Atmospheric Rock • Post Rock • Singer/Songwriter
(40:55; Digital; Eigenveröffentlichung; 21.09.2025)
Who are we? Where are we going? What are we doing? – These questions sound simple, yet they open up abysses. Human beings—thinking, feeling, doubting creatures—are caught between themselves and the world, between the inner and the outer, between meaning and emptiness. A procedure of the individual in the grand scheme of things – that sounds sober, almost technical. But in this sobriety lies a truth: we are part of a process that transcends us.
Thomas Wildelau, der kreative Kopf hinter diesem Projekt (u.a. auch Drummer bei den lauteren High Fighter, früher Pyogenesis), geht mit dem introspektiven, stillen Album "Consideration" eher philosophischen Fragen nach. Es passt irgendwie wie die Faust auf's Auge, komme ich doch gerade von einem entspannten Walk durch den herbstlichen Blätterwald und finde mich sofort im Klangkosmos des Norddeutschen wieder.
So hallen die Stille und Anmut der herbstlichen Farben noch angenehm nach und umso mehr passt das jetzt Gehörte in die bereits angeregten Synapsen. Nichts wirkt aufstachelnd, unruhig oder laut. Eher angenehm kontemplativ und suchend nimmt einen der Musiker in den knapp 40 Minuten an die Hand, und der ambiente, aber trotzdem immer wieder ausladende Sound lullt angenehm ein.
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Latent melancholisch, teilweise experimentell verschroben, wird der Hörer über die gesamte Laufzeit mit angenehm driftenden Stücken in dichter Abfolge ins Dickicht geführt. Folk, Post Rock, Ambient und sanft-progressive Strukturen verschwimmen liebevoll im Gesamtbild, so es letzlich mühselig wäre, mit Genre-Klassifizierungen um sich zu werfen. Wildelau erzeugt Stimmungen – behutsam und einsam führt er durch diese Slo-Mo-Partituren, bei denen sich Freunde von Low, Piano Magic, düster-ambientem Post Rock, aber auch herbstlichem Songwriter Folk schnell heimisch fühlen sollten.
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Titel wie 'Foggy Air' klingen zum Glück genau so, sind berührend und uneindeutig, phrasieren und mäandern sanft vor sich hin. Die beiden Teile von 'Put Something In It's True Light' agieren mit wunderschönen, einfachen und kristallinen Strukturen, integrieren feine orchestrale Linien und sind Herbst pur. Ein wenig erinnert mich all das an die balladeske Schwermut eines Rhys Marsh oder Kristoffer Gildenlöw, und dies ist ausnahmslos als großes Kompliment gemeint.
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Spätestens wenn du im fast zehnminütigen Finale 'The Procedure' grau in grau im Nebel verschwinden wirst – ein wehmütiger Hauch Piano den schroff und langsam marschierenden Folk/Post Rock begleitet – bist du am Ende des Weges angekommen. Wie es weitergehen wird, wohin der Weg führen könnte, bleibt unbeantwortet. Ein sehr schönes Kleinod und es kam wie so oft aus dem Nichts. Also Kopfhörer auf und ab in Wald und Flur.
Bewertung: 12/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von All Noir zur Verfügung gestellt.

