(66:19, Digital, iapetus Media, 2023)
Ist das schon Jazz oder kann das weg? Mit der Überrepräsentation des freien Klarinettenspiels von David Rothenberg besitzt “Homayoun” nicht nur einen Ansatz, sondern eine deutliche Ausrichtung in Richtung Jazz. Aber, ein David Rothenberg darf das, ist der Musiker doch eben nicht nur Professor für Philosophie und Musik am New Jersey Institute Of Technology sowie Autor diverser Bücher (u. a. “Why Birds Sing”, “Stadt der Nachtigallen”), sondern nebenbei noch auf Alben von Peter Gabriel, Hamid Drake, Scanner, Lewis Porter oder Suzanne Vega anzutreffen. Zusammen mit den beiden Soundtüftlern und -findern Ali Sayah (Bass, Tar) und Bernhard “The Redundant Rocker” Wöstheinrich (Sounds, Electronics, Piano) begibt er sich auf musikalische Spurensuche, die eigentlich eine mehr als offensichtliche Richtung einschlägt, da Rothenbergs Fußabdrücke nicht zu übersehen sind.
In fünf endlos erscheinenden, bis auf die hin und wieder aus dem Konzept ausbrechende Klarinette schon als Stillleben zu bezeichnenden Tunes (ein ‘Surmount’ bringt es hierbei auf siebzehneinhalb Minuten) chillt sich das Trio auf ganz spezielle Art und Weise in die eigene Ekstase – die Beats tröpfeln, die Pianofiguren erschaffen durchaus harmonische Inseln und der Bass agiert in kaum wahrnehmbaren Tiefstfrequenzen, derweil Sayahs Laute für die exotisch/orientalische Note in Tunes wie ‘Homayoun’ und ‘Surmount’ sorgt. “Homayoun” gerät so durchaus zu einer ganz besonderen Lounge, in der sich Schrauber als auch Freejazzer gemeinsam die Welt erklären und bunt anmalen….
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildung: David Rothenberg, Bernhard Wöstheinrich, Ali Sayah/iapetus