(46:38, CD, Vinyl, Download, Ripple Music, 2022) „Electric Talons Of The Thunderhawk“, „Volume Rock“ oder auch „Old Gods“ - Valley Of The Sun wussten stets, das zu Erwartende in ordentliche Themen zu packen. Dazu ein Sound, der mit Volldampf und dementsprechender Lautstärke in Richtung Desert Rock rauscht, und fertig ist ein Garant für eine ordentliche Dröhnung in Sachen Stoner Rock. Seit über zehn Jahren schon. Mit doppelt besetzter Gitarre und mächtig rumpelnder Rhythmusfraktion erspielte man sich in dieser Zeit lässig einen Sonderstatus in diesem Metier. Der mit „The Chariot“, dem neuen Kraftpaket der Appalachia-Four, sicherlich noch einmal aufgewertet wird. The…
Autor: Carsten Agthe
(40:11, CD, Vinyl, Digital, Kapitän Platte/Cargo, 2022) Sollte ich jemals in die Versuchung kommen, einigermaßen gut Klavier spielen zu lernen, ist das erste, was ich dann in die Wege leite, definitiv ein Soloalbum. Versprochen! Bei gefühlt einem Drittel des beim Autoren derzeit eingehenden Promo-Inputs handelt es sich nämlich um Klavierplatten. Nicht, dass das schlecht wäre, ich liebe das Wohltemperierte. Und mit KünstlerInnen wie Poppy Ackroyd, Federico Albanese oder Martin Kohlstedt sind wahrhafte MeisterInnen in diesem, ihrem Metier zugange. La Reine Seule - Visages (We Stood Like Kings) by La Reine Seule Aber es ist die Fülle der Veröffentlichungen, die einen…
(49:55, CD, Vinyl, Digital, Pelagic Records/Soulfood, 2022) Der mysteriöse Mr. Peter Hayden (PH) ist wiedererwacht. Als Enphin zelebriert er den „End Cut“ in Sachen Elektro’n Wave Rock. Zum sechsten Mal gibt uns der finnische Vierer eine Vorstellung davon, wie die Hölle klingen könnte. Im Endeffekt bedeutet das, dass „End Cut“ so richtig böse und fies daherkommt. Im Schlepptau von 80s/90’s Kult-Acts wie Skinny Puppy oder Ministry posiert man vorzugsweise in Electronic Body Music (jedoch ohne Beats) sowie Industrial Metal (ohne Gitarren) und gibt sich auch sonst abweisend und unnahbar. End Cut by ENPHIN Die Tracks geraten so zu einem einzigen…
(43:44, CD, Vinyl, Digital, Denovali Records, 2022) Gehaltvolle Musik für einen gehaltvollen Film. Gary Marlowe steuerte den Soundtrack zu Marten Persiels Zukunftsdystopie „Everything Will Change“ bei, der das Artensterben durch Umweltverschmutzung, Bevölkerungsexplosion und den menschengemachten Klimawandel zum Thema hat, bei. Ähnlich düster und dystopisch gerieten auch die Soundcapes Marlowes, die, wie seine zuvorigen Produktionen („Tatort“ etc.) in von Elektronik und Ambient geprägten Bereichen angesiedelt sind. Dass die Musik auch ohne visuellen Input funktioniert, zeigt der Umstand, dass der O.S.T. jetzt über das kultige Denovali-Label veröffentlicht wurde. Aber es sind auch die Kompositionen selbst, die bezüglich ihres vor allem Vintage-geprägtem Instrumentariums…
(48:27, CD, LP, Digital, Art As Catharsis, 2022) Da kommt etwas auf uns zu! Meistens ist es ja so, dass bei irgendwelchen abstrakten Movies oder gar in Horrorfilmen, die in Irrenanstalten spielen, im Hintergrund, gerne über einen Uraltplattenspieler, abstrakte oder Horrormucke läuft. Just so wie in solchen Szenen fühlt man sich, wenn man sich dem Debüt vom High Castle Teleorkestra aussetzt. Wie jener Insasse in einer Irrenanstalt, der den ganzen Tag dieser Musik ausgesetzt ist, die nicht unbedingt zur Verbesserung seines Geisteszustands beiträgt. Weil „The Egg That Never Opened“, das einen Roman vom genialen Phillip K. Dick im Untertitel trägt,…
(36:18, CD, Digital, Epictronic, 2021/2022) Der sanfte Anfang, der wie ein Frühlingsregen in Moll wirkt, lässt tatsächlich Parallelen zum letzten Oeuvre solcher postrockigen Großkaliber wie Mogwai zu. Auf ihrem Debüt-Album ergeht sich das Quartett aus Paris in gefühlsduseligem Wohlklang, wobei hin und wieder gewisse wohltuende Härten zur Schau gestellt werden. Man lässt sich Zeit mit den auf dem Album enthaltenen fünf Tracks, „Autómata“ wirkt lässig und behäbig wie eine Fahrt mit einer Corvette aus den Fünfzigern (Du meinst die Geräte mit 195 PS? D. Schlussred.), bei der sich die Landschaften und auch das Wetter ständig ändern. Autómata by Autómata Vom…
(44:24, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Soulfood, 2022) Die Wüste – unendliche Weiten… Frei nach Aitmatows Textzeile aus dem Jahrhundertroman „Der Tag zieht den Jahrhundertweg“ – ‚…und das Kamel stapfte durch die Wüste‘ durchqueren Grombira eben diese. Wobei hier dann selbstverständlich der Weg auch das Ziel ist. Habib L1, Fredh al Fezer, Ahmed la Fünk und Sheyk rAleph sind die Reisenden aus dem Morgenland, die uns an dieser Stelle nicht mit Weihrauch und Myrrhe beschenken, wohl aber mit einer Karawane voller Melodien und Sounds. Desert Warp by Grombira - Oriental Space Rock „Recorded live inside the sacred caboose between July and…
(49:37, CD, Vinyl, Digital, Pelagic Records/Soulfood, 2022) Schon immer hing bei dem Trio aus Iowa etwas Geheimnisvolles/Mystisches in der Luft. Werktitel wie „The Sound Of Meditation“, „Pray For Water“ oder „Spirit Compass“ bewiesen, dass man sich auch mit tonnenschweren Riffs auf dem Pfad der Erleuchtung fortbewegen kann. Nun schlagen die Druiden also mit einem neuen Album zu. Und das direkt aus dem Schatten heraus. „Shadow Work“ ist ein Werk voller transzendenter metallischer Grooves, zu denen schonmal die psychoaktiven Substanzen ausgepackt werden dürfen. ‚Aether‘ ist erst einmal ein sphärischer Mantra mit grummelnden Gesängen und unterschwelligem Bass, welcher das Tor öffnet in…
(71:06, CD, Vinyl, Digital, Rebel Up! Records, 2022) Power Ensemble! Der Name ist hier Programm. Aus dem ehemaligen Einmannprojekt von Niklas Mündemann ist jetzt nämlich ein neunköpfiges Ensemble geworden, welches sich mittels diverser Gastmusiker (darunter Koryphäen wie Ade Bantu, Gitarrist Juresse Amie Tiete Ndombasi und Saskia Marleen-Dahms an der Posaune) zur Big Band modifiziert. Hier taucht man ein in die Klang- und Rhythmuswelten Afrikas und Südamerikas, was aus „Little Child“, dem zweiten Album von Muito Kaballa, ein wahrhaftes Spektakel macht. ‚Inside Outside‘ verknüpft erst einmal energetischen Afro Beat (inklusive Brass- und Percussion-Section) mit brennenden Themen wie Grenzregimes und Flüchtlingspolitik. ‚Dansez!…
(53:43, Vinyl, Digital, Weltgast/Indigo, 2022) „Die Lüge schreit, ich bin die Wahrheit, doch es ist Tourette – Internet“. Und schon sind für mittendrin im Metaphern-reichen Diskurs des neuen Werks von Friedrich Greiling alias Mittekill. ‚Die Leute aus dem Internet‘ sind eben keine sympathischen Gesellen, sondern trollen böse herum und trollen sich dann. Zwischen Easy Listening, Lo-Fi und Chanson treibt der „Phantom Club sein berechtigtes Unwesen, obwohl ab und zu die Gitarren The-B-52s-like waven und auch der Text-Stachel ausgefahren wird. Da gibt es ein zünftiges ‚Fuck Of And Die‘ (‚FOAD‘) um die Ohren oder der eigenen Mutter wird im ‚Dohlengarten‘ ein…
(43:34, CD, Vinyl, Digital, Denovali Records, 2022) Orson Hentschel goes Multimedia! Weil „Heavy Light“ eben nicht nur aus der auf seinem vierten Album enthaltenen Soundscapes besteht, sondern darüber hinaus aus einer Live-Performance mit dazugehöriger 3-Kanal-Filminstallation. Da drängt sich wieder die Frage nach einem Gesamtkunstwerk auf, womit der Titel auf ‚heavy‘ bezogen, schon ganz stimmig ist. Zuerst ist da aber die Musik, die auf dem Album für sich alleinsteht. Hier verliert sich der Musiker wieder in nebelhaften Sounds aus Electronica (‚Antenna Window‘), Nu-Jazz (‚Stream Flash‘) und schleifenden Industrial a la Seefeel (‚Heavy Light‘). Alles wirkt hier merkwürdig rauh, beinahe unfertig. Und…
(39:45, Vinyl, Digital, Dunk Records, 2022) Es gibt Bands, die nehmen einen schon ab den ersten Tönen, dem ersten Atemholen mit auf eine Reise. Und ehe man es sich versieht, ist man schon mittendrin in den Urgewalten aus Riffs und Sounds. Passiert ist das so auch bei den belgischen Post Rockern von Astodan, die schon zwei Alben lang auf ihre Art zauberten und verzauberten. Und das breitwandig mit gleich drei Gitarren! Mit „Évora“, dem dritten Longplayer wartet man indes mit einer Neuerung auf. Mit Bart Van Der Elst präsentiert der bisherige Fünfer nun einen Sänger, modifiziert sich so gleich eimal…
(43:44, CD, Vinyl, Digital, Denovali Records, 2022) Ganze sieben Jahre nach seinem letzten regulären Album „Nomad Frequencies“ veröffentlicht John Lemke mit „Thawlines“ sein, nach eigenen Angaben, persönlichstes Album. Inspiriert hierzu hat ihn eine Reise nach Finnland, auf der er 2011 mit der Einsamkeit und Grenzenlosigkeit eisiger Landschaften konfrontiert wurde. „Thawlines“ ist als solches zwar nicht unbedingt als eisig und einsam zu charakterisieren, aber die neuen Tracks des in Glasgow lebenden Musikers aus Berlin kann man schon als seine bisher melancholischsten betrachten. Wie die Scores zu einem skandinavischen Wintertraum schmiegen sich Stillleben wie ‚Overture (The Future Past)‘ (das mit sechs Minuten…
(23:26, CD, Vinyl, Dogspeed! Records (Eigenveröffentlichung)/Brokensilence, 2022) Da klingt schon ein wenig Nirvana hindurch, beim ersten Aufblitzen des Riffs im Opener ‚Rabies‘. Vom Härtegrad passt das, was Dog Dimension hier zünden, dann auch. So ungefähr. Bis Sängerin (und Bassistin!) Josefine Lukschy in die Szenerie grätscht und mit einem Schlag alles zunichtemacht. Nix mehr mit Männerdomäne Alternative’n Posthardcore. Während es von der Power her schon dezente Querverweise gibt (neben erwähnten Nirvana wären das hier Sympathen wie Fugazi, Helmet oder Tad, obwohl dann wohl mit Macht die Anfangsneunziger herausgeschüttelt werden) gibt Josefine im wahrsten Sinne des Wortes den Ton an und zeigt…
(20:00, Vinyl, Digital, Noisolution/edel, 2022) Humor haben sie ja, die Jungs aus Eindhoven. The Ballet Bombs!? Auf jeden Fall schlagen sie ein wie die sprichwörtliche Bombe. Und diese kommt mit jeder Menge Fuzz und überambitionierten Energieschüben. Ihre Darbietungen beim legendären Roadburn-Festival war die Kür, jetzt kommt die Pflicht in Form der vorliegenden Debüt-EP. Mutations (live) by The Ballet Bombs Auch wenn man bei dem offensichtlichen Spaß, den das Trio hier sichtlich (beziehungsweise hörbar) hatte, eigentlich nicht von Pflicht sprechen kann. Komplett live eingespielt, weil, das können The Ballet Bombs dann auch am besten, wird die roughe magic der Band ohne…
(35:46, CD, Vinyl, Digital, Is It Jazz? Records/Plastic Head, 2022) Was machen, wenn man sich als Label in dem Luxus befindet, auf eine Band absolut abzufahren, diese stilistisch aber nicht ganz ins Label-Profil passt? Richtig! Ein Unterlabel eröffnen. So (oder ähnlich) passiert bei dem sonst eher progressive rockend eingestellten Karisma Records . Die aber eben unbedingt auch eine Band wie Soft Ffog machen wollten, die aber eher in den Refugien des Jazz Rock bewegt. ‚Is It Jazz?‘ heißt nun passenderweise das Sublabel und das Soft-Ffog-Debüt gibt selbstredend hier den Einstand. Dabei sind Gitarrist Tom Hasslan, Schlagzeuger Axel Skalstad, Bassist Trond…
(47:16, CD, Vinyl, Digital, Magnetic Eye Records, 2022) Der Sound der Schweden um Frontfrau Lea Amling Alazam wiegt dermaßen schwer, dass Atlas fürwahr schwer zu tragen hat. Das zweite Album der Besvärjelsen (Schwedisch für Beschwörung) kommt zum Großteil heftig und ungestüm. Wobei man sich praktisch alle Inkarnationen, welche die Charakteristik ‚heavy‘ mit sich führen, für sich vereinnahmt hat. So knallen die Opener 'The Cardinal Ride' und 'Acheron' schon mal mächtig aufs Parkett, derweil man sich selbst das Branding "Forest Rock" sicherte. Mit 'Clouds' schielen die Stockholmer dann dezent in Richtung atmosphärisches Midtempo, was mit dem mächtigen Hardrocker ‚Paradise‘ dann noch…
(37:55, CD, Vinyl, Digital, Eigenproduktion, 2022) Wenn man es nicht genauer wüsste, hätte man wetten können, mit „Items On Display“ ein sympathisches Relikt aus den Neunzigern auf dem Plattenteller liegen zu haben. Alternative rockend, grungend und auf den Punk gebracht schafft es das Chemnitzer Trio (dessen Akronym-Name "… thanks and get ready!" bedeutet), aus jedem der zehn hier enthaltenen Killertracks wahrlich einen Hit zum Mitsingen, Headbangen oder sich einfach nur Wohlfühlen zu machen. Es kracht und scheppert an jeder Ecke, ohne jedoch das nötige Gespür für Melodien und packende Hooklines vermissen zu lassen. Strikt nach dem Slogan – all Killer,…
(39:32, CD, Vinyl, Digital, TBC Records, 2022) Unser Ronni Le Tekrø agiert wahrlich auf großem Fuß. Und das nicht nur bezüglich der thematischen Ausrichtung seines aktuellen Soloalbums, sondern im Speziellen hinsichtlich seiner Karriere, zählt er doch zu den einflussreichsten Gitarristen Norwegens. Als Mitglied von TNT hat Tekrø sich sowieso schon in den Annalen des Metals verewigt, durch seine Kollaborationen mit Kollegen wie Ledfoot, Terje Rypdal und Mads Eriksen agierte er allerdings auch schon weit über diesen metallischen Tellerrand hinaus. Hier nun erwartet uns allerdings natürlich wieder das, was wir von einem Musiker wie Ronni Le Tekrø erwarten. Gut abgehangener Hardrock…
(49:06, CDr, Digital, Sound In Silence, 2022) Kaskaden kaum wahrnehmbarer ambienter Soundflächen wechseln mit Schwallen harscher Guitarscapes, wobei sich hierbei Gegensätze wahrhaftig anziehen. Jarr, dahinter verbergen sich Gitarrist Jon Attwood aka Yellow6 und der Künstler Ray Robinson alias Wodwo. Wobei beide schon einen Sack an Veröffentlichungen vorweisen können (Attwood über 150, Robinson immer ungefähr 20, das aber erst seit 2018) und sich mit Jarr gesucht und gefunden zu haben scheinen. „Talking About X“ ist, nach dem 2021er Release „An Echo In Her Skin“, nun schon ihre zweite Kollaboration, die auf mysteriösen, anheimelnden Klangflächen beruht, auf die Yellow6 seine Gitarrenskulpturen und…