Uriah Heep – Chaos & Colour

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Uriah Heep - Chaos & Colour (Silver Lining Music, 27.01.2023) COVER(59:00, CD/LP, Silver Lining Music, 27.01.2023)
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum – “Chaos & Colour” ist das 25. Studioalbum der britischen Rock-Legende Uriah Heep in ihrer inzwischen 54-jährigen Bandhistore mit allen Höhen und Tiefen. In den vergangenen Jahren mussten wir uns zudem von etlichen ehemaligen Bandmitgliedern verabschieden, darunter waren zuletzt der frühere kreative Kopf Ken Hensley, Ex-Sänger John Lawton und Drummer Kee Kerslake.

Letztlich darf das bei einer derart langen Historie nicht verwundern. Umso erstaunlicher ist, dass Mick Box & Co. im Jahr 2023 ein Album wie “Chaos & Colour” aus dem Ärmel schütteln. Man darf ohne Übertreibung sagen, dass es seit langer Zeit das überzeugendste Album der Briten ist. Es vereinigt alle sogenannten Trademarks der Band, die fetten Chöre, Schweine-Orgel, Box‘ens Wah-wah-Gitarre und eingängige Hooks mit wirklich gutem Songwriting. Natürlich steckt hinter mancher Melodie auch das Kalkül, beim Fan gewisse Erinnerungen wachzurufen. Das ist jedoch mehr als legitim, wenn es am Ende so viel Spaß macht.

Dabei darf man beim Opener ‘Save Me tonight’ eigentlich fast ein wenig an Ronnie James Dio und Rainbow denken. Ganz in ihrem Element ist die Band bei den epischen Stücken ‘One Nation, One Sun’, ‘You’ll Never Be Alone’ und ‘Freedom To Be Free’. Hier ziehen sie wirklich alle Register Heep’scher Güte. Bernie Shaw singt erstklassig mit enormer Spannweite, Phil Lanzon hat alle Signature-Sounds aus Hensleys Vermächtnis parat und Mick Box zeigt, dass er so manchen Guitar-Hero locker in die Tasche steckt. Nicht zuletzt überzeugt darüber hinaus auch das “junge” Rhythmus-Duo Russell Gilbrook/Davey Rimmer. In ‘Golden Light’ schimmert schliesslich auch das gute alte ‘Easy Livin’-Gefühl durch den Groove. Da und dort finden sich sogar klitzekleine Funken Prog zwischen den Rhythmen. Da verzeiht man auch den einen oder anderen all zu platten Reim: “Hurricane, feel the pain…”

Letztlich muss man attestieren, dass sich Uriah Heep mit ihrem 25. Studioalbum einen Platz in der Spitzengruppe der Altvorderen redlich verdient haben. “Chaos & Colour” ist ein ähnlich starkes Statement wie Deep Purples “Now what?!” von 2013. In diesem Zusammenhang darf man auch anmerken, dass uns Uriah Heep im Gegensatz zu ihren purpurfarbenen Kollegen in ihrer langen Geschichte immerhin nie ein überflüssiges Album mit halbgaren Cover-Versionen zugemutet haben.
Bewertung 13/15 Punkte

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Abbildung: Uriah Heep/Silver Lining Music

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Über den Autor

Dass der Prog-Virus hoch infektiös ist, musste ich bereits in meiner frühen Kindheit erfahren. Während meine Schulfreunde noch sorglos Ilja Richters Disco mit The Sweet und den Bay City Rollers schauen konnten, hatte mich mein älterer Bruder bereits in den frühen Siebzigern mit ELP und Yes verkorkst. Mein erster Radiorekorder und die LP-Hitparade von SWF3 gaben mir mit Genesis und Eloy dann den Rest.

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von Daaty Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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