Øyvind Holm – The Unreliable Narrator

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Abbildung: Øyvind Holm

(47:42, Vinyl/CD/Digital, Crispin Glover Records, 2022)
Ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seit die norwegische Band Dipsomaniacs ihr erstes Album “Bumble-bee Eyes” herausbrachte. Für Sänger und Gitarrist Øyvind Holm war dies der Grundstein für eine ruhmreiche Karriere mit bislang über zwanzig Veröffentlichungen in verschiedenen Konstellationen. Am besten kennt man den norwegischen Künstler heutzutage vor allem durch sein aktives Mitwirken bei Sugarfoot oder The Pink Moon. Als Solokünstler veröffentlichte der Multiinstrumentalist aus Trondheim zuletzt das Album “After the Bees“, bevor sich Øyvind Holm Anfang 2021 in eine kleine Hütte in den Bergen Norwegens zurückzog. Hier ging der wohl produktivste Songwriter seiner Nation einem klar definierten Tagesablauf nach: Frühstück – Produktivität – Abendessen – Schlaf – Wiederholung.  Das Ergebnis dieses Workflows liegt uns nun als Schallplatte und CD von Crispin Glover Records vor.

Abbildung: Øyvind Holm

Was sich musikalisch zwischen Art Pop, Folk, Psych und Prog abstecken lässt, ist ein anspruchsvoll artikuliertes Spiel mit Gegensätzen auf einem Dutzend Songs. Süße Harmonie steht kühler Dissonanz gegenüber, melodische Folkgitarren reiben sich an spannenden elektronischen Klängen, wobei eine mitreißende und atmosphärische Stimmung entsteht. Mal psychedelisch angehaucht und zu jeder Zeit künstlerisch und progressiv tänzelt Øyvind Holm von Pop zu Folk über Rock und zurück. Melancholie und wohlige Wärme geben sich die Hand und lösen beim Hören zufriedene Seufzer aus. Dass es an nennenswerten Höhepunkten mangelt, widerspricht nicht dem großartigen Charakter dieses Albums. Hier treffen sich die Welten von Hats Off Gentlemen It’s Adequate, Action & Tension & Space, und den von Øyvind Holm verehrten Beatles.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Diskogaphie:

Dipsomaniacs:
“Bumble-bee Eyes” (1997)
“Reverb No Hollowness” (1998)
“Braid of Knees” (1999)
“Stethoscopic Notion” (2001)
“The Tremolo of her Mind” (2002)
“Praying Winter” (2003)

Deleted Waveform Gatherings:
“Complicated View” (2006)
“Baby Warfare” (2008)
“Ghost, She Said” (2009)
“Pretty Escape” (2011)

Ulf Risnes & Øyvind Holm (Wonderwheel):
“Safe and Sorry” (2009)

Sugarfoot:
“This Love That We Outwore” (2012)
“Big Sky Country” (2014)
“Different Stars” (2016)
“The Santa Ana” (2017)
“In The Clearing” (2019)

The Pink Moon:
“Let The Devil Take Tomorrow” (2017)
“Cosmic Heart Attack” (2020)

Øyvind Holm:
“The Vanishing Act” (2005)
“After The Bees” (2020)
“The Unreliable Narrator” (2022)

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Über den Autor

Kontemporär in Würzburg ansässig. Irgendwo zwischen Punk, Psychedelic, Kraut, Wahnsinn und Jazz zuhause.

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Øyvind Holm – The Unreliable Narrator

von Raphael Lukas Genovese Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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