Autor: Juergen Meurer

Auf den Hund gekommener Proggie, aufgewachsen mit Yes, Genesis, Gentle Giant, King Crimson, VdGG usw. Anschließend bemerkt, dass es - huch - ja noch sooo viele andere Bands in dieser Richtung gibt, quer über den Globus verteilt. Dann kam das Interesse für Italo-Prog, Skandinavier, Japaner, Franzosen usw. Über Tangerine Dream, Klaus Schulze, Vangelis, Kitaro usw. entwickelte sich dann auch stetig das Interesse an Elektronischer Musik und Ambient.

8.5
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(54:55, CD, Quadrifonic/Just for Kicks, 2016) Tatort: Autobahn A1, Höhe Köln-Bocklemünd. Datum: 7. Juli, 18 Uhr. Stau - natürlich. Beinahe eine auf dem Boden liegende Deutschland-Fahne überfahren, dabei festgestellt, dass gerade eine französische CD läuft. Es musste für diesen Tag ja so kommen angesichts dieser Vorzeichen. Es handelte sich dabei um Teil zwei der Retrospektive von JPL – also Jean-Pierre Louveton, Kopf und Gitarrist der französischen Vorzeigeprogger Nemo und auch federführend bei Wolfspring aktiv. Kein Wunder also, dass hier hauptsächlich die Gitarren das Sagen haben, doch ein reines Saitenalbum ist dies beileibe nicht geworden. Nein, Louveton steckt hier einiges rein.…

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9.0
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(69:45, CD, Eigenproduktion, 2014/2016) Nach dem kürzlich hier besprochenen aktuellen Album des portugiesischen Musikers Jos d’Almeida folgt die Vorstellung des vorangegangenen Albums. Ähnlich kurz auch hier der Titel: „Awaken“, was aber nicht bedeutet, dass man mit einer Coverversion des Yes-Klassikers rechnen darf. Die Erstauflage des Albums erschien 2014, die Songs selbst stammen aus der Zeit von 2010 bis 2012. Zwölf Songs mit Spielzeiten zwischen gut drei und gut zehn Minuten werden geboten, die den Freund melodischer elektronischer Musik ansprechen dürften. D’Almeida mischt hier relaxte Nummern und Berliner-Schule-beeinflusste Songs bunt durcheinander, im Vergleich zum Nachfolger ist die Stilvielfalt einen Tick ausgeprägter. Es kommen…

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9.0
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(56:05, CD, Progressive Promotion, 2016) Ein überraschendes Comeback ist in der deutschen Prog-Szene zu vermelden: Nach immerhin 19 Jahren Pause meldet sich die Wormser Formation Cromwell zurück. Zwar nicht unbedingt ein Name aus der ersten Reihe der deutschen Szene, aber immerhin durch das bei Angular Records erschienene Album „Burning Banners“ zumindest einigen Fans ein Begriff. Mit dem neuen Album sind sie bei Progressive Promotion Records in guten Händen. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich hiermit nachhaltiger ins Gespräch bringen können als noch vor rund zwei Dekaden. Von der ursprünglichen Besetzung sind noch zwei Musiker mit von der Partie, nämlich Keyboarder…

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10.5
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(59:38, CD, F2Music, 2016) Den mit Steve Kingman im Duo aufgenommenen Pop-Ausflug „Idle Noise“ nicht mitgezählt, ist dies das bereits fünfte Soloalbum des britischen Musikers Lee Abraham, der Prog-Fans am ehesten als Bassist der britischen Neoprog-Institution Galahad zu Zeiten des Klassikers „Empires Never Last“ bekannt ist (und vielleicht noch von seinen Gastauftritten bei Cosmograf, d. Schlussred.?). Auf seinem neuen Soloalbum zeigt er sich als Multiinstrumentalist, erstaunlicherweise spielt er allerdings keine Bass-Gitarre. Diesen Part übernimmt, wie auch schon auf früheren Soloalben des Briten, Alistair Begg. Überhaupt sind fast alle Beteiligten des vorangegangenen 2014er-Albums „Distant Days“ auch hier wieder dabei, man ist also schon…

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10.0
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(26:00, Mini-CD, Eigenproduktion, 2016) Wer auch nur halbwegs mit der deutschen Prog-Szene vertraut ist, dürfte Uwe Karpa kennen, da er von Beginn an als Gitarrist bei Anyone’s Daughter aktiv war. Derzeit scheint es eine Pause in der Band zu geben, daher überrascht es nicht, dass er sich nun mit anderen Projekten zu Wort meldet. Wie seiner Homepage zu entnehmen ist, sind dies gleich mehrere. Darunter das Gitarrenprojekt „uwekarpa“, das der Künstler als „impressionistische Gitarrenmusik – Geschichten ohne Worte, von der Gitarre erzählt“ beschreibt. Fast alle der zehn Titel sind ausschließlich auf der akustischen Gitarre gespielt, wobei es hierbei nicht darum geht, tollste Fingerfertigkeit zur…

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10.0
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(79:55, CD, MiG, 1975/2016) „Picture Music“ nannte Klaus Schulze sein viertes Album. Es entstand zwar bereits 1973, wurde aber aufgrund rechtlicher Probleme erst Anfang 1975 veröffentlicht. Die erste deutliche Veränderung zu den vorangegangenen Werken war der Umstand, dass Schulze hier erstmals voll auf Synthesizer setzte, während vorher noch Orgelklänge maßgebend gewesen waren. Er bedient auf diesem Werk fast ausschließlich den EMS VCS3 Synthesizer (später EMS Synthi A), hinzu kommt noch ein ARP Odyssey. Hierzu hat Klaus Schulze mal wieder eine lustige Anekdote zu erzählen, die sich auf dieses Album bezieht. Als wissbegieriger junger Mensch, der alles schnell ausprobieren wollte, hatte er…

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11.0
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(48:15, CD, Rare Noise, 2016) Was vor zwölf Jahren als Piano/Bass/Schlagzeug-Trio begann, hat sich in der Zwischenzeit in eine recht eigenwillige, hochinteressante Genre-übergreifende Richtung entwickelt. Auf dem  sechsten Album von Chat Noir spielen elektronische Elemente eine sehr prägende Rolle, ohne dass jedoch die originären Jazz-Elemente zu kurz kommen. Beim Namen Rare Noise Records zuckt der Rezensent zunächst  zusammen, denn auf diesem Label sind einige Alben erschienen, die melodieverwöhnten Ohren arge Strapazen bereiteten und den Fokus auf das Wörtchen Noise lenkten. Doch "Nine Thoughts For One" zeigt, dass dieser „Noise“ eben auch unterhaltsam und sehr schön sein kann. Schon der Opener ‘Eternally Tranquil…

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9.0
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(77:01, CD, Progressive Promotion Records, 2016) Steve Hughes kennen speziell Neo-Prog-Fans,  denn der Brite spielte bei Big Big Train, Kino und auch The Enid. Dort war er jeweils als Schlagzeuger involviert, doch bereits auf seinem letztes Jahr erschienenen Solo-Debüt „Tales From The Silent Ocean“ zeigte Hughes, dass er noch einiges mehr zu bieten hat. So auch bei seinem aktuellen Album "Once We Were, Part One". Er hat nicht nur alle neun Songs komponiert, sondern bedient neben Schlagzeug und Perkussionsinstrumenten auch Bass, Gitarren und Tasteninstrumente - und das auf beeindruckende Weise. Erstaunlich übrigens, dass er – obwohl selbst Schlagzeuger – offenbar einige rhythmische Unterlegungen programmiert zu haben scheint. Seine…

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10.0
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(71:14, CD, Eigenproduktion, 2016) Jos d’Almeida ist ein portugiesischer Musiker, der an dieser Stelle mit seiner Musik vorgestellt werden möchte. Er agiert im Bereich der elektronischen Musik und hat sein aktuelles Album „Aether“, das im April 2016 erschien, komplett im Alleingang eingespielt. Elf Songs werden präsentiert, die aus einem Zeitraum von 2014 bis 2016 stammen. D’Almeida arbeitet ausschließlich mit Keyboards, wobei schnell klar wird, dass es hier weitgehend um eine melodisch-sphärische Variante elektronischer Musik geht. Keine rein abstrakten Klangskulpturen, sondern warme, breit angelegte Synthesizer-Flächen. Das geht bisweilen insgesamt etwas zu bedächtig zu, was anscheinend auch der Künstler selbst bemerkt hat,…

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9.5
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(73:33, CD, MiG, 1974/2016) „Blackdance“ war Klaus Schulzes drittes Soloalbum und sein erstes auf einem britischen Label. Nach den Veröffentlichungen auf dem legendären Ohr-Label war er seinerzeit von Richard Branson angesprochen worden, der für sein Label Virgin Records kurz zuvor bereits Tangerine Dream verpflichtet hatte. Ein Angebot, das Schulze nicht ablehnen konnte, denn mit einer solch renommierten Plattenfirma im Rücken ließ sich natürlich wesentlich mehr erreichen. Hierzu gibt es noch einiges Amüsantes im ausführlichen Booklet zu lesen – lohnt sich! Auch über Querverbindungen zu Bob Marley, auf die man so ohne weiteres wohl kaum gekommen wäre. Das Originalalbum bestand aus drei Titeln, dem…

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11.5
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(60:20, 64:16, 50:00, 76:51, 30:42, 5er-CD-Box, MiG, 2016) Die Fortsetzung der „The Dark Side Of The Moog“-Serie hat nicht lange auf sich warten lassen. Nur kurze Zeit nach Erscheinen der ersten Box wird Box Nummer zwei nachgelegt. Auch hier geht das Mod- und Moog-ifizieren von Floyd-Titeln munter weiter. Die erste CD, also Volume 5 der Gesamtserie, ist als „Psychedelic Brunch“ betitelt und in acht Songs aufgeteilt. Auch hier ertönen wieder, wie schon auf der ersten CD der ersten Box, erst einmal die einleitenden Worte des Robert A. Moog, schließlich ist er ja auch im Prinzip Namensgeber dieses Projektes, und nicht umsonst wird…

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9.0
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(74:27, CD, MiG, 2016) Die Abkürzung MiG steht für Made in Germany, und so ist es keine Überraschung, dass sich dieses Label speziell deutscher Interpreten annimmt. Wenn es darum geht, innovative und stilprägende deutsche Künstler vorzustellen, muss im Elektronikbereich natürlich der Name Klaus Schulze fallen. Dieses Jahr wurden bereits einige seiner frühen Alben wieder aufgelegt, den Anfang unserer Besprechungen dieser Re-Releases macht sein Debütalbum „Irrlicht“ aus dem Jahr 1972. Seinerzeit konnte man noch nicht absehen, welch immensen Einfluss auf die Musikszene dieser Berliner Soundtüftler haben sollte. Schulze erwies sich als Mitbegründer der „Kosmischen Musik“ und seine Kompositionen waren gerne sehr ausladend gestaltet. "Irrlicht" trägt den Untertitel „Quadrophonische Symphonie für…

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10.0
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(60:11, CD, Gentle Art of Music, 2016) Diese deutsche Band blickt bereits auf eine über 20-jährige Karriere zurück. Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Jens Uwe „Yenz“ Strutz übrig, die aktuelle Besetzung des Quartetts liest sich wie folgt: Yenz - vocals / bass Frank Köhler - keyboards Nils Conrad - guitars Tom Ronney - drums Mit dem Vorgängeralbum „Systems of Events“ legten Crystal Palace ihr erstes Album auf Gentle Art of Music vor, und so wundert es nicht, dass dabei neben Colin Edwin auch die RPWL-Mannen Kalle Wallner und Yogi Lang als Gäste halfen. Beim aktuellen Werk taucht lediglich der…

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12.0
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(55:27, CD, Melodic Revolution Records/Just For Kicks, 2016) Wer Gildenlöw hört, denkt möglicherweise als erstes an Pain of Salvation, wo Daniel Gildenlöw nach wie vor das Sagen hat. Sein jüngerer Bruder Kristoffer war dort von 1995 bis 2006 als Bassist tätig, um anschließend zunächst einmal hauptsächlich als Sessionmusiker zu arbeiten. Er ließ sich in den Niederlanden nieder, lernte im Laufe der Zeit Klavier spielen, bediente auch Gitarren und Schlagzeug, und betätigte sich als Sänger. 2013 erschien sein erstes Soloalbum „Rust“. Drei Jahre später liegt nun mit „The Rain“ der Nachfolger vor. Kristoffer Gildenlöw ist dabei als Multiinstrumentalist unterwegs, neben Gesang ist er auch zuständig für: acoustic and…

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10.0
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(66:28, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2016) Was man diesem Album sicherlich nicht unterstellen kann, ist pure Langeweile aufgrund immer gleicher Kompositionen. Nein, ganz bestimmt nicht, denn das Trio aus Portland präsentiert sich recht einfallsreich und überzeugt durch Abwechslungsreichtum. Das Album steckt voller Überraschungen - für manchen Hörer vielleicht auch bösen Überraschungen, denn leicht verdaulich ist dieser musikalische Brocken wahrlich nicht. Wer sich lieber von Melodie-betontem Prog verwöhnen lassen möchte, wird gleich vom Opener mächtig aufgeschreckt und wohl recht schnell abschalten. Da geht es gleicht wuchtig zur Sache, wobei als grobe Orientierung beispielsweise 5UU’s herhalten mag. Irgendwo fiel im Zusammenhang mit diesem Album das Stichwort Gentle Giant,…

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10.0
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(69:00, CD, Spheric Music, 2016) Der Aachener Elektronikmusiker Robert Schroeder lässt seine Fans nur selten lange auf ein neues Album warten, so ist es auch diesmal. Im Herbst letzten Jahres wurde noch "Dream Access" an dieser Stelle besprochen, und schon gibt es wieder neuen Stoff für Fans. Zwar weist auch "Ambient Occlusion" die typischen Trademarks aus dem Hause Schroeder auf, sprich: seine ganz eigene Mischung aus Berliner Schule, sinfonischen Einlagen mit Mellotron-Untermalung und Chill Out, doch hier schafft er es irgendwie, gelegentlich ein bisschen anders zu klingen, obwohl man gar nicht richtig festmachen kann, was genau denn nun anders ist. Wie bei Lambert Ringlages Label…

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10.5
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(79:07, 70:51, 2CD, AmygdaLandMusic, 2016) Der Titel sagt schon einiges aus. Es handelt sich bei diesem in schöner Digipak-Aufmachung veröffentlichten Werk von Ornah-Mental um ein Doppelalbum, das zum einen aus Remixen (CD 1) besteht und auf der zweiten CD eine Ansammlung von Outtakes enthält. Da die Band bereits auf einige Veröffentlichungen zurückblickt, verwundert es nicht, dass hier einiges Material zusammengekommen ist. Ornah-Mental ist das Projekt des ehemaligen Ton Steine Scherben-Musikers Dirk Schlömer. Er betätigt sich als Multi-Instrumentalist (Gitarren, Bass, Tasteninstrumente, Loops, Gesang) und lebt hier sein Faible für Trance und World Music aus. Unterstützt wird er von Carsten Agthe (Perkussion), der etwa…

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(74:17, CD, Sony Music, 2016) Teil 2 der "Electronica"-Reihe mit dem Untertitel „The Heart Of Noise“ hat nicht lange auf sich warten lassen. Ähnlich konzipiert wie schon der hier vorgestellte Vorgänger, bietet auch dieses Album wieder ein buntes Gemisch aus Jarre‘scher Elektronikmusik, Electropop, und Soundtrack-Artigem. 18 Titel tummeln sich auf diesem Werk, und auch hier arbeitet Jarre wieder mit illustren Gästen zusammen. Dabei sind Szenengrößen vertreten, die man nicht großartig vorstellen muss. Allerdings wird der Prog-Sektor dabei ausgespart, was wohl kaum überrascht. Das Album beginnt mit dem in zwei Parts aufgeteilten Titelsong, der moderne Elektronikmusik der Marke Jarre präsentiert. Unterstützt…

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8.5
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(56:38, CD, Black Widow, 2015) Ein interessantes Album, das uns das renommierte Label Black Widow aus Italien serviert. Nach einer italienischen Band klingt dies zunächst gar nicht, denn sämtliche Songs werden in englischer Sprache vorgetragen. Und damit muss auch die Rede auf den Sänger kommen, denn dieser ist ausgesprochen präsent und sein Gesang alles andere als stromlinienförmig. Doch dabei sollte nicht überhört werden, dass er von einer exzellenten Band begleitet wird und dass eine Schar Gastmusiker für ein breit gefächertes Klangbild sorgt. Dies sind im Detail: Maurilio Rossi - vocals / bass / keyboards/ electric nylon guitars Filippo Trentastasi - drums…

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9.7
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(72:07, CD, Eigenproduktion, 2016) Ein schönes Album, das uns der schottische Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Ali Ferguson hier anbietet. Wer auf schräge Attacken und deftige Gitarrenriffs aus ist, gehört nicht zur Zielgruppe, der Grundton ist eher relaxt, und Ferguson legt viel Wert auf melodische Arrangements. Dazu gehört ein ordentlicher Anteil an ambienten Sounds. Gleich das Intro zeigt dies mustergültig, und auch im weiteren Verlauf tauchen derlei Elemente immer wieder auf. Das bedeutet: breit angelegte Synthesizerflächen, gerne mit Sprechpassagen, Kinderstimmen oder Naturgeräuschen hinterlegt. Doch da ist auch eine ordentliche Portion Prog enthalten, speziell wenn Ferguson seine Gitarre singen lässt. Und das ist genau der Punkt,…

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