Lunar Clock – The Scream of Nature

0

(38:57, CD, Digital, Clock Tower Records/Dutch Music Works, 2020)
Die niederländische Band Lunar Clock nennt es Experimental Art Rock und veröffentlichte 2020 unter dieser Devise Ihr Debütalbum „The Scream Of Nature“. Die eigene stilistische Einschätzung trifft es tatsächlich voll und ganz, aber darüber später mehr. Man muss sich nur das Artwork des Papersleeve genauer anschauen um sofort zu wissen wer für den Hauptteil der Inspirationen zu diesem Album verantwortlich zeichnet, unverkennbar ist es der norwegische Maler Edvard Munch. Wem ist nicht das weltberühmte Bild „Der Schrei“ ein Begriff? „Scream of Nature“ so die Werksbezeichnung der vorliegenden Veröffentlichung, war auch der ursprüngliche Titel dieses einzigartigen Bildes. Musik und Illustrationen haben viel gemein, hinterlassen sie doch einige Fragezeichen, aber auch große Bewunderung. Wie bereits erwähnt, fühlen sich die niederländischen Künstler als Vertreter des Experimental Art Rocks.

Was darunter zu verstehen ist, wird nach wenigen Hörminuten deutlich. Trotz aller Melodik, die das Album durchzieht, kann man nicht von durchgehend leichter, gar im negativen Sinne langweiliger Musikkost sprechen. Dafür beinhaltet „Scream of Nature“ zu viele unterschiedliche spannende Versatzstücke und Stilmixe. Da erinnert der Harmoniegesang auch einmal an die schwedischen Moon Safari, dann überrascht Lunar Clock mit wunderschönen jazzig, rockigen Passagen, eingestreuten Toncollagen und Soundeffekte, wie wahrnehmbare Schritte im Kies oder Meeresklänge, ob Orchestrierung oder kreative Synthesizer-Arbeit z.B. mit breiten sphärischen Klangteppichen, man hat stets das Gefühl die Niederländer lassen nichts aus, um Atmosphäre zu schaffen…….was ihnen ohne Frage auch glückt. Mit ihrem Experimental Art Rock gelingt es den vier Musikern eindrucksvoll Melodien und Harmonien mit den unterschiedlichsten Rhythmen und Texturen zu kombinieren. Vieles fühlt sich vertraut an, kein Wunder, da sicherlich eine Reihe großer Bands für die Niederländer musikalisch Pate gestanden haben dürften. Dennoch kann ihr Sound als eigenständig bezeichnet werden. Bleibt abschließend zu erwähnen, dass die knapp 39 Minuten Laufzeit für ein Progressive Rockalbum nicht gerade als ausufernd und somit eher als unüblich kurz zu bezeichnen ist.

Lunar Clock ist mit ihrem Debüt „Scream of Nature“ ein melodisch, abwechslungsreiches Album geglückt. Ein vielversprechender Start in eine hoffnungsvolle musikalische Zukunft.
Bewertung: 10/15 Punkten

Line-up / Musiker
Robin Boer / Keyboards, Lead Vocals
Shardan Stream / Gitarren, Samples, Vocals
Karsten van Straten / Schlagzeug,
Thefar Side / Bässe

Surftipps zu Lunar Clock:
Homepage
Facebook
Bandcamp
Progarchives
Open Spotify
YouTube Music
Spotify

Abbildungen: Lunar Clock

image_pdfArtikel als PDF herunterladenimage_printArtikel drucken
Teilen.

Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

Antworten

Hinweis: Mit dem Absenden deines Kommentars werden Benutzername, E-Mail-Adresse sowie zur Vermeidung von Missbrauch für 7 Tage die dazugehörige IP-Adresse, die deinem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, in unserer Datenbank gespeichert. E-Mail-Adresse und die IP-Adresse werden selbstverständlich nicht veröffentlicht oder an Dritte weitergegeben. Du hast die Option, Kommentare für diesen Beitrag per E-Mail zu abonnieren - in diesem Fall erhältst du eine E-Mail, in der du das Abonnement bestätigen kannst. Mehr Informationen finden sich in unserer Datenschutzerklärung.

Lunar Clock – The Scream of Nature

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
0