Pete Namlook – Air • You (Reissue)

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Pete Namlook – Air • (You) (Silent State Recordings, 29.03.93/05.11.21) (1:00:00, Vinyl/Digital, Silent State Recordings, 1993/2021)
Hödeshof, ein kleiner Weiler auf den Hunsrückhöhen, nur wenige hundert Meter oberhalb von Trarbach und dem Moseltal gelegen. Ein kleines Idyll, umgeben von Feldern, Wiesen und Wäldern und Heimat einer Hand voll Menschen und ebensoweniger Pferde. Für 15 Jahre war dieser Ort die Wohn- und Werkstätte von Peter Kuhlmann, in der Musikwelt besser unter dem Peudonym Pete Namlook bekannt. Bis zu dem Tag, als dieser, im November 2012, kurz vor seinem 52. Geburtstag, viel zu früh an einem Herzinfarkt verstarb. Hödeshof ist nicht gerade die Örtlichkeit, welche man als Wirkungsstätte eines renommierten Produzenten der Ambient- und Elektroszene vermuten würde, doch für Kuhlmann war dieses Gehöft inmitten der Natur wohl ein idealer Rückzugsort, um dem Großstadttrubel zu entfliehen. Denn für den gebürtigen Frankfurter war die Natur selbst schon immer die größte Inspirationsquelle für seine Musik gewesen.

Dies wird schon auf Namlooks erster Solo-Aufnahme deutlich, die bereits 1993, damals noch in seiner alten Wirkungsstätte und Heimatstadt, entstanden ist. Denn “Air • (You)”, das erste von fünf Alben, das unter dem Namen Air entstanden ist, kann als Art Neuerfindung der Ambient-Musik bezeichnet werden. Denn Pete Namlook, der zuvor hauptsächlich als Produzent tanzbarer elektronischer Musik tätig gewesen war, machte den ambienten Chill Out mit “Air • (You)” zum ersten mal fei von in der Szene ungeschriebenen Gesetzen. Und so fanden nicht nur Jazz, Ethno, Neo Klassik und Lounge-Musik Einzug auf diese Platte, sondern vor allem auch der Klang der uns umgebenden Natur. Dem Thema der Liebe gewidmet und an ausgesuchten Stellen mit lieblichem französischsprachigem Gesang versehen, ist “Air • (You)” ein Album, welches man förmlich spüren kann. Denn ob es der Wind ist, den man vermeintlich auf seiner Haut verspürt oder die Liebe, die Tief in das Herz eindringt. “Air • (You)” nimmt man nicht nur mit den Ohren wahr.

Ein moderner Klassiker, der, genau wie sein Erschaffer, noch immer viel zu wenig bekannt ist. Schön, dass es endlich ein Reissue dieses bisher nur schwer erhätlichen Albums gibt. Diese kommt zwar ohne irgendwelche Schnörkel oder Extras daher, doch war dies auch nicht nötig, bei einem Musiker mit solch reichhaltigem Backkatalog. Denn “Air • (You)” ist gemacht für die Ewigkeit. Und vielleicht verhilft diese Vinyl-Neuaflage Peter Kuhlmann posthum endlich zu der breiten Anerkennung, die er verdient hätte.
Ohne Bewertung

Tracklist:
1. ‘Wind’ (7:52)
2. ‘1st Impression’ (4:35)
3. ‘Breeze’ (0:38)
4. ‘Je Suis Triste Et Seul Ici’ (7:34)
5. ‘Spiritual Invocation’ (3:12)
6. ‘Arc’ (11:40)
7. ‘Mystical Appearance’ (2:55)
8. ‘Chaque Ligne De Ta Peau Fut Aimée’ (9:30)
9. ‘Lost In Passion’ (12:04)

Besetzung:
Pete Namlook

Gastmusiker:
Katrin Kruse (Flöte)
Alexa Spielmann (Sopran-Gesang)

Diskografie unter dem Namen Air (Studioalben):
“Air • (You)” (1993)
“Air II” (1994)
“Air III” (1996)
“Air IV • Elle Du Shell” (1999)
“Air V • Jeux Dangereux” (2006)

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Rezension: Klaus Schulze & Pete Namlook – “The Dark Side Of The Moog Vol. 9-11” (2016)
Rezension: Klaus Schulze & Pete Namlook – “The Dark Side Of The Moog Vol. 5-8” (2016)
Rezension: Klaus Schulze & Pete Namlook – “The Dark Side Of The Moog Vol. 1-4” (2016)

Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Silent State Recordings zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

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Pete Namlook – Air • You (Reissue)

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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