(41:34; CD, Digital, Vinyl; Kozmik Artifactz, 06.12.2024)
Nun, wann fallen die Räder eigentlich ab? Diese Frage stellen sich die verrückten Schotten aus Edinburgh wohl mit ihrem zweiten Album zu Recht? Mit viel Blues und Melodie hat der hart rockende Vintage-Sound nicht wirkliche Extreme zu bieten, im Gegenteil, man reiht sich harmonisch ein in die Riege der staubigen Wüstenrock-Historie. Somit dürfte der überschaubar aufgestellte Retro Rock der Schotten nicht zu irgendwelchen Zerwürfnissen führen. Wenn wie im Titelsong luftige Parts mit viel Atmosphäre und Blues entspannte Räume erzeugen, zeigen die Schotten ihre Bandbreite auf, ist doch der Großteil des Albums sehr im rockig orientierten Sound. Die transparente Produktion gibt der charismatischen Stimme von Craig Carnegie viel Platz zur Selbstdarstellung. Immer wieder wissen gekonnte Soli und instrumentale Parts wie im schwindelerregenden Groover 'Gentleman's Surprise' für Abwechslung zu sorgen, zeigen ein virtuos aufspielendes Dreiergespann.

Recht klassischer Stoner Doom in 'Media Content' lässt keine Missverständnisse aufkommen, ist Genre-konform, ohne viel Überraschungsmomente zu generieren. 'Jamie's Revenge' brilliert mit ordentlich Groove, das abschließende fünfzehnminütige Monster 'Rough Guide To Tripping Through the Desert' klingt genau wie versprochen. Hier fährt und spielt die Band mit enorm viel Detailfreude ihr Potential auf, klotzt, statt zu kleckern. Die Musikalität, der Jam-Charakter erinnert mich hier positiv an Projekte wie 3rd Ear Experience. Es wird experimentiert, was das Zeug hält und das in kristallklarem Sound. Man hat definitiv einen echten Sanges-Vorsteher in Craig, der wie ein Leader durch das Album führt. Was die Band gerade im Longtrack an musikalischen Details auffährt, ist beeindruckend und stellt den vorher eher traditionellen Retro Rock noch um einiges in den Schatten.
Bewertung: 11/15 Punkten

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Line-Up:
Craig Carnegie - Guitar , Lead Vocals, Percussion
Mark Quinn - Bass, Vocals
Matt Curtis - Drums