Eyesberg – Claustrophobia

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Eyesberg - Claustrophobia (PPR, 5.2.21) (48:48: CD, Digital, Progressive Promotion Records, 2021)
Eyesberg ist eine in Frankfurt am Main gegründete deutsch-britische Progressive-Rock Band, die schon in den späten Siebziger Jahren erstmalig aktiv wurde. Nach dem Ausscheiden von Bassist und Flötist Thomas Klarmann (heute Argos) sowie Malcolm Shuttleworth löste sich Eyesberg 1987 auf. Erst nach erfolgter Reunion im Jahr 2014 belohnten sich die Musiker mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Blue“, dem 2016 dann das Album „Masquerade“ folgen sollte. 2021 ist man mit dem nächsten Coup namens „Claustrophobia“ am Start. Musikalisch dürfte Eyesberg allem Ohrenschein nach durch die üblichen Altbekannten wie Genesis, Camel, Jethro Tull, aber auch typische Neo Prog und Art Rock Größen wie Fish, IQ, Pendragon etc. beeinflusst worden sein.

Da neue Projekte auch entsprechende Ideen und Innovationen benötigen, trifft es sich gut das die aktuelle Veröffentlichung durch den Drummer von Spock´s Beard und Pattern-Seeking Animals Jimmy Keegan eine besonders namhafte Verstärkung erfahren hat. Wechsel in den Besetzungen bzw. Verstärkungen durch Gastmusiker sind keine Besonderheit, eröffnen aber in der künstlerischen Darstellung deutlich mehr Möglichkeiten. „Claustrophobia“, ein Konzeptalbum, beschäftigt sich mit dem Leben und Schaffen Vincent van Goghs. Ein ambitioniertes Projekt, die schwierige Kindheit des Malers und seine selbstzerstörerische, von Ängsten geplagte schicksalhafte Lebenszeit und dem am Ende tragischen Tod in Wort und Musik umzusetzen.

Die Realisierung des Konzeptes erfolgte unter Anwendung aller Facetten des Retro- und Neo-Progs, dass heißt von romantisch, sentimental bis hin zu unruhig, ja fast aggressiv finden sich alle Schattierungen der kompositorischen Möglichkeiten wieder. Keyboard- und Gitarrenpassagen bilden eine Einheit und sorgen so für in sich geschlossene Kompositionen. Dass all diese Faktoren Garant für ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Album sind, stellt sicherlich keine Überraschung dar. Auch wenn Eyesberg mit „Claustrophobia“ das Rad nicht neu erfindet und so manche Passagen einem nicht ganz unbekannt vorkommen, gibt es keinen Zweifel darüber, dass dieses Album äußerst professionell produziert und umgesetzt wurde. Einem Vergleich mit anderen hochwertigen Produktionen hält Eyesberg ohne erkennbare Abstriche stand.

Als Fazit ist festzuhalten, dass nicht nur ausschließlich für Fans des melodischen Neo Progs das aktuelle Album von Eyesberg eine gute Empfehlung ist. Auch über den musikalischen Tellerrand hinaus, sollten sich mit „Claustrophobia“ viele neue Freunde für diese Band finden.
Bewertung: 11/15 Punkten (HR 11, KS 9)

Line-up Eyesberg :
Georg Alfter / Guitar, Bass
Norbert Podien / Keyboards, Drum Programming
Malcolm Shuttleworth / Lead & Backing Vocals
Emma Edingloh / Backing Vocals
Gastmusiker
Jimmy Keegan (Spock’s Beard, Pattern-Seeking Animals) / Drums, Percussion

Surftipps zu Eyesberg:
Facebook
Wikipedia
Progarchives
Proggnosis
Progressive Promotion Records

Abbildungen: Eyesberg

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Über den Autor

Musik spielt seit jeher eine große Rolle für mich. Ursprünglich stand der Sammeltrieb und die Suche nach Neuem im Vordergrund. Erst 2005 eröffnete mir der engere Kontakt zu Gleichgesinnten die Möglichkeit einen intensiveren Blick in die Szene zu erhalten. So blieb es nicht aus, dann auch einmal meine Gedanken und Beobachtungen in Worte zu fassen. Aus dem Blickwinkel des kritischen Betrachters erhalten Konzerte und CD´s oftmals eine tiefergehende Bedeutung und Musik wird neu erlebt.

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Eyesberg – Claustrophobia

von Horst-Werner Riedel Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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