The Lord † Petra Haden – Devotional

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The Lord † Petra Haden - Devotional (Southern Lord, 21.10.2022)

Credit: Emma Maatman

(41:08; Vinyl, CD, Digital; Southern Lord, 21.10.2022)
Zum Record Store Day im April 2022 hatte Sunn O)))-Gründungsmitglied und Gitarrist Greg Anderson ein erstes Solo-Album unter dem Pseudonym The Lord aufgenommen. Nur ein halbes Jahr später folgte mit “Devotional” bereits eine zweite Scheibe unter dem Namen The Lord. Im Gegensatz zu “Forest Nocturne” handelt es sich bei “Devotional” jedoch nicht um ein echtes Solo-Album, sondern um eine Kooperation mit der US-Amerikanischen Musikerin Petra Haden. Nichts Neues für Greg Anderson, denn schon seine beiden ersten Singles hatten Gastmusiker gefeaturet: So war die Stimme von BIG|BRAVEs Robin Wattie auf ‘Needle Cast’ zu hören, während William DuVall, Layne Staleys Nachfolger bei Alice In Chains, The Lord auf ‘We Who Walk In Light’ gesanglich begleitete. Manchem Prog-Hörer mag Petra Haden noch von ihrer Zeit als Violinistin bei The Decemberists (“Picaresque”) her in Erinnerung sein. Andere dagegen kennen sie vielleicht wegen ihrer Mitgliedschaft bei Tito & Tarantula (“Hungry Sally & Other Killer Lullabies”-Phase) oder aufgrund ihrer Gastbeiträge für Green Day (“Nimrod”), Foo Fighters (“In Your Honour”) oder Weezer (‘Worry Rock’). Zudem arbeitete Frau Haden in der Vergangenheit auch schon mit Greg Anderson selbst zusammen. So trat sie nicht nur bei dessen Seitenprojekt Goatsnake in Erscheinung, sondern war bereits auf Sunn O)))s 200oer Debüt-Album “Ø​Ø​VOID” zu hören. Dass es sich bei Petras Vater zudem um den bekannten Jazz-Bassisten Charlie Haden handelt, (der u.a. Teil des ersten Keith-Jarrett-Trios war), das ist bei einem solchen Namedropping dann schon fast Makulatur.

Musikalisch bietet “Devotional” ein weiteres Mal genau das, was man bei dem Namen The Lord erwarten konnte. Und dennoch geht Greg Anderson mit seinem aktuellen Album neue Wege. Denn “Devotional” hat kaum noch etwas mit dem Horriffic Ambient seines Vorgängers gemeinsam. Stattdessen flirtet der Musiker auf dieser Scheibe sehr stark mit Psychedelic und der indischen Musikkultur. Meditatives Dröhnen sozusagen, zu welchem Petra Haden auf lautmalerische Art und Weise die passenden Mantras liefert. Violine und das Percussion-Spiel von Jade Devitt verleihen der Platte zusätzlichen Tiefgang. Transzentental und abgrundtief. Auf “Devotional” treffen gegensätzliche Welten aufeinander, sodass The Lord & Petra Haden sowohl durch Charme betören als auch mit Schauern verstören.
Bewertung: 10/15 Punkten


Besetzung:
Greg Anderson (Guitars, Bass, & all other sounds)

Gastmusiker:
Petra Haden (Vocals & Violin)
Jade Devitt (Percussion)

Diskografie (Studioalben):
“Forest Nocturne” (2022)
“Devotional” (2022)

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Rezension: “Forest Nocturne” (2022)

Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Rarely Unable zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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The Lord † Petra Haden – Devotional

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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