Might – Abyss

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Might - Abyss (26.8.22 MainstreamRecords)(38:43; Vinyl, CD, Digital; Exile on Mainstream, 2022)
Düster, melancholisch, wütend und hoffnungsvoll. So könnte man das neue Werk vom Hannoveraner Duo Might beschreiben. “Abyss” schimpft sich der Longplayer von Ana Muhi und Sven Missullis. Betrachtet man das grandiose Coverartwork vom polnischen Künstler Zdzisław Beksiński, kann man sich auf die Atmosphäre des Albums schon mal bildlich bestens vorbereiten. Denn das Artwork passt wie die Faust aufs Auge.

Um die Musik von Might zu beschreiben, reicht es nicht aus, ein einzelnes Genre zu benennen. Denn Might schwirren irgendwo zwischen Post-Metal, Doom, Punk, Noise, Sludge, Shoegaze und Alternative. Aber Schubladen müssen nicht sein, die braucht man eher für Schlüpper und Socken statt für Musik.

“Abyss” zieht einen recht schnell in seinen Bann. Die tiefe Atmosphäre die Might aufbaut, schwingt zwischen Wut, Tragik und letztendlich auch Hoffnung. Während ‘Lost’ und ‘Shrine’ uns mit hartem Riffing und Noise-Elementen versorgen, reicht ‘Lucky Me’ auch schon in extremere Gefilde wie dem Thrash Metal. Im Kontrast dazu holt einen das Duo dann mit sprichwörtlich schönen, balladesken und melancholischen Tönen wie dem Emma Ruth Rundle ähnlichen ‘Tightrope Walk’, die Klavierballade ‘Whos Ahead’ mit theatralischen Gesang und der überaus wundervolle Abschluß ‘Holy Wars’, wieder runter. Überraschend kommt auch das punkig fröhliche ‘Circles’, das durchaus an die Pixies erinnert.

Dieser Mix ergänzt sich wunderbar und lässt das Album an keiner Stelle unrund wirken. Die Abwechslung zwischen harten Gitarren und ruhigen, gar zarten Parts machen das Album homogen, eingängig und attraktiv. Vor allem die hohe Emotionalität, die nicht überzogen oder überladen rüberkommt, sorgt für diverse Höhepunkte. Eine schnelle Vertrautheit und sogar Gänsehaut sind schon beim Erstkontakt möglich.Einziger Kritikpunkt könnte der an manchen Stellen leicht übersteuerte Gitarrensound sein, der im ansonsten sehr guten Mix den einen oder anderen stören könnte.

Teapot of the Week

“Teapot of the Week” auf Betreutes Proggen in der KW34/2022

Might klingen nach Might, denn mit “Abyss” bedienen sie sich aus einer Vielzahl von Genres und basteln daraus ihren ganz eigenen Stil. Weder klingt es zu metallisch, noch zu verträumt oder repetitiv und monoton. Ein durchaus gutes, stark dynamisches Zweitwerk einer noch jungen Band. Gerne mehr davon liebe Hannoveraner!
Bewertung: 12/15 Punkten (MK 12, KR 12)

Tracklist:
1. ‘Naked Ligth’
2. ‘Lost’
3. ‘Abysses’
4. ‘Circles’
5. ‘Who´s Ahead’
6. ‘Thightrope Walk´
7. ‘How Sad A Fate’
8. ‘Shrine’
9. ‘Lucky Me’
10. ‘Dear Light’
11. ‘Holy Wars’

Might - Abyss (26.8.22 MainstreamRecords)

credit: Ana Muhi

Besetzung:
Ana Muhi (Gesang, Bass, Piano)
Sven Missullis (Gesang, Gitarre, Schlagzeug)

Diskografie (Studioalben):
“Might” (2020)
“Abyss” (2022)

Surftipps zu Might:
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Exile on Mainstream zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

✿✿✿"A Flower?" ❀❀❀ Musik hören, Musik machen, Musik kaufen, Single Malt Whisky! Falls jemand fragt: Vinyl ist das einzig wahre Musikmedium! Keine Diskussion! Wer sich nur auf bestimmte Genre begrenzt, verpasst was! Ausgenommen natürlich Schlager^^

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Might – Abyss

von Martin Kopp Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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