The Autumn Almanacs – As Far As The Eye Can See

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(36:29; Vinyl; Eigenveröffentlichung, 18.10.2022)
Ob der Bandname der niederländisch-deutsch-britischen Formation The Autumn Almanacs tatsächlich im Wesentlichen durch den alten The-Kinks-Titel ‘Autumn Almanac’ inspiriert worden ist, ist nur zu vermuten. Doch deutet einiges daraufhin, dass die Verbundenheit und Liebe zur musikalischen Vergangenheit und den Größen dieser Zeit dazu beigetragen haben. Gefühlt vielleicht ein wenig rückwärts gewandt, aber es ist ja nichts Verwerfliches daran, Erinnerungen an musikalische Vorfahren mit neuem Leben zu erfüllen. Die Flower-Power-Zeit der 60er und frühen 70er, mit all den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen, hatte logischerweise erheblichen Einfluss auf die damalige, aber auch auf die aktuelle Musikwelt. Bands wie The Beatles, The Byrds, The Mamas & The Papas, The Doors, The Kinks und The Beach Boys, um nur wenige zu nennen, haben einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Rock- und Pop-Geschichte geleistet. The Autumn Almanacs greifen mit ihrem zweiten Longplayer “As Far As The Eye Can See”, in einer Zeit des musikalischen Wandels und weiterer Kommerzialisierung, nun Momente der alten Zeit wieder auf. Gemeinsam mit Vasper van Beugen, Marcus Brand, Marrick Verhoeven, Stephan Jacobs und dem leider Mitte des Jahres 2022 zu früh verstorbenen ehemaligen KEEGAN-Sänger Ian Maxwell haben sich die Musiker der Stilrichtung vergangener Tage voll und ganz gewidmet. Man kann das auch ohne Zweifel als Hommage an diese alterwürdigen Zeiten verstehen. Die elf Pop-Rock-Kompositionen sind allesamt psychedelisch angehaucht und dabei eingängig. Natürlich fehlen die obligatorischen Hammond-Sounds ebenso wenig. Ergänzend verleiht Sänger Ian Maxwell den Songs mit seiner Stimme den letzten Schliff. Zusätzlich werden die fünf Musiker tatkräftig durch die Bläsersektion von The Heavytones (bekannt durch Funk und Fernsehen) unterstützt.

Dabei entsteht im ersten Moment ein Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben. Dem ist aber nicht so. Trotz des melodischen Sounds der 60er Jahre wirken die Titel frisch, lebendig und farbenfroh. Es ist ein Sound, der auch in der heutigen Zeit seine Berechtigung nicht verloren hat. Die Gesamtlaufzeit der LP mit knapp 36 Minuten, wie es in den 60er und 70er die Regel war, dazu die radiotaugliche Länge der elf Songs verleihen dem Projekt zusätzlich ein deutliches Vintage-Image.

Wer die Sixties nicht ganz aus den Augen verloren hat, sollte einmal The Autumn Almanacs mit ihrem neuesten Werk “As Far As The Eye Can See” antesten. Belohnt wird man mit einer Menge Flower-Power-Feeling mit einem eingängigem Psychedelic-Touch. Kurz gesagt, handelt es sich um ein Album mit Erinnerungsfaktor, abseits vom üblichen Progressive Rock.
Bewertung: 9/15 Punkten


Besetzung:
Ian Maxwell (Keegan) / Gesang
Marcus Brand / Gitarre
Stephan Jacobs / Tasteninstrumente
Marrick Verhoeven / Schlagzeug
Casper van Beugen / Bass

Gastmusiker:
The Heavytones / Bläsersektion

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The Autumn Almanacs

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Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

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The Autumn Almanacs – As Far As The Eye Can See

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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