(44:27; Vinyl, CD, Digital; Kscope, 28.03.2025)
Drei Jahre nach ihrem selbstbetitelten Album hat das nordamerikanische Quartett Envy Of None im April 2025 mit „stij(ē)n wāvz“ einen zweiten Longplayer veröffentlicht.
Dass Rush-Gitarrist Alex Lifeson bei dieser Band mit dabei ist, mag verwundern, denn der Dreampop, den Envy Of None spielen, ist vom Sound der Prog-Götter meilenweit entfernt. So ist es dann auch kaum verwunderlich, dass sich diese Truppe – trotz Lifeson und chronischem Rush-Entzug – keiner größeren Beliebtheit erfreut. Denn die Zielgruppe der US-amerikanisch-kanadischen Formation dürfte nur wenige Überschneidungen mit der Prog-Gemeinde haben. Dem Alternative- und Dreampop-Publikum hingegen dürfte der Name Alex Lifeson zudem eher weniger bekannt sein.
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Hauptmerkmale von „stij(ē)n wāvz“ sind dabei die verträumt, entrückt und fragil wirkende Stimme von Sängerin Maiah Wynne sowie das entspannte und trotzdem fett groovende Bassspiel von Andy Curran, die von einer vielschichtigen, aber unaufgeregten Klangwelt aus alternativen Gitarrensounds und ausdrucksstarken Electronica vervollständigt werden und dem Album eine leichte Garbage-Note verleihen.
Dass Alex Lifeson bei diesem Album die Hände im Spiel hat, ist dabei weniger offensichtlich, da dieser sich meist dem Bandsound unterordnet. Einzelne Momente allerdings – wie etwa das Gitarrensolo in ‚The Story‘, die Slidegitarre in ‚New Trip‘ und das griffige Finale von ‚Clouds‘, vor allem aber der Track ‚The End‘ – tragen eindeutig die Handschrift Lifesons und verleihen dem Album zumindest punktuell eine Dynamik, die man im Dreampop-Genre leider viel zu oft vermisst.
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Dass Envy Of None auch ganz anders können, das zeigen sie eindrucksvoll im abschließenden Titeltrack, der von orientalisch anmutenden Klängen und dichten Electronica bestimmt wird und im direkten Vergleich zum restlichen Album verdammt aggressiv wirkt. Mehr davon hätte der Platte definitiv gut gestanden.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Besetzung:
Maiah Wynne – Lead- und Background-Gesang, Keyboards
Alex Lifeson – Gitarre, Mandola, Banjo, Programming
Andy Curran – Bassgitarre, Synth-Bass, Programming, Gitarre, Background-Gesang, Stylophon
Alf Annibalini – Gitarre, Keyboards, Programming
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Rezensionen:
„Envy Of None“ (2022)
Alle Abbildungen wurden uns mit freundlicher Genehmigung von cmm zur Verfügung gestellt.
