Exploring Birdsong – Dancing In The Face Of Danger (EP)

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Exploring Birdsong - Dancing In The Face Of Danger (EP) (Long Branch Records/SPV, 24.03.2023)

Credit: Paul Phillips (True Spilt Milk Designs)

(26:33; Vinyl, CD, Digital; Long Branch Records/SPV, 24.03.2023)
Eine Stimme, die zwar anders klingt, die aber ähnlich überrascht wie seinerzeit jene von Anneke van Giersbergen auf The Gatherings Album “Mandylion”. Denn nach den Eröffnungstakten von ‘Pyre’ erwartet man schlicht etwas förmlich anderes. Doch wie schon in den 90ern bei den Niederländern passt eine weibliche Stimme auch vorzüglich zur stilistischen Ausrichtung von Exploring Birdsong. Insbesondere, da sich die Engländer auch in anderer Hinsicht von den meisten Bands im Modern Prog Rock unterscheiden. So verzichten Exploring Birdsong komplett auf Gitarren und setzten stattdessen auf Pianoforte, Keyboards und Synthesizer als Lead-Instrumente. Zudem werden Lynsey Ward (Gesang & Piano), Jonny Knight (Bass & Synthesizer) und Matt Harrison (Schlagzeug & Perkussion) tatkräftig von Elaine Ambridge (Violine & Viola) und Luke Moore (Cello) an ihren Streichinstrumenten unterstützt. Isolierte man Tasteninstrumente und Gesang, so resultierte dabei wohl eine Musik, die große Parallelen zum russischen Chamber-Prog-Duo iamthemorning aufweist. Doch die sensiblen Pop-Melodien und zarten Vokal-Linien werden von eine Rhythmus-Sektion begleitet, die Schwere verströmt und auch die Synthies strotzen nur so vor Experimentierfreude, die jedoch niemals übertrieben wirkt. So kann es kaum verwundern , dass das Trio im vergangenen Jahr beim Euroblast Festival auftreten und bereits mit Sleep Token und Karnivool auf Tournee begleiten durfte.

So entsteht im Zusammenspiel des Trios ein Gesamtkonstrukt, das kraftvoll im Erscheinungsbild auftritt, im Kern jedoch zerbrechlich wirkt. Musik, die sich abseits jeglicher Genre-Grenzen bewegt und doch Parallelen zu zahlreichen Künstlern aufweist. Es ist Musik, die behagliche Wärme ausstrahlt und emotional fesselnd wirkt. Tadellos in Klangbild und Produktion sind es alleine die Hooklines, die ein wenig länger brauchen um zu zünden. Aber vielleicht wird es sich auch als Vorteil erweisen, dass selbst Stücke wie das zusammen mit Sir Paul McCartney (!!!) komponierte ‘Ever The Optimist’ ein paar Durchläufe brauchen, um sich in die Hirnwindungen zu fräsen. Denn solche Lieder haben in der Regel eine eine längere Halbwertszeit.
Bewertung: 12/15 Punkten


Exploring Birdsong - Dancing In The Face Of Danger (EP) (Long Branch Records/SPV, 24.03.2023)

Credit: Will Norbury

Besetzung:
Lynsey Ward – Vocals, piano
Jonny Knight – Bass guitar, synthesizer
Matt Harrison – Drums, percussion

Gastmusiker:
Tee Soulful – programmed drums
Elaine Ambridge – Violins & Viola
Luke Moore – Cello

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Long Branch Records/SPV zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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