Minimum Vital – Pavanes

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Minimum Vital - Pavane(45:46 + 48:59, 2 CD, Musea, 2015)
Nach knapp siebenjähriger Pause erschien Anfang des Jahres mal wieder ein neues Album von Minimum Vital. Die seit den Achtzigern aktive Band ist inzwischen in der Kernbesetzung auf Trio-Format geschrumpft, bestehend aus den beiden Payssan-Brüdern Jean-Luc (Gitarre, Oud, Saz, Percussion, Gesang) und Thierry (Keyboards, Percussion, Gesang) und Éric Rebeyrol (Bass, Saz, Trompete). Hinzu gesellen sich im Studio Gastmusiker an Schlagzeug und Gesang, wobei die stimmliche Begleitung seit dem Weggang von Sängerin Sonja Nedelec nur noch recht marginal und eher lautmalerisch in einer eigenen Fantasiesprache zu vernehmen ist. Stilistisch ist sich die französische Formation mehr oder weniger treu geblieben, denn ihr ganz eigener, sehr luftiger Stil changiert zwischen sinfonischem Progressive Rock, keltischem Folk, Word Music und mittelalterlichen Elementen und lebt immer noch von einer mitreißenden, fröhlichen Lebendigkeit und Vitalität (klar bei dem Bandnamen!).

Im Vergleich zu früheren Werken ist vor allem der Mittelalter-Einschlag weitaus mehr präsent, stehen auch vermehrt akustische Instrumente (Oud, Saz) im Vordergrund. Temporeich und flott geht es über weite Strecken zur Sache, bei der rhythmischen Begleitung greift man hier und da auf elektronische Begleitung zurück, die aber geschickt und keineswegs zu offensiv eingesetzt wird. Einziger Kritikpunkt beim aktuellen Doppelalbum: die zweifache Ladung an Longplayern bietet letztendlich nur wenig Neues und gewisse inhaltliche Wiederholungen sind trotz mitreißender Spieltechnik nicht von der Hand zu weisen. Doch vielleicht wollte man nach so langer Ruhepause einfach alle Ideen auf einmal veröffentlichen, denn letztendlich entstand das gesamte Material über einen Zeitraum von zwei Jahren. Alles in allem zwei angenehme, lebendige Alben.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 10, KS 10)

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Minimum Vital Rocksane Bergerac (YouTube)

Abbildungen: Minimum Vital / Musea

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Über den Autor

Höre eigentlich alles quer durch den bunten Gemüsegarten des Progressive Rocks, vergesse dabei aber auch nicht den Blick über den Tellerrand hin zu "normaler" Rock- und Popmusik, auch wenn mir vom aktuellen Mainstream leider immer weniger gefällt.

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Minimum Vital – Pavanes

von Kristian Selm Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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