Filter – The Algorithm

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(43:44; Vinyl, CD, Digital; Golden Robot Records/The Orchard, 25.08.2023)
Filter ist die 1993 gegründetete Band des Ex-Nine-Inch-Nails-Gitarristen Richard Patrick, die musikalisch zwischen Alternative Rock, Grunge und v.a. Industrial zu Hause war. Schon mit ihrer ersten Platte “Short Bus” (1993) und der Single ‘Hey Man, Nice Shot’ konnte Patrick einen kleinen Hit landen, nicht nur bei MTV. Es folgten Beiträge auf den Kult-Soundtracks zu den Filmen “The Crow: City Of Angels” (1996), “Spawm” (1997) und “The X-Files”, bevor mit “Title Of The Record” im Jahre 1999 ein zweites Album folgte. Genau wie mit seinem Vorgänger erreichten Filter mit ihrem Zweitling mehr als 1.000.000 Verkäufe. Das Album schaffte es immerhin in die Top 20 der deutschen Charts und die Single ‘Take A Picture’ schrappte nur ganz knapp an den Top 10 der Billboard Charts vorbei.

Nach einem weiteren Album legte Patrick die Band Filter auf Eis. Als man dann 2007 zurückkehrte, konnte man nie wieder an die alten Erfolge anschließen. Dass zwischen den Jahren 2007 und 2016 insgesamt vier Filter-Alben erschienen sind, das bekamen dann nur noch die Wenigsten mit. Seit dem letzten Album “Crazy Eyes” sind mittlerweile wieder sieben Jahre verstrichen. Da ist es spannend, einmal zu erfahren, wie sich die Band über die Jahre verändert hat. Umso mehr, wenn man, wie der Autor, seit dem 2002er “The Amalgamut” keine Aufnahme der Band mehr gehört hat.

Das neue Album “The Algorithm” ist beruhigend und ernüchternd zu gleichen Anteilen. Ernüchternd, dass Filter genauso klingen, als hätte es die letzten 25 Jahre nicht gegeben. Beruhigend, da ihre Mischung aus (Post-) Industrial, (Post-) Grunge und Alternative noch immer genauso spannend und mitreißend ist wie Ende des letzten Jahrtausends. Ein jedes Stück hat seinen ganz eigenen Charakter und doch gehen Filter mit keinem einzigen wirklich neue Wege. Dass Richard Patricks Gesang in vereinzelten Passagen dem des viel zu früh verstorbenen Chris Cornell noch ähnlicher ist als schon anno dazumal, das muss man nicht mögen, ist jedoch bemerkenswert.

Ein schönes Comeback für Menschen, die Filter vermisst haben. Jene jedoch, die Filter noch nicht kennen, sollten vielleicht eher mit den beiden ersten Alben der Band vorliebnehmen.
Bewertung: 9/15 Punkten


Filter - The Algorithm (Golden Robot Records/The Orchard, 25.08.23)

Credit: Chapman Baehler

Bestzung:
Richard Patrick – vocals, guitars, bass, programming
Jonny Radtke – guitar
Bobby Miller – bass
Elias Mallin – drums

Gastmusiker:
Zach Munowitz – guitar (tracks 2, 3 & 5)

Diskografie (Studioalben):
“Short Bus” (1995)
“Title Of Record” (1999)
“The Amalgamut” (2002)
“Anthems For The Damned” (2008)
“The Trouble With Angels” (2010)
“The Sun Comes Out Tonight” (2013)
“Crazy Eyes” (2016)
“The Algorithm” (2023)

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Filter – The Algorithm

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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