aber erneut in sich hat. Schon längst ist das ehemalige Einmannprojekt aus Tallin zur „richtigen“ Band gereift, was sich natürlich auch auf den Sound auswirkt, der sich lässigerweise mächtig-gewaltig präsentiert. Vier Tracks enthält das nach der Debüt-EP zweite Kaschalot-Kleinformat, die mit ‚Supernova‘, ‚Mothership‘, ‚Beacons‘ sowie ‚Distant Light‘ eben das repräsentieren, was sie auch im Titel tragen. Wobei just die ‚Supernova‘ einer solchen mächtig nah kommt. Der instrumentale Postrock’n Metal braucht sich dann auch hinter nichts zu verstecken,…

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(43:41, CD, Vinyl, Digital, Karisma Records/Plastic Head, 2021) Wo musizieren die Skandinavier am liebsten? Aber sicher doch in den noch dichten und dunklen heimischen Wäldern. Ein Faktum, das den folkloristischen Touch mancher Projekte noch einmal zu forcieren scheint. Jordsjø ist eben so eine Kapelle, die Jethro Tulls „Songs From The Wood“ allzu wörtlich genommen hat und Songs in eben jenen Zusammenhang einspielt. Zwar ist „Pastorello“, das nun auch schon dritte Album des aus Håkon Oftung (Tuskmørke, Black Magic) und Kristian Frøland bestehenden Duos längst nicht so folkloristisch eingestellt wie noch der Vorgänger „Nattfiolen“, trotzdem wird hier noch auf gar keinen…

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11.0
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(44:49, CD, Vinyl, Digital, Mute / PIAS, 2021) Veränderung ist hier nicht Mittel zum Zweck, sondern zur Selbstfindung und –verwirklichung. Zwei Alben lang hat Louis Carnell verfremdete und gesampelte Stimmen über seine Soundscapes gelegt, nun verwendet er ‚richtige‘ Vocals für seine klangmalerischen Visionen. Diese kommen vorzugsweise von Haley Fohr (Circuit Des Yeux, Jackie Lynn). Was den doch reichlich unterkühlten Klängen Carnells ein wenig Wärme zu spenden vermag. Während es sich sonst schön frösteln lässt, bei Industrial-Stillleben wie ‚Nearky God‘ oder dem mit Loops von Black Midi-Morgan Simpson veredelten ‚Lie Digging‘. Und überhaupt sind hier der Gastbeiträge derer viele, darunter von…

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13.0
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(67:16, CD, Vinyl, Burning Shed/Just For Kicks, 2021) Gar nicht einmal so unbekannt ist dieser Stefano Panunzi, war der umtriebige italienische Keyboarder bisher doch schon auf Produktionen von u.a. Mick Karn, Jakko M. Jakszyk, Gavin Harrison, Tim Bowness oder Richard Barbieri zu hören. Ein Fakt, das sich auch auf sein neues, drittes Soloalbum niederschlägt. Denn er kann sich hier auf eine illustre Gästeschar, darunter eben Tim Bowness (‚I Go Deeper‘) oder gar Gavin Harrison (‚We Are Not Just We Are‘) verlassen. Eher Pop, beziehungsweise Avantgarde-Pop-lastig denn rockig orientiert sich Stefano Panunzi hierbei an den schöngeistigen Liederzyklen von Japan oder David…

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11.0
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(43:43, Vinyl, MC, Digital, Raufaser Tonträger / Distrokid, 2021) „Ich löse mich auf, ich löse mich von allem, was ich war…“. Zäsur, Neuanfang…, Dinge, die bei Mahendra eigentlich nicht notwendig sind, da es sich bei dem Trio noch um relative Newcomer handelt. Selten hörte man in der deutschen, zugegebenermaßen meist reichlich beliebigen Popmusik derlei Klänge und mythischen Seelenzauber. Die Soundexkurse eines Sascha Ring aka Apparat fallen einen hier vielleicht ein. Oder Radiohead. Aber da hört es schon auf. Und eben das Besondere an Mahendra – man singt in Deutsch. „Partikel“ kommt mit neun faszinierenden Stillleben (wobei still auch eine nicht zu…

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8.5
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(34:36, CD, Vinyl Digital, Eigenproduktion, 2021) Eigentlich schon Bonus-Teil zu „DarWin 2: A Frozen War“ wird dieses Album mit Orchestral- und Unplugged-Versionen von vor allem Songs aus dem semi-epochalen DarWin-Debüt „Origin Of Species“ nun als eigenständiges Werk gewissermaßen rereleased. Kann man machen, muss man aber nicht. Einmal mehr hat Produzent Simon Phillips (u.a. Toto) hier die Fäden in der Hand und macht in produktionstechnischer Hinsicht erst einmal Nägel mit Köpfen, wobei diese ob der zugrundeliegenden Glatt- und Sanftheit mit dem Wattebausch eingehämmert wurden Zusammen mit Bassist Matt Bissonette und eben dem Protagonisten hinter alledem, dem isländischen Musiker DarWin sowie dem…

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12.0
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(147:45, Vinyl, 4-LP-Box, Digital, Mute/PIAS, 2021) Mit Soundtracks kennt sich Sascha Ring alias Apparat ja bereits aus, war sein Song ‚Goodbye‘ beispielsweise schon die Titelmelodie für die Netflix-Serie „Dark“. Außerdem komponierte der sonst in der elektronischen Musik überaus umtriebige Musiker (sein letztes Album „LP5“ wurde 2019 für den Grammy in eben jener Kategorie nominiert) 2013 die Musik für die Theateraufführung von „Krieg und Frieden“. „Soundtracks“ nun enthält zum ersten Mal in physischer Form, und dazu noch ausschließlich als limitiertes Vinyl, seine bisherigen Scores – bis auf das bereits veröffentlichte „Krieg und Frieden“. Bleiben also die Musik zu „Capri Revolution“ (2018,…

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10.0
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(12:14, Vinyl (7″), Cassette, Digital, H42 Records, 2021) Ein Kleinformat, das es in sich hat. Die Debüt-Single der heroischen Sons Of Alpha Centauri wurde zu ihrer Erstveröffentlichung gerade einmal in einer Auflage von 13 Exemplaren gepresst. Ein Manko, das sich später zu Glanzzeiten der Band aus dem englischen Kent (Glanzzeiten, die bis heute anhalten – das letzte Album „Continuum“ erschien 2018) schon irgendwie bemerkbar machte. Denn immer fehlte ein winziges Puzzleteilchen in der Discographie von SOAC. Doch nun gibt es Abhilfe in Form dieses ein wenig zahlreicher produzierten Re-Release, das obendrein in den Farben Grau, Gold, Weiß und Schwarz erscheint.…

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11.0
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(29:28, CD, Vinyl, Digital, Antigony Records, 2021) When Waves Collide – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben wir es hier NICHT mit einer Band aus der Entspannungs-Oase zu tun, da diese hier schon mit dem Bandnamen die offene Konfrontation sucht. Mit ihrem halbstündigen Debüt setzt das Pariser Quartett erst einmal alles auf eine Karte und versucht nicht nur, den selbst gewählten Ansprüchen gerecht zu werden, sondern schafft das fast aus dem Stand. Sechs Tracks enthält dann „Chasm“, Tracks, die aus den Blaupausen des Postrocks mit stumpfem Meißel herausgestanzt wurden. Schon ‚The Fallen‘ ist ein Lehrstück in Sachen auf- und abschwellender…

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12.0
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(43:00, Cassette, Digital, Soza/Collectif 5024, 2021) Der gewaltige Impact zweier Überriesen. Die französischen Doom-Brocken Greyfell und Endless Floods schlossen sich zu einem Projekt zusammen, das die Wucht beider Institutionen bündelt, ohne bei dieser Potenzierung jedoch das Gespür für wichtige Atmosphären zu verlieren. „Âge ⱡ Total“, das Debüt dieser heilig/unheiligen Allianz, manifestiert sich als 4-Track-Monolith, der, um der Besonderheit noch einmal Ausdruck zu verleihen, nur als MC und als digitaler Download erscheint. Schon ‚L’Armure‘, der Einstieg in die Welt von Âge ⱡ Total, gibt sich als mit allen notwendigen Charakteristiken behaftetes Doom’n Sludge-Schwerkaliber, scheinbar endlos in Richtung selbst inszeniertem Abgrund schlurfend,…

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11.0
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(38:30, CD-R, Digital, Sound In Silence, 2021) Eigentlich und vor allem ist Jason Sweeney mit seinem Alias Panoptique Electrical unterwegs, unter dem er Drone-lastige Meditationsklänge unter seine Hörerschaft streut. Mit Sweeney nun empfiehlt er sich unter seinem eigenen Namen (was die Sache nicht unbedingt einfacher macht, sind doch bereits einige Künstler unter eben diesem musikalisch unterwegs) nun schon zum dritten Mal (und auch zum dritten Mal auf Sound In Silence) als Singer-/Songwriter der etwas spezielleren Art. Mittels bizarren elektronischen Soundscapes, Drones und ambienten Texturen erschafft JSweeney auch hier mit „Misery Peaks“ endemisch wirkende Sounds und Songs, welche die Musik irgendwo…

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10.0
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(39:29, CDr, Digital, Sound In Silence, 2021) Musik an der Grenze zum Stillstand. Michael Cottone, der schon ungezählte Reputationen vorweisen kann, ist mit seinem aktuellen Album, dem gefühlt zwanzigsten als The Green Kingdom beim Label Sound In Silence angekommen, um hier eben solche Stillleben in Klang zu zelebrieren (dass er nebenbei auch noch Projekte wie Dustcraft und Pinesong vorweisen kann, ist wieder eine andere Story). Hier nun inszeniert er Soundscapes mit einer derartigen Behutsamkeit, dass man fast schon eine Nadel fallen hören könnte, was die Stücke auf „Solaria“ an der Grenze zur Stille entlangbalancieren lässt. Ähnlich gelagerte Acts wie The…

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9.0
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(30:18, CD, Vinyl, Digital, Atypeek Music/Daath Records, 2021) Mit Multiinstrumentalist Bertrand Wolff und Schlagzeuger Damien Ravnich empfiehlt sich ein weiteres Projekt, das via „New From Nowhere“ im März mit einem Debüt aufwartete. Mittels reichhaltigen Tasteninstrumenten und Schlagzeug kann man soundtechnisch schon einmal ein Alleinstellungsmerkmal für sich verbuchen. Sicher sind hier und da Parallelen zu French-House-Acts wie Jus†ice zu erkennen beziehungsweise zu erahnen (da Postcoïtum aus Marseille kommen, liegt das mit dem French-House gar nicht einmal so weit entfernt). Dennoch ist das uns jetzt interessierende Duo in jedem Fall auch auf progressiveren Pfaden unterwegs. Das Schlagzeug von Ravnich beamt den Sound…

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10.0
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(42:37, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Soulfood, 2021) „Rausch (…) auch das verwandte Phänomen der Ekstase wird als „Rausch der Sinne“ beschrieben. Umgangssprachlich werden einige Drogenräusche auch als Trip (Reise) bezeichnet“ (Wikipedia). Soweit, relativ nüchtern betrachtet, die Definition zum neuen Klangkunstwerk von Sounds Of New Soma. Dabei ist der 40-minütige, in A- und B-Seite aufgesplittete „Trip“ aber weit davon entfernt, den geneigten Hörer in ‚Ekstase‘ zu versetzen. Viel lieber bewegen sich Alexander Djelassi und Dirk Raupach auf ihrer jüngsten psychoaktiven Reise in Refugien, die als ambient eingestuft werden dürften. Was im Allgemeinen bedeutet, dass man an der Grenze zum gerade noch…

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(40:21, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Soulfood, 2021) Mit dezent guter Laune und schrägen Takten in eine strahlende Zukunft. Obwohl letztere dann doch noch ungewiss ist, wird diese von Bend The Future für uns fürsorglich vorgeformt und passend gemacht. In der Konstellation Gitarre, Bass Saxophon, Keyboards und Drums deckt die Band aus dem französischen Grenoble vollkommen Hybris-befreit alle positiven Facetten aus dem Jazz-, dem Prog- und auch dem Folk-Rock ab. Wichtig ist bei jedem der sieben hier enthaltenen instrumentalen Stillleben (nur die lässigen Progrocker ‚Merely‘ und ‚We Aim Higher‘ kommen mit Vocals und Camel-Flair) der angenehm gleitende…

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11.0
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(56:44, CD, Vinyl, Digital, Sulatron Records/Broken Silence, 2021) Der Macher von Saturnia macht wieder. Dieses Mal via Sulatron Records. Luis Simões nutzte die Zeit des kollektiven Stillstandes und die ihm gebotenen Möglichkeiten sowieso, zog sich aufs Land zurück, von dem es in Portugal jede Menge geben soll, und nahm sein neues Album dann auch wieder (fast) im Alleingang auf. Hier, zwischen Weinhügeln und Olivenhainen, nährte der Multiinstrumentalist seine bis hinein in psychoaktive Bereiche dringende Kreativität und kommt nun mittels „Stranded In The Green“ mit einem Album voller Geheimnisse, mythologischer Anspielungen und fast schon grenzenlosem Tiefenrausch. Das Ansinnen findet dabei in…

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(40:04, CD, Vinyl, Digital, Antigony Records, 2021) Großes Kino ohne große Worte. Die Tracks zum zweiten A River Crossing-Longplayer heißen ‚Ashes‘, ‚Hidden‘, ‚Torn‘, ‚Death‘, ‚Spines‘ und ‚Tar‘, bringen im Schnitt sieben Minuten auf die Waage und loten bezüglich Pathos und Bombast die der Band zur Verfügung stehenden Mittel dann auch großzügig aus. Hier stoßen die Schweizer Abgründe zu den dunkelsten Orten ihrer schwarzen Seelen auf, die Gitarren kommen mit einer dermaßen ungezügelten Wucht (ohne jedoch gleich in den Metal abdriften zu wollen oder auch zu müssen), als würden sie mit dem Plektrum des Teufels gespielt. Wobei auch ab und zu…

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(41:30, CD, Vinyl, Digital, Artoffact Records/Membran, 2021) Das ist großes Kino, das hier via Kauan in Sound und Story inszeniert wird. „Ice Fleet“ behandelt die Entdeckung einer Flotte komplett vereister Schiffe in den dreißiger Jahren im russischen Nordpolarmeer. Die damalige Regierung der UdSSR vertuschte alle Unterlagen und Beweise zu dieser spektakulären Entdeckung, so dass bis heute nicht geklärt werden konnte, um was genau es sich bei diesem Fund handelte. Natürlich bietet so etwas spannenden Stoff für ein ausuferndes Konzept, das von der Band aus dem russischen Tscheljabinsk den eigenen Intentionen entsprechend umgesetzt wurde. Harsche blackmetallische Gitarren sorgen für dem Konzept…

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(41:50, CD, Vinyl, Digital, WWNBB Collective (We Were Never Being Boring)/Sulatron Records/Broken Silence, 2021) Und die Maschine läuft und läuft. Mit dem unbeirrbaren Rhythmus von Can und dem psychedelischen Freigeist von Hawkwind schwimmen sich A/lpaca auf ihrem Debüt erst einmal frei und lösen sich von sämtlichem störenden Ballast. „Make It Better“! Macht man ja! Und das gleich mit dem bezeichnenden „Beat Club“, der ob seiner röhrenden Hammond und seinem stoischen Beat wirkt wie der kleine Bruder von 22 Pistepirkkos ‚Frankenstein‘. Man gibt Vollgas. Und das von Anfang an und mit wachsender Begeisterung. So wähnt man sich beim Titeltrack mit seinen…

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