(46:41, CD (Digipak), Digital; rent a dog, 29.09.2023)
Abseits des an dieser Stelle zumeist thematisierten Progressive Rock gibt es glücklicherweise noch Musikrichtungen, die ebenso zu den anspruchsvollen Musikerlebnissen zu zählen sind. Jazz mit seinen vielen und teils sehr progressiven Variationen gehört in jedem Fall dazu und sollte nicht unterschlagen werden. Als Nischenprodukt, ähnlich wie der Progressive Rock, wird diese Richtung allzu oft unterbewertet und in den öffentlichen Medien nicht selten gänzlich vergessen.
Das Projekt Slowfox (5), ein Kölner Jazz Trio, besteht bereits seit gut zehn Jahren und präsentiert nach “The Wood” (2014), “Gentle Giants” (2017) und “Freedom” (2021) jetzt mit „Atlas“ ihr viertes Album. Dabei bieten die Rheinländer, in diesem Fall sogar als Quintett, eine spannende und abwechslungsreiche Klangvielfalt. Inspiriert durch Eindrücke aus fünf Kontinenten schaffen die fünf Musiker mit ihren 23 kurzen Titeln eine besondere, oftmals gedämpfte, aber stets auf traditionellen Volksweisen basierende Atmosphäre.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Für eine besondere Stimmung sorgen neben Bandleader Sebastian Gramss am Kontrabass, Saxofonist Hayden Chisolm und Pianist Philip Zoubek auch der argentinische Trompetenvirtuose vom Ensemble Modern, Valentin Garvie, und nicht zuletzt der patagonische Ausnahme-Kontrabassist Martin de Lassaleta. Neben der bereits erwähnten traditionellen Volksmusik aus Argentinien, Chile, Äthiopien, Namibia, Georgien oder Irland verwenden die Musiker unter anderem buddhistische rituelle Musik aus Tibet sowie auch japanische Hofmusik. Auch die Cover Gestaltung der CD unterstreicht mit den Kartenausschnitten der amerikanischen Kontinente auf der Vorder- und Rückseite und somit den Orten, die das Quintett erlebt und besucht hat, wie intensiv die Musiker sich mit der Musik dieser Regionen verbunden fühlen.
Für den eher Rock-orientierten Musikfreund dürften die unterschiedlichen Klangmalereien sowie deren Zusammensetzung in erster Linie ein ungewohntes und überraschendes Erlebnis sein. Sicherlich darf “Atlas” als eine Herausforderung bezeichnet werden. Das Album verlangt in hohem Maße, sich darauf einzulassen und in eine, für die meisten unbekannte, gar fremde Musikwelt einzutauchen. Da diese Welt nicht so einfach zu beschreiben und zu verstehen ist, wurde am Ende auf die ansonsten übliche Einschätzung verzichtet. Solle sich doch jeder seine eigene Meinung darüber bilden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Das Album “Atlas” der Kölner Jazzer von Slowfox 5 kann man als hochvirtuose Hommage an die musikalische Vielfalt und Diversität unserer Welt verstehen. Wer darin eintauchen möchte, dem sei gesagt, so komplex diese Welt auch ist, es bedarf schon etwas Zeit und Ruhe, um diese nur annähernd zu begreifen.
Line-up: Slowfox 5
Hayden Chisholm – Saxophone, Flute, Harmonium
Philip Zoubek – Piano, Prep. Piano, Synthesizer
Sebastian Gramss – Double Bass
Gäste:
Valentín Garvie (Ensemble Modern) – Trumpet, Zink, Piccolo Trumpet
Martin de Lassaleta – Double bass
Surftipps zu Slowfox 5:
Homepage
Facebook
Bandcamp
YouTube
Homepage Sebastian Gramss
Instagram Sebastian Gramss
rent a dog
Abbildungen mit freundlicher Genehmigung: Slowfox 5 / rent a dog