(70:51, CD, digital, Mellowjet Records, 2021) Da hat Rainer Klein, den man in der EM-Szene – und mittlerweile vielleicht auch im Kreise mancher Post Rock-Fans – als Otarion kennt, wahrlich nicht viel Zeit verloren, was die Produktion eines neuen Albums betrifft. Der Vorgänger ”Prayer From The Deep" ist gerade mal ein paar Monate alt, und schon liegt ein neues Werk vor. Doch vollkommen überraschend kommt dies nicht, denn der Künstler hatte dies bereits angekündigt und so ist es als eine Art Doppelpack zu sehen. Schon die sehr ähnliche farbliche Gestaltung legt nahe, dass dies irgendwie zusammengehört, und das wird durch…
Autor: Juergen Meurer
(40:01, CD, digital, Eigenproduktion, 2021) Bei der Formation Ghost Echo handelt es sich um ein niederländisches Duo, das gerade mal erst seit einem Jahr unter diesem Namen firmiert und nun schon den ersten gemeinsamen Output vorlegt. Kurz und bündig, 40 Minuten gefüllt mit acht Songs mit Spielzeiten zwischen zwei und sieben Minuten. Gut auf den Punkt gebracht und ein deutliches Statement der beiden Musiker, die sich die Arbeit auf dem Album teilen. Wobei meist nicht ersichtlich wird, wer nun was genau beisteuert. Doch eines ist klar: für den prägnanten, angenehmen Gesang zeichnet Karel Witte verantwortlich – ein charakteristisches Merkmal dieses…
(42:53, CD, digital, Quadrifonic / Just for Kicks, 2021) Der zweite Teil von „Sapiens“, das offensichtlich als Trilogie aufgesetzt wurde, hat nicht lange auf sich warten lassen. Gerade mal ein Jahr ist es her, dass der ehemalige Bandleader der französischen Formation Nemo das Projekt mit dem “ersten Teil” startete. Auch hier wird er wieder von ehemaligen Bandkollegen begleitet, die Besetzungsliste liest sich wie folgt: Jean Pierre Louveton - voix / guitars / basse / instruments virtuels Jean Baptiste Iltier - batterie Florent Ville - claviers / programmation / instruments virtuels Guillaume Fontaine - claviers / programmation / instruments virtuels Stéphanie…
(69:59, CD, Eigenproduktion, 2021) Artnat – ein irgendwie seltsamer Bandname. Doch leicht erklärbar, allerdings mit der daraus resultierenden Schwierigkeit für den Sammler, wie er/sie es denn in der eigenen Sammlung einzusortieren hat. Man schaue sich Herkunftsland, die Kopfform auf dem Cover, den Bandnamen rückwärts gelesen, und den Namen des Gitarristen in der Bandauflistung an, oder hält das Cover in den Spiegel: Sara Freitas - vocals João Samora - drums / percussions Guilherme Da Luz - synthesizer / percussions Paulo Bretão - basses André Hencleeday - keyboards Manuel Cardoso - guitars / vocals Dann ist die Auflösung recht einfach: es handelt…
(45:21, CD, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2020) Die Lost World Band zählt zweifellos zu den hörenswerten Bands der russischen Prog-Szene. Schon in den frühen 90ern arbeiteten Andy Didorenko und Vassili Soloviev als Lost World zusammen. Das vorliegende Album ist eine Neuauflage ihres auf Kassette erschienenen Debüts. Die damalige Besetzung lautete: Vassili Soloviev - vocals / flute / guitar / keyboards Andy Didorenko - vocals / bass guitar / guitar / violin Mikhail Ralenko - keyboards Alexander Akimov - keyboards. In der Zwischenzeit hat man als Lost World Band diverse hochklassige Alben veröffentlicht, das letzte („Spheres Aligned“) wurde 2019 produziert. Die Idee,…
(72:21, CD, digital, Cyclical Dreams, 2021) Und wieder ein neues Album der sogenannten „Hunsrücker Schule“, die von Christian Fiesel und Hagen von Bergen ins Leben gerufen wurde, diesmal auf dem argentinischen Cyclical Dreams. Das aktuelle Werk enthält neun Titel, von denen nur einer die Zehn-Minuten Marke überschreitet (das allerdings deutlich). Der Opener zeigt gleich auf, dass die Art elektronischer Musik, die hier präsentiert wird, nicht viel mit der berühmten Berliner Schule gemein hat. Hier geht es recht frei-formatig zu, Melodielinien sind zunächst kaum zu erkennen. Hinzu kommt, dass die Kompositionen auf „Follow Me South“ bisweilen sehr sperrig daher kommen und…
(50:02, CD, digital, Roth-händle Recordings/Just for Kicks, 2021) Mit “Are You There?” liegt nun die bereits fünfte Veröffentlichung des Projektes Molesome von Multitalent Mattias Olsson vor. Er komponierte sämtliche Songs, auch wenn es Nummern ohne seine Beteiligung gibt, nämlich ‚Sport Bag‘, ein Cello-Solo, und ‚The Second Voice‘ mit akustischer Gitarre und Oboe. Auf fast allen der insgesamt 18 (!) Songs wird er von Hampus Nordgren-Hemlin begleitet, der ebenfalls eine breite Palette an Instrumenten spielt, wie die Auflistung weiter unten belegt. Laut Angaben im Booklet handelt es sich um ein Konzeptalbum. Doch nicht im Sinne einer groß angelegten Erzählung oder eines…
(45:32, CD, Digital, Vinyl, Gizeh Records, 2021) Das Album startet mit dem Titelsong, der es auf knapp 8 ½ Minuten Spielzeit bringt und gleich das Interesse des Rezensenten wecken kann, für den der Name Christine Ott bisher ein unbeschriebenes Blatt war. Dabei ist sie wahrlich keine Unbekannte, wie man schon im Wikipedia-Eintrag sehen kann (siehe ganz unten). Ihr Markenzeichen ist das Spiel am Ondes Martenot, das sie im Pariser Konservatorium studiert hatte. Sie kann auf viele Kooperationen verweisen, so hat sie unter anderem schon mit Yann Tiersen , Jean-Philippe Goude oder auch Oiseaux-Tempête zusammengearbeitet, um nur einige zu nennen. Es…
(39:38, digital, Eigenproduktion, 2020) Die Vorstellung dieser 2013 in Turin gegründeten Formation kommt zwar ein bisschen spät, aber hoffentlich nicht zu spät. Und das liegt sicherlich nicht daran, dass ihr musikalischer Output nur von wenig Interesse ist. Im Gegenteil, was der Fünfer in der Besetzung Federico Aluzzi - lead vocals / rhythm guitar Umberto Alberto - keyboards Alessandro Cascella - guitar Gabriele Zuddas - bass guitar Davide Garofalo - drums auf seinem im November 2020 veröffentlichten Debütalbum „Too Late“ präsentiert, ist durchaus erfrischend und unterhaltsam. Der starke Gesang wird in englischer Sprache vorgetragen, überhaupt klingt „Too Late“ nicht gerade nach…
(68:45, 50:11, Doppel-CD, digital, Bumnote Records/Just for Kicks, 2021) Twelfth Night müssen an dieser Stelle sicherlich nicht groß vorgestellt werden. Die Briten hatten in den 80ern ihre prägenden Jahre. Sie sind jedoch nicht komplett von der Bildfläche verschwunden, sondern traten auch noch in den 2010ern live auf (u.a. mit LaHost-Musiker Mark Spencer und Galahad-Keyboarder Dean Baker) und veröffentlichten hier und da noch Archivmaterial. Nun überrascht Urmitglied Clive Mitten mit einem Soloalbum. Ursprünglich als Bassist gestartet, spielte er dann bei Twelfth Night auch Tasteninstrumente und Gitarre. Was hat man vom Soloalbum des Bassisten zu erwarten? Vermutlich zunächst einmal nicht das, was…
(53:37, CD, Digital, Spheric Music, 2021) Der Aachener Elektronikmusiker und Soundtüftler ist auf diesen Seiten zum Stammgast geworden, wie man hier sieht. Und so ist auch diesmal nicht viel Zeit vergangen, bis das Nachfolgealbum von „C’Est Magique“ vorliegt. Und damit ist Robert Schroeder mittlerweile bei Album Nummer 42 (in Worten: zweiundvierzig) angelangt, Als Berechnungsgrundlage dient die letztjährige Kritik, da waren es nämlich 41. Dem Booklet ist die Empfehlung zu entnehmen, sich zu einer spannenden und entspannenden Erlebnisreise verführen zu lassen. Und genau dies ist diese Ansammlung von acht Instrumentaltiteln: ein gleichermaßen spannendes wie auch entspannendes Hörerlebnis. “Pyroclast” startet gleich mit…
(62:02, CD, digital, Klangdesign Records, 2021) Der Name Maxxess wird oft in der Elektronische-Musik-Szene verortet, was sicherlich auch seine Berechtigung hat. Der Gitarrist Max Schiefele, der sich hinter diesem Namen verbirgt, hat schon auf diversen Elektronik Festivals gespielt und dort meist einen gewissen Gegenpol gebildet zur im Wesentlichen von Synthesizern und Sequencern geprägten Musik, die dort in der Regel geboten wird. Doch Beispiele wie Maxxess, F.D. Project (Frank Dorittke) oder Harald Nies, um nur einige zu nennen, zeigen deutlich, dass auch in dieser Szene die Gitarre durchaus das soundprägende Element sein kann. Auf seiner Homepage findet sich eine recht griffige…
(61:24, CD, digital, Bi-Za Records, 2021) Die Wege der beiden Elektronikmusiker Christian Fiesel und Hagen von Bergen kreuzten sich schon vor Jahren, beide sind hier auch schon mit jeweiligen Soloalben vorgestellt worden, eine Übersicht findet ihr hier für Christian Fiesel, der bereits auf eine stattliche Anzahl von Alben verweisen kann, und hier für Hagen von Bergen. Ihr erstes gemeinsames Album entstand 2017 und hieß „Sperrgut“. Hier knüpften sie nun in der elenden Pandemie Zeit an und beschlossen eine gemeinsame Produktion unter dem Namen Sperrgut Brothers. Mit gewissem Augenzwinkern bezeichnen sie sich selbst als die Gründerväter der „Hunsrücker Schule“. Damit grenzen…
(47:44, Vinyl, Digital, Goodfellas Records, 2020) O.A.K. hat nichts mit den gleichnamigen talentierten Kollegen aus Norwegen zu tun, denn dies ist als Abkürzung für „Oscillazioni Alchemico Kreative“ zu lesen, dem Projekt des italienischen Multiinstrumentalisten Jerry Cutillo, der an dieser Stelle bereits angesichts des Vorgängeralbums in hohen Tönen gelobt wurde. Nun liegt also ein neues Album an, und die Messlatte ist recht hoch gelegt. Wie schneidet also das Nachfolgewerk ab? Zunächst zu den beteiligten Musikern, hier gibt es kaum noch Überschneidungen zum Vorgänger: Jerry Cutillo - all instruments / vocals Außer: Jonathan Noyce - bass (1-3, 5-9) David Jackson - saxophone…
(47:09, CD, digital, Snowdonia, 2020) Bei diesem Album tauchen viele Fragezeichen auf. Zunächst einmal bezogen auf die Band. Wer steckt denn nun dahinter, wer ist Gastmusiker, wer gehört zum Kern? Die Art der Auflistung im Booklet suggeriert, dass es sich hier um ein Konglomerat aus den Bands Deadburger und La Factory handelt. Und das liest sich wie folgt: DEADBURGER: Vittorio Nistri - tastiere / elettronica Simone Tilli - voce Alessandro Casini - chitarra Carlo Sciannameo - basso LA FACTORY: Zeno de Rossi - batteria Cristiano Calcagnile - batteria Bruno Dorella - batteria Marco Zaninello - batteria Simone Vassallo - batteria…
(36:24, CD, digital, Eigenproduktion, 2021) Bisweilen stößt man ja eher zufällig auf etwas, das einen neugierig macht, in diesem Fall war es die Abbildung eines Covers mit dem Namen eines Künstlers, der dem Schreiberling bis dato völlig unbekannt war. Das Cover erinnerte an Roger Dean und den Zustand völliger Unwissenheit galt es zu beenden. Also weiter recherchiert und sich letztendlich mit dem fertigen Produkt auseinander gesetzt. „Let’s Go There“ dürfte eine der ersten Prog-Erscheinungen dieses Jahres sein, Release Date war der 6. Januar 2021. Gleich in der Sprechpassage des Intros wird die Pandemie erwähnt, wozu der Protagonist im Booklet anmerkt:…
(68:41, CD, digital, Lucas Lee Music, 2021) Keine Ahnung, warum kein englischsprachiger Titel gewählt wurde, aber das Thema dieses Albums ist klar: das Stockholm Syndrom. Da es sich um ein Instrumentalalbum handelt, kann das Thema nicht in den Songtexten integriert sein, also spiegelt es sich zumindest in den Songtiteln wider. Das Album widmet der gebürtige Kanadier und jetzt in Washington lebende Künstler übrigens den mutigen Menschen, die sich dem Kampf um grundlegende Menschenrechte verschrieben haben. Der talentierte Multiinstrumentalist hat fast alles im Alleingang erstellt, hat aber ausgesprochen wertvolle Unterstützung an der rhythmischen Front erhalten, denn diesbezüglich sind zwei Hochkaräter zu…
(52:05, CD, Eigenproduktion, 2020) Roland Bühlmann ist auf diesen Seiten durchaus kein Unbekannter, schon drei Alben sind an dieser Stelle vorgestellt worden. Und auch das aktuelle soll natürlich nicht unerwähnt bleiben. Der Schweizer ist breit gefächert unterwegs, wie u.a. die Auflistung des benutzten Instrumentariums belegt: electric guitars / bass guitar / Aeon Sustainer / Korg MS-20 synthesizer / Logic software synthesizers / percussion: branches, oil tank, stones, vase, wrenches. War er auf seinen bisherigen Alben als Einzelkämpfer unterwegs, so hat er sich dieses Mal prominente Unterstützung an Bord geholt, nämlich Schlagzeuger Terl Bryant, Geiger David Cross und Yukiko Matsuyama (Koto).…
(52:11, CD, Digital, Lynx Music, 2020) Jasmeno ist das Projekt des polnischen Musikers Slavomir Maria Nietupski, der auf den zehn Songs dieses Debütalbums eine Musik präsentiert, die nur randwertig in die Progressive-Rock-Umgebung passt. Zumindest ist man beim instrumentalen Opener „Plankton“ in der Nähe vom Alan Parsons Project, außerdem entdeckt man hier und da auch mal Gitarreneinlagen, die an Pink Floyd denken lassen. Doch die Grundausrichtung des Polen ist eine andere. Er hat sich zu seiner ersten Produktion diverse Gastmusiker eingeladen, die Liste der beteiligten Musiker liest sich wie folgt: Slavomir Maria Nietupski - synthesizers, organs & programming Andrea Noah Boma…
(44:44, CD, Digital, Eigenproduktion/Just for Kicks, 2020) Ein neuer Name in der Prog-Szene: Fren. Sie legen mit „Where Do You Want Ghosts to Reside” ihr erstes Album vor, das aus sechs Titeln besteht und es auf eine knappe Dreiviertelstunde Spielzeit bringt. Der Name lässt sich leicht merken, aber lohnt sich dies auch? Der erste Hördurchgang macht schnell klar, dass sich Fans des Symphonic Prog auf jeden Fall mal mit dieser Band auseinander setzen sollten, denn ihnen ist ein ausgezeichnetes Debüt-Album gelungen, das neugierig auf weitere Taten macht. Wer sind nun Fren, wo kommen sie her? Was der Schreiberling spontan eher…