Autor: iachelini

Codeknecht und Hofnarr

13.5
Reviews

(59:00, MP3 320 kBit/s. CBR, CD, LP, Hummus/Membran, 2020) In Zeiten, wo Konzerte bis auf Weiteres etwas sind, was wir nicht mehr erleben dürfen, trotzdem ein Live-Album herauszubringen, muss kein Trotz sein. Es ist möglicherweise auch Ausdruck der bedrohten Autonomie einer Band, die neben der Veröffentlichung von Alben nichts anderes in den letzten Jahren gemacht hat, als zu touren. Der vorliegende “Live Alert” ist ein Live-Mitschnitt, der im Studio entstanden ist. Acht live eingespielte Songs und zwei Bonus Tracks. Bis auf ‘Sophisticated Dark Ages’ findet sich aber kein Song von “Western Lies” auf dem Album, sondern ausschliesslich Songs des aktuellen…

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11.0
Reviews

(17:32, WAV, Eigenveröffentlichung, 2020) Hayk Ersemercis Intention mit dieser 5-Track Veröffentlichung war, ein Gitarren-Album im Stile der Achtziger zu schaffen, wie sie damals zahlreich vor allem bei Shrapnel Records erschienen.  Schon das Cover (VisualLab) ist eine Reminiszenz an das Layout und die Farbwahl der zahlreichen Album-Artworks aus dieser Zeit (Vinnie Moore “Minds Eye”, Racer X “Second Heat”, u.v.m.). Doch mit diesen Äußerlichkeiten ist es nicht getan . tatsächlich ist auch die Musik selbst ganz auf diese Blütezeit der Gitarren-Alben ausgerichtet. Epische Keyboards verbreitern das Akustik-Spektrum zu Kathedralen, während melodiöse Riffs dem Ganzen den für Mike Varney typischen Anstrich geben. Wenn…

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(40:33, MP3 VBR fairly high, The Crawling Chaos Records, 2019) Wurden im Frühling noch unschuldige Hasen seziert (Review zu “Feast Upon Their Flesh”), konzentrieren sich die Masterminds Kirill Gromada (Gitarre) und Stefan Braunschmidt (Bass) kurz vor dem Weihnachtsfest nun auf den ganzen Braten! Wie angekündigt erschien der Longplayer namens “Monuments Of Bitterness” zum Demo. Das Album enthält acht Songs, von denen drei bereits auf dem Demo vertreten waren. Die drei Songs waren aber wohl mehr als Zwischenergebnis aus der bisherigen Kooperation der beiden zu sehen, denn für “Monuments Of Bitterness” wurden sie fleißig überarbeitet. Zum Beispiel wurde bei ‘Torn To Shreds’ der…

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(CD, 36:00, Hummus/Membran, 2019) Da ist er, der zweite Longplayer der Schweizer Psychedelic Rock-Artisten Dirty Sound Magnet, die bereits mit ihrem Debütalbum im August 2017 nicht nur bei BetreutesProggen.de für allgemeines Entzücken sorgten. Am Line-up hat sich seither nichts geändert. Die Band besteht weiterhin aus Stavros Dzodzosz, der erstmalige Hörer mit seiner hypnotischen Stimme und seinem vitalem Gitarrenspiel überrascht, und der Rhythmus-Sektion bestehend aus Marco Mottolini am Bass und Maxime Cosandey am Schlagzeug. “Nichts geändert” stimmt im Hinblick auf “Transgenic” allerdings doch nicht so ganz, denn beim aktuellen Album sind Bass und Schlagzeug zu einer Einheit zusammengewachsen, die als feste…

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Jan Felix May über Gustav Mahler, 13/8 Takte und ein Leben (fast) ohne Musik Das Interview fand an einem klamm-kalten Abend in Frankfurt statt. Jan Felix May und Band waren zu Gast bei Familie Montez im Frankfurter Ostend. Eine wunderbare Location: roh, viel Beton und Kunst. Auf Teppichen wandelt man von Couch zu Couch und ist schon fast geneigt, sich über die eigentlich wunderhübschen Stehlampen aufzuregen, weil sie die Sicht versperren. Alles in allem also ein wunderbarer Ort, sich mit Jan über Musik, Beats und Gustav Mahler zu unterhalten. Deine Musik ist vielschichtig. Es scheinen viele Einflüsse zur Geltung zu…

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“Mensch, da drückst du bei mir genau den richtigen Knopf” RAPVTRE Interview, Transkript vom 18. April 2019 Nachdem das Demo ‘Feast Upon Their Flesh’ von RAPTVRE bei uns besprochen wurde, ergriff Betreuer GI die Gelegenheit und lud die beiden Masterminds Kirill Gromada und Stefan Braunschmidt zum Telefon Interview, um mehr über Band, Verdammnis und Black Metal zu erfahren. Wie kam es überhaupt zu dieser Kooperation/dieser Band/diesem Projekt? Kirill: Stefan ist ein ehemaliger Arbeitskollege von einem Bandkollegen von Pripjat. Unsere Gespräche beim Kennenlernen waren eigentlich nur ein Zuwerfen von “Ich sehe das genauso wie du”. Wir haben uns auf Anhieb verstanden.…

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13.0
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(14:46, MP3 VBR fairly high, The Crawling Chaos Records, 2019) Wie entzückend! Der Sommer steht vor der Tür, da wird es Zeit, die Gehörgänge mit dem Sandstrahler zu reinigen. Dazu eignet sich aktuell keine Veröffentlichung besser, als die von RAPTVRE. “Feast Upon Their Flesh” ist ein Demo mit drei Tracks, gedacht als Appetithäppchen für den für später im Jahr geplanten Debüt-Longplayer. Drei Kompositionen, die es in sich haben. Der Opener ‘Feast Upon Their Flesh’ zeigt direkt, wo der Hase fürs Fest geschlachtet wird. Blast Beats mit atonalen Riffs, die einem fast ein wenig Angst machen. Die harmonischen und rhythmischen Wechsel…

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12.0
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(CD, 74:, Czar Of Crickets Productions, 2019) Vielen ist möglicherweise gar nicht bewusst, wie viele verschiedene Sorten Sandwiches es gibt. Zwar ist es nach der Zubereitung immer ein Sandwich, egal welches Rezept man nun verwendet, doch hat jeder Sandwich seinen ganz eigenen Geschmack und möglicherweise auch Moment an den man ihn geniessen möchte. “Paninoteca” (italienisch für “Sandwich Shop”) heißt das kürzlich erschienene Album der Lausanner Band oRSo. Die Band besteht aus drei Gitarren, einem Bass, etwas Schlagzeug (O-Ton) und explizit “No Vocals”. Die Band drone´t in zehn Songs des Albums von einem Sandwich-Rezept zum anderen. Und während man versunken mit…

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11.5
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(57:17, CD, Freya Records, 2019) “Thriving Force” ist das zweite Solo-Album von Gitarrero und Mastermind Tom Tee. Es ist der Nachfolger zu dem bereits 2018 veröffentlichten “Godseed”. Tom Tee firmiert unter dem Bandnamen In Motion, wobei es sich nicht um eine Band im eigentlichen Sinne handelt, denn Tom Tee hat sich zahlreiche Musiker (17! an der Zahl) dazu geholt, um ihn bei der Erstellung seines Solo-Albums zu unterstützen. Die Songs auf ‘Thriving Force” entstanden schon vor vielen Jahren im Kontext einer gleichnamigen Band, die das Licht der Welt, bzw. des Studios leider nie erblickt hat. Die Songs wurden dann über…

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8.0
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(49:53, MP3 320Kbps CBR, Domino, 2019) Was für eine vielversprechende Idee: Man nehme eines der kommerziell erfolgreichsten Orchesterwerke der Neuzeit, eine ambitionierte Sängerin aus dem Trip Hop, die seit elf Jahren kein Album mehr veröffentlicht hat, und fügt dem Ganzen noch einen der renommiertesten Komponisten Polens, der es als einer der wenigen der Avantgarde zugeordneten Künstler geschafft hat, die breite Öffentlichkeit zu erreichen. Was kann da schon schief gehen? Nicht viel. Einleitend sei vermerkt, dass die “Symphony No. 3” von Henryk Górecki der Inbegriff der Traurigkeit, aber deshalb auch vielleicht gleichzeitig einer Schönheit ist, derer man sich kaum entziehen kann,…

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