Teramaze – Are We Soldiers

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(69:19, CD, Digital, LP, Music Theories Recordings/Mascot/Rough Trade, 2019)
Nachschub aus der Progressive Metal-Ecke: Mit “Are We Soldiers” liefern Teramaze eine runde Sache ab – und das nicht nur wegen der vorliegenden old school Compact Disk. Vier Jahre nach “Her Halo” erfreuen die Australier Fans dieser Stilrichtung mit zehn neuen Songs.

‘Fight Or Flight‘

Auch wenn man die Band vorher nicht gekannt haben sollte, macht das hier schnell klar, worum es geht: “Progressive Metal”, hymnisch und doch aufgeräumt. Für das Hymnische sorgen u.a. die sich aufbauenden, atmosphärisch eingesetzten Keyboards.

‘Are We Soldiers‘

Mit einem fetten Tom-Part wird der Zuhörer in den Song geführt, der sich kontinuierlich aufbaut. Insbesondere das letzte Drittel des Songs wird durch eine Double-Bass auf die Spitze getrieben.

‘Control Conquer Collide‘

Das Coming-in zu diesem Song nimmt Anleihen beim “Symphonic-Metal”. Was nicht zuletzt an dem Einsatz von Keyboards und dem Piano liegt. Der Song groovt und führt zu Mitwipp-Effekten. Die ruhigen Zwischen-Parts, wenn die Gitarren pausieren, erinnern ein wenig an Pink Floyd. Im letzten Drittel des Songs geht’s dann nochmal richtig zur Sache. Generell scheinen die Jungs den Einsatz der Double-Bass sehr zu mögen.

‘From Saviour to Assassin‘

Ein bedrohliches Keyboard-Intro führt zur nächsten Uptempo-Nummer. Auf den Punkt gebrachte Gitarrenriffs münden in einen gefälligen Refrain. Außer in der Strophe lässt der Song den Zuhörer nicht zur Ruhe kommen.

“Orwellian Time”

Der gesellschaftskritische rote Faden des Albums zur Warnung davor, sich gleichschalten zu lassen, findet hier seinen textlichen Höhepunkt. Ein sehr facettenreiches Arrangement mit schönen getragenen Passagen.

‘M.O.N.S.T.E.R.S.‘

Mit “Electronica” angehauchtes Intro zu kunstvollen filigrane Gitarrenriffs, welche von den Heavy-Guitar Parts untermalt werden. Ein Fest für die Lead-Gitarre. Auch hier wird der Song von lang anhaltenden Gesangsbögen begleitet, welche nochmal zusätzliche Tiefe verleihen. Hier gibt es immer wieder mal Ausflüge in kurze Keyboard Soli à la Dream Theater.

‘Weight Of Humanity‘

Mit Uptempo-Nummern geizen Teramaze ja ohnehin nicht. Hier gibt es allerdings einen überraschenden Refrain. Der Song überrascht generell positiv mit den ineinander überfließenden Parts.

‘Fact Resistant Human‘

Der allererste balladenhafte Eindruck täuscht – schnell geht’s heftig wieder zur Sache. Dennoch überzeugt der Songs mit Akustikgitarren-Einlagen und spannenden Gesangsverläufen.

‘The One Percent Disarm‘

Unheilvoll schön fängt dieser Track mit Keyboard-Parts an. Auch hier gibt es wenig später harte Stakkato-Gitarren, untermalt von einem mehrstimmigen Gesang. Der Refrain wird von einem Double-Bass-Part unterstrichen. Wie auch bei bisherigen Songs zeigen Teramaze ihr Talent für ein gut durchstrukturiertes und abwechslungsreiches Arrangement.

‘Depopulate‘

Gleich zum Anfang groovt die Band sich durch die Strophe. Und keine Atempause in Sicht, schon gar nicht im Refrain. Der dezente Einsatz von Synthesizern schafft zudem Atmosphäre. Hier kommen wieder große Gesangsbögen zum Einsatz. Definitiv eines der Album-Highlights. Eigentlich sogar DAS Album-Highlight.

Fazit:
Längere Nummern, selten unter fünf Minuten. Generell bietet das Album viel Material, ohne dass es je langweilig wird. Freunde des Progressive Metal sollten hier auf jeden Fall reinhören. Das Album animiert dazu, die Lautstärke zu erhöhen. Und das kann man auch, denn der Mix und das Mastering des Albums sind gut gelungen. Ebenso das Cover-Artwork, was ein weiterer Pluspunkt ist.
Anspieltipps: Depopulate, Control Conquer Collide, M.O.N.S.T.E.R.S.
Bewertung: 10/15 Punkten (AF 10, KR 11)

Besetzung:
Dean Wells – Guitars / Vocals
Brett Rerekura – Vocals
Jonah Weingarten – Keys
Andrew Cameron – Bass
Rob Brens – Drums.

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Über den Autor

Progressiver Musiker, Songwriter, Produzent und Redakteur. Hört so ziemlich alles was es an Musik gibt -> außer Schlager. "You can't really dust for vomit." -- Nigel Tufnel, Spinal Tap

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Teramaze – Are We Soldiers

von André Fedorow Artikel-Lesezeit: ca. 3 min
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