David Sancious – Eyes Wide Open

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(33:36, CD, Digital, Headstrong Mediagroup, 2019)
Der US-amerikanische Fusionmusiker David Sancious veröffentlicht nach 16 Jahren Pause (vgl. “Cinema” aus dem Jahre 2004) sein zehntes Studio-Soloalbum. Der Keyboarder, Gitarrist und Sänger dürfte vor allem als gefragter Session-Musiker bekannt sein. Beispielhaft sind hier einige Musiker und eine Band aufgezählt, mit denen Sancious seit den 70er Jahren musizierte und zum Teil immer noch zusammenspielt:

Bruce Springsteen
Stanley Clarke
Billy Squier
Jon Anderson
Eric Clapton
Jeff Beck
Peter Gabriel
Sting
Jack Bruce
France Gall
Santana

Sancious weiß nicht nur als Musiker zu überzeugend, sondern auch als Komponist, Arrangeur und Produzent. Diese Fähigkeiten hat er vor allem auf seinen Solo-Projekten gezeigt, wobei die drei Veröffentlichungen mit der Band Tone in den 70er Jahren hier besonders erwähnt seien.

Auf seinem aktuellen Output gelingt es ihm lässig, sowohl jazzig-soulige Gesangskompositionen mit groovigen Rhythmen und instrumentale Fusiontracks unter einen Hut zu bringen. Die ersten vier Nummern werden durch seinen angenehmen Gesang und eingängige Rhythmen geprägt. Da werden auch einige Sprachsamples verwendet, elektronische Effekte eingebaut und gesampelte Bläserarrangements geboten, wodurch die Tracks einen zeitgemäßen Anstrich erhalten. Sein Gitarrenspiel wird ebenfalls äußerst gefühlvoll und gekonnt intoniert, auch auf den vier Fusiontracks, sodass hier handwerkliche Qualität geboten wird.

Die letzten vier Nummern ertönen dann im hörenswerten Fusion-Gewand, wobei mit ‘The Treehouse’ eine von zwei gefühlvollen und fröhlichen Fusion-Balladen mit sphärischen Einlagen an Bord ist. Die zweite Ballade, ‘December’, erweist sich für den Rezensenten als hypnotisierender Track, der mit einprägsamen Keyboardtönen, einem groovigen Grundrhythmus, spanischem Akustik-Gitarrenspiel à Al Di Meola und Keyboard-inszeniertem Bandoneon einen ganz besonderen Charme entfaltet.

Beendet wird die mit 34 Minuten viel zu kurz geratene Veröffentlichung mit ‘War in Heaven’, eine klassische Fusion-Komposition, die neben dem instrumentalen Können und einige schräger Klänge auch eine gewisse Verwandtschaft mit Weather Report demonstriert.

Begleitet wird David Sancious lediglich von Schlagzeugern und Perkussionisten. Er übernimmt den Gesang, die Keyboards, Piano, Orgel, Synthesizer, spielt die Gitarren, hat alles komponiert und auch noch produziert. Die Schlagzeuger/Perkussionisten heißen:

Adriano Molinari
Will Calhoun
Michael Bland
Vinnie Colaiuta
Joe Bonadio.

Auch wenn David Sancious mit dem 34-minütigen “Eyes Wide Open” einen viel zu kurzen Output veröffentlicht, so gibt es rundherum hörenswerte Sounds zwischen jazzig-souligen Gesangskompositionen und abwechslungsreicher instrumentaler Fusionmusik.
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 12, KS 10)

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Abbildungen: David Sancious / Headstrong Mediagroup

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Über den Autor

Musikmaniak seit den frühen 70ern zwischen Artrock, Jazzrock und Hardrock/Rock. Große Faszination für die Melange aus Klassik/Jazz und Rock. ................Erstes Konzert: Grobschnitt.................WAS GAR NICHT GEHT: Rio/Avantgarde und Metal.................LIEBLINGSKÜNSTLER: Pink Floyd, Beatles/Paul McCartney, Steven Wilson, Rolling Stones, Return To Forever, Procol Harum, Leonard Bernstein, ELP/Triumvirat, Deep Purple/Uriah Heep, Yes/Rick Wakeman und Led Zeppelin.

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David Sancious – Eyes Wide Open

von Wolfram Ehrhardt Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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