(63:53, CD, digital, Eigenproduktion, 2022)
Auf seiner Homepage bezeichnet der Künstler selbst seine Musik als „Progressive Electronic Symphonic Music“ – und liegt damit sicherlich richtig. Wäre ja auch seltsam, wenn er es völlig falsch beschreiben würde. Aber mit der bloßen Beschreibung ist noch längst nichts dazu gesagt, inwieweit dies auch gut umgesetzt ist. Sollte sich jetzt jeder Fan elektronischer Musik, der sich durch diese Beschreibung angesprochen fühlt (wie beispielsweise der Rezensent), dieses Album zulegen? Oder wird hier mehr versprochen als letztendlich gehalten wird? Nun, der Portugiese ist kein Neuling in der Szene, „Continent 7“ ist bereits seine vierte Veröffentlichung. Es begann 2014 mit dem Album „Awaken“, gefolgt von „Aether“ (2016), und schließlich „Aspheres“ (2019) (das den „A-Wurf“ abschließt) – allesamt bereits hier vorgestellt.
Wie schon der Vorgänger wurde auch „Continent 7“ in seinem Heimstudio in Galway/Irland eingespielt, wobei es sich auch hier im wahrsten Sinne um ein Solo-Album handelt. Das Werk ist in drei Abschnitte („movements“) aufgeteilt mit entsprechend langen Laufzeiten (19:38, 17:45, 26:24). Schon im ersten Longtrack werden die Stärken des Portugiesen deutlich, denn er weiß geschickt melodische Synthesizer Musik mit Soundeffekten zu verbinden – das Album mal über Kopfhörer zu hören, ist sicherlich keine schlechte Idee.
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Im zweiten Track sind neben melodischen Passagen auch einige sperrige Brocken zu hören, kurz keimt durch den lautmalerischen „Gesang“ eine Prise World Music auf, um dann aber wieder in die unendlichen elektronischen Weiten abzutauchen. Und auch der letzte Abschnitt ist derart gestaltet, dass trotz der deutlich längsten Laufzeit dem EM-Fan nicht der Verdacht aufkommt, dass hier viel Füllmaterial vorliege. Das symphonische Element ist durchaus stark ausgeprägt, Vergleiche mit der Berliner Schule passen hier weniger, zumal der Portugiese nicht mit ausgiebigen Sequencer Parts arbeitet.
Jos d’Almeida überzeugt auf seinem vierten Album mit melodischer, symphonisch angehauchter Elektronischer Musik, die eine wohltuende Atmosphäre ausstrahlt und sich in die Gehörgänge einschmeichelt. Wie der Künstler eben richtig beschreibt: „Progressive Electronic Symphonic Music“ – und das offenbar ausschließlich auf Tasteninstrumenten eingespielt.
Bewertung: 10/15 Punkten
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Abbildungen: Jos d’Almeida