Fragile – Golden Fragments

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Fragile - Golden Fragments (16.5., (51:00, CD,  JustForKicks, 2020)
Mit “Golden Fragments” legt die in Frankfurt am Main ansässige Formation Fragile ihr Debütalbum vor. War man zwar bislang wohl schon viele Jahre als reine Yes-Tribute Band unterwegs, ist der Longplayer jedoch ein Eigengewächs mit Songs und Epen im Stil des großen Vorbilds. Dazu passt auch das Roger Dean-Tribute Cover von Roger Dean Tribute-Maler Steven Mayerson. What you see is what you get.

Was nun zu Gehör gebracht wird, entspricht dann auch ganz dem was man von einer Band mit dem beschriebenen Ansatz erwartet. Da mit Claire Hamill jedoch eine Frau die Position des Goldkehlchens übernimmt, gibt es zumindest diesbezüglich eine kleine Überraschung.

Gleich beim zwölfminütigen Opener ‘When Are Wars Won?/Sureley All I need”‘ werden so ziemlich alle Ingredienzien vom heimischen Yes-Gewürzregal eingestreut. Ein solches Epos hätte sich wohl so mancher Yes-Fan auf einem deren letzten Alben gewünscht.
Auch bei den folgenden kürzen Stücken schwimmt man weiter freudig durch topographische, teils aber auch recht seichte Yes-Gewässer. Ein kurzes Gitarren-Instrumental als Verbeugung vor Steve Howe darf natürlich auch nicht fehlen. Zwischendurch darf  Clive Bayley von der Pre-Yes Formation Mabel Greer’s Toyshop als Gast am Mikro sein Aufwartung machen, was allerdings nicht weiter auffällt. Auch der zweite abschiessende Epos ‘Old worlds And Kingdoms/Too Late In The Day’ bleibt musikalisch in der Topographic-Phase verhaftet.

Letzlich ist “Golden Fragments” im Vergleich zu so manch anderen Yes-Verbeugung allerdings nicht der ganz große Wurf. Bands wie beispielsweise Glass Hammer oder Mystery haben hier sowohl in handwerklicher als auch kompositorischer Qualität schon beeindruckendere Beispiele geliefert. Dazu wirkt auch die Produktion etwas verwaschen und flach. Trotzdem gelingt es den Wahl-Frankfurtern deutlich interessanter zu klingen, als das “Original” zuletzt auf “Heaven & Earth”. So gesehen mag es für den Epigonen offenen Yes-Fan zumindest ein Antesten wert zu sein.
Bewertung 9/15 Punkten

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Über den Autor

Dass der Prog-Virus hoch infektiös ist, musste ich bereits in meiner frühen Kindheit erfahren. Während meine Schulfreunde noch sorglos Ilja Richters Disco mit The Sweet und den Bay City Rollers schauen konnten, hatte mich mein älterer Bruder bereits in den frühen Siebzigern mit ELP und Yes verkorkst. Mein erster Radiorekorder und die LP-Hitparade von SWF3 gaben mir mit Genesis und Eloy dann den Rest.

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Fragile – Golden Fragments

von Daaty Artikel-Lesezeit: ca. 1 min
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