Synth Rock • Atmospheric Pop • Electronic
(59:40; Vinyl, CD, Digital; Nuclear Blast; 10.10.2025)
Hinter diesem Projekt steckt alleinig Mastermind James Kent, der auf seinem letzten Album noch mit Süchten und erotischen Obsessionen gedanklich operierte. Auf "Age Of Aquarius" geht es um Konflikte, Gewalt, Gedanken, Kriege – innere wie äußere –, die oftmals erscheinende Sinnlosigkeit und Ohnmacht, diese auflösen zu können und somit einvernehmliche Kommunikation herzustellen.
Mir selbst sind die Vorgänger nicht so geläufig, umso spannender gefiel mir erneut die Option, einem Album beizuwohnen, welches sich zum Teil aus spannenden Kollaborationen speist – was ja oft zu einer interessanten musikalischen Vielfalt führt.
Der Einstieg in diesen elektronisch-dystopischen Trip ist gleich ein Selbstläufer, singt mich doch im Opening 'Apokalypse Now' der gute Garm von Ulver mit seinen betörend-unverkennbaren Vocals sofort an die Wand, und dieser Song wird dank der Elektronik wie von alleine zu einem Ulver-Track – spielen die Norweger seit Jahren doch selbst diesen Synth-Pop im Eighties-Stil längst formvollendet.
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'Lunacy' ist treibend-dystopischer Electro Pop – hat mit seinen sakralen Synth-Sounds definitiv apokalyptische Tunes im Gepäck – könnte genauso Soundtrack eines Movies oder Video-Games sein. Mit Unterstützung von Author & Punisher schwebt man im sphärisch-entrückten 'Venus' von ganz alleine in die nächtliche Leere hinaus – definitiv urbane Musik für die einsame Nacht, und Bands wie die frühen M83 sind hier wohl unweigerlich Pate im Sound.
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Treibende Beats, die dank temporärer Gitarren-Licks immer etwas Rockiges implizieren, führen dich durch 'The Glass Staircase' – welches dann um Synth-Wave und verquere elektronische Moves noch einige zusätzliche Schlenker nimmt. 'Hangover Square' ist ambient-, nacht- und soundtrackaffin, während 'The Art Of War' wieder mit satten Beats futuristisch-tanzbare Bahnen zieht. Latent aggressiv, kalt, EBM-lastig und forsch werden Loops, Flächen und trockene Rhythmen zum stoischen Begleiter.
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'The 12th House' ist trippy, düster und würde in einem Horrorfilm eine gute Soundspur hergeben. Greta Link veredelt das knapp siebenminütige 'Lady Moon', bringt dank ihrer charismatischen Vokalakrobatik wieder echte Stimme und Leben ins steril-elektronische Setting – ein wundervoll schwebender Popsong für die nächtliche Abfahrt.
Die dominanten Drums in 'Mors Ultima Ratio', der wavige Gitarren-Tune, erzeugen dichte, manch albtraumhafte Szenarien, und mit dem Abschlusssong gibt es nochmal ein unglaubliches Sahnehäubchen dank der Unterstützung von Neige (Alcest) im Titelsong. Episch, regelrecht sakral wird eine Atmosphäre, eine fast religiös-spirituelle Aura, verbreitet – und wenn am Ende kaltes, Black-Metal-affines Fauchen wie ein kosmisch verhalltes Echo aus dem Weltraum boomerangartig zurückhallt, verbleibt mir nur zu sagen: Großartig, macht daraus bitte ein komplettes Album in dieser Stilistik! Wer vor zu viel Elektronik mit rockender Attitüde nicht zurückschreckt, wird in diesem dystopischen Trip für eine Stunde die Nacht verkürzen.
Bewertung:11/15 Punkten
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Nuclear Blast zur Verfügung gestellt.

