Autor: Rajko Baers

75er Jahrgang...Musik-Junkie seit ich denken kann-die Nischen zwischen Post/Prog/Athmo/Metal/Shoegaze sind´s irgendwie!

11.0
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(43:28; CD, Digital; ViciSolum Productions, 18.04.2025) Die griechische Band speist sich personell aus Musikern bekannter Bands wie Mother Of Millions, POEM oder Tardive Dyskinesia und lädt uns mit "Hamelin" auf eine Reise ein. Mit rein instrumentalen Mitteln - u.a. unter Einsatz von Trompete und Klarinette - wird der sehr rhythmisch, metallische Rock melodisch vorangetrieben. King Garcia klingen wie eine abgefahrene Mischung aus Prog Rock, Post Rock, Metal und Mittelalter Rock, sind doch gerade die eben benannten Instrumente sehr dominant. Metallische Riffs, schön trocken in Szene gesetzt, werden mit einer gehörigen Portion Groove und Melodie positiv und energetisch an den Hörer…

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10.0
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(41:20; CD, Digital, Vinyl; Napalm Records, 21.03.2025) Schaut man auf die Folklore, so ist der schwarze Hund auf dem Cover der Überbringer allen Übels, des Dunklen und Schlechten. Das Motiv stammt vom englischen Dichter und Schriftsteller Dr. Samuel Johnson, hat in seiner punkigen Ästhetik was Rohes und Martialisches und wirft somit seine Schatten gekonnt voraus, was die kaputten Sounds der Dänen auf ihrem Debüt "Scandinavian Pain" betrifft. Ähnlich einer verrückten Combo wie Kvelertak spielen die Dänen zwar meist im dreckig aufgewühlten Terrain, nur ist statt deren Metal/Punk-Gemisch hier die volle Schippe aus Doom und Sludge zu vernehmen, mit einem Gift…

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12.0
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(45:05; CD, Digital, Vinyl; Svart Records, 18.04.2025) “LYS" wurde dank Crowdfunding und Unterstützung einiger namhafter Beteiligter bereits in 2015 veröffentlicht. In dieser Zeit löste sich Kati gerade von ihrer damaligen Band L.E.A.F auf Grund künstlerischer Differenzen. Die verschiedenen Kollaborationen auf "LYS" geben dem Album eine spannende Bandbreite und zeigen eher die melodiöse, melancholische Seite des nordischen Folk, der im vorliegenden Fall sehr musikalisch, eingängig und weit weniger rituell als meinetwegen Heilung, Nytt Land und Wardruna ihre Vorstellung ebendieses Sounds leben. Mit Unterstützung von Heilungs Kai Uwe Faust umarmt Dich der einfach nur wunderschöne Opener 'Flamme' mit feierlich schönen Melodien. Etwas…

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10.0
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(35:20; CD, Digital, Vinyl; Subsound Records, 28.03.2025) Die Römer von L'Ira Del Baccano treffen auf die Niederländer von Yama, genauer gesagt die Tilburger. Die Bands verbindet eine lange Freundschaft, gemeinsame Auftritte führen nun zu einer gemeinsamen Split. Die Italiener vollführen einen fantastischen Jam über knapp 20 Minuten, der nach kurzem kraftvollen Einstieg sehr schnell in flirrend kosmische Sphären weg blubbert. Die perlenden Gitarren und der sanfte Space Rock klingen verführerisch psychedelisch und lassen abheben. Dazu addieren die Römer einiges an elektronischen Soundpartikeln, die das kosmisch nächtliche Moment so richtig gut heraus kitzeln. Weiche, federleicht groovige Drum Beats, ein später rockig…

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10.0
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(40:10; CD, Digital, Vinyl; Moment Of Collapse Records, 11.04.2025) Die Rezeptur auf dem dritten Album des Berliner Kollektivs ist klar definiert. Sehr dicht angerührter Post Metal von sanft bis brachial. Fünf Songs in knapp 40 Minuten, schön angezerrt für diese Art Sound in Szene gesetzt. Apokalyptisch, düster und doomig, mit meist mahlend satten Riffs oder wahlweise nebulös postrockig wird das kurzweilige Album zelebriert. “Dislodged" liest sich wie eine zusammenhängende Geschichte, fühlt sich an wie ein durchgehend langer Song. Die Rezeptur in Tempo, der Abfolge, dem Sound-Design ist engmaschig, ineinander verwoben und dicht inszeniert. Klare und ruhige Fragmente sind natürlich vorhanden,…

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12.0
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(46:41; Vinyl, CD, Digital; Century Media/Sony Music, 14.02.2025) Es scheint eine Ewigkeit zurück zu liegen, als die Italiener, damals noch so richtig grün hinter den Ohren, mit erster EP und als Support von The Gathering Ende der Neunziger auf deutschen Bühnen unterwegs waren. Gothic Metal war ein vorübergehender Hype, man spielte in der Schnittmenge aus Paradise Lost und The Gathering, mit männlichen und weiblichen Vocals recht traditionell auf. Die Band um Frontfrau Cristina Scabbia und Andrea Ferro schafften den Sprung hinaus über das Ableben des Genres, setzten kurze Zeit später gekonnt auf den amerikanischen Markt und integrierten Nu Metal-Einflüsse in…

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12.0
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(46:50; CD, Digital, Vinyl; Prophecy Productions, 11.04.2025) Wie klingen In The Woods anno 2025? Das legendäre Debüt "Heart Of The Ages" gehört für mich zu den spannendsten Black Metal-Alben aus der Mitte der Neunziger, lief seinerzeit über vor progressiven Ideen und atmosphärischen Gimmicks. Viele Evolutionen und Alben später - mit lediglich Ur-Drummer Anders Kobro als einzig verbliebenem Original-Mitglied im aktuellen Line-up - spielt man einen wesentlich zugänglicheren Nordic Metal. Der Vorgänger “Diversum" integrierte den neuen Sänger Bernt Fjellestad, verschob die Grenzen Richtung simpler metallischer Strukturen, weg von avantgardistischen Stilmitteln. Ich erlebte das Ganze in 2023 live, fand es zwiespältig auf…

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10.0
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(54:14; Digital, CD; Eigenveröffentlichung, 04.04.2025) Mit dieser international aufgestellten, in Groningen zentrierten Alternative/Progressive Band erlebt man ein interessantes Debütalbum, welches in sich mit vielen Facetten bestückt ist. Die Band ist komplex aufgestellt, melodisch progressiv, mit Strukturen aus Alternative und Postrock im meist schleppend drückenden Terrain unterwegs. Tool, A Perfect Circle und alles was im düsteren alternativen Progressive Rock atmosphärisch schwingt, fließt hier im Sound-Setting hinein. Eine stets fundierte Heavyness - dank Mastering von Chiaran Verheilen (Hippotraktor) in gut ausbalancierten Modi - wird mit mal sperrigen, aber auch melodischen Dynamiken, harschen Post Metal-affinen Vocals in der Balance gehalten. Ein Song wie…

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10.5
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(51:25; CD, Digital, Vinyl; Taxi Gauche Records, 11.04.2025) Doppelbetreuung Rajko: Die Platte der Schweizer drehte sich nur einmal auf meinem Teller und schon war ich verzückt von der ansteckend guten Laune. Wenn es fuzzt, dann tut es das so richtig schön mit dicken Eiern. Wenn es stoisch monoton den Krautrock-Move anschlägt, wirst Du hypnotisiert. Wenn sich Neo Psych und Shoegaze verabreden, wirst Du sanft psychedelisch ins Nirvana gegroovt. Fakt ist: “Liminality" macht Laune, ist geil produziert für diese Art Sound, wabert, dröhnt und rockt in perfekt aufeinander abgesteckten Partituren. Stell Dir vor, die Coolness, der Vibe der Black Angels trifft…

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9.0
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(37:13; Digital, CD; Klonosphere Records, 04.04.2025) Fünf lange Songs zwischen meist sechs und neun Minuten sind erstmal eine Ansage des Debütanten aus Frankreich. Irgendwo zwischen Haken, Tool, Opeth, Leprous und Pure Reason Revolution möchte man sich selbst verortet sehen. Die Female Vocals haben schon was für sich, die instrumentale Seite pendelt zwischen vertrackt rockig und metallisch progressiv. Dazu addiert die Band viele postrockig elegische Ruhe-Inseln, die in den meisten Fällen - so viel vorweg - auch gut in Szene gesetzt werden. Der Sound geht in Ordnung, ist kompakt, dem Genre, der Rezeptur gerecht werdend. Mit immer wieder aggressiven Vocals, mal…

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11.0
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(39:38; CD, Digital, Kranky, 04.04.2025) Mark K. Nelson (Labradford, Pan American) musiziert auf diesem wirklich schönen, stillen Kleinod mit Michael Grigoni, einem Assistenz-Professor für Religion an der Wake Forest Universität, wo er Religion, Ethik und Politik lehrt. Es geht um tiefe Einblicke, den aktuellen Zeitgeist, Themen wie Alter, Isolation, Einsamkeit und unseren Geist und all dies im Kontext zur Pandemie, den gesellschaftlichen Veränderungen im Allgemeinen. Spannend und wie man es vom ambienten Folk des Projektes Pan American gewohnt ist, driftet und phrasiert man mit ambienten Sounds, Drones/Delays und allerhand spannenden Instrumenten wie Dobro, Lap/Pedal-Steel und Mandoline. Es ist, als würde…

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10.0
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(32:30; Digital; Lady Lovely Records, 27.01.2025) “Due" ist die erste Full-Time Scheibe der Italiener, bringt es auf knapp 33 Minuten und wird Freunden des atmosphärischen Post Rock mit progressiven, aber auch elektronischen Einflüssen garantiert harmonische Unterhaltung verschaffen. Der Opener 'Call Of The Void' ist mit fast zehn Minuten das längste Stück, driftet schön sanft mit vielen atmosphärischen Gimmicks hinein in die Platte. Spacig kosmische Keys und elektronisch sanfte Störgeräusche flimmern gekonnt hinein in den postrockigen Sound, erzeugen mit sich auftürmenden Spannungsbögen einiges an cinematischen Effekten. Ein markanter Bass, melancholische Gitarren und generell sehr federleichter Sound machen den Zugang zu “Due"…

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(35:25; CD, Digital, Vinyl; Raging Planet Records, 28.03.2025) Stoner Rock aus Lissabon mit den instrumentalen Desert Smoke. Nach einer ersten Vorab-EP gibt es in knapp 36 Minuten ein Debüt, das nicht wirklich viel dabei falsch macht, den Genre Fan gut zu unterhalten. Die Band versteht es auf den vier langen Songs gut, die richtige Balance zu finden in Sachen Heavy Sound und mit gut inszenierten, sehr epischen Ruhe-Inseln feine Kontraste zu setzen. Der Sound ist nicht zu rau, nicht überpoliert, es fuzzt, wo es fuzzen muss und es fließt feingliedrig, ist postrockig, wo es Atmosphäre und Stimmung erzeugen soll. Der…

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12.0
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(38:44; CD, Digital, Vinyl; Mascot Records, 28.03.2025) Muss man diesen Mann noch vorstellen? Er stolperte seinerzeit kurz vor dem Grunge-Boom mit seinen Masters of Reality auf die Bildfläche der alternativen Szenerie, zelebrierte diesen Wüsten-Sound bereits, als all die Begrifflichkeiten noch nicht relevant waren. Das Debüt und sein Nachfolger “Sunrise.." waren Blaupausen in Sachen Desert Rock und genossen seinerzeit schon hohen Stellenwert, gerade weil man nicht den typisch schwermütigen Grunge, sondern eher was zeitlos Wertiges in Sachen Rock an den Tag legte. Chris Goss arbeitete seinerzeit mit Rick Rubin zusammen und produzierte selbst unzählige Hochkaräter in Sachen Stoner/Grunge/Alternative-Rock (QOTSA, Mark Lanegan,…

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»Musik, zu der ich komplett stehen kann, die keine kommerziellen Erwartungen mit sich bringt.« Wer Mitte der Achtziger in einem Ritt mit dem Auto von Virginia nach Kalifornien düst, um dort sein Leben/seinen Traum als Musiker zu leben (das waren so einige zu dieser Zeit) und heute auf eine lange Karriere zurückschaut mit Höhen und Tiefen, der hat natürlich so einiges an Geschichten im Repertoire. Am 28.03. erscheint das neue Album "Everything A War" des Amerikaners David Judson Clemmons und dieses, aber auch weitere aktuelle Themen motivierte zu einem persönlichen Gespräch in Davids heimischen Gefilden im ländlichen Brandenburg, wo er…

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(47:30; Vinyl, CD, Digital; 7 People Records, 28.03.2025) "Lights For The Living" war ein starkes, eher düsteres Album, für das man Zeit brauchte, um sich darin so richtig wohl zu fühlen. Um so mehr wirkte es trotz sperriger Momente in späteren Durchläufen gehörig nach. Der Amerikaner, der mittlerweile seit vielen Jahren sein familiäres Glück und eine neue Heimat im ländlichen Brandenburg gefunden hat, blickt bereits auf eine lange und verrückte Karriere zurück (u.a. Damn The Machine, Jud, The Fullbliss), die ihn als Berufsgrübler, Denker und Melancholiker durch einige Täler spazieren ließ. Er hat den kritischen Blick auf die Welt, aber…

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13.0
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(41:10; CD, Digital, Vinyl; English Electric Recordings, 28.02.2025) Dim Gray liefen tatsächlich bisher unter meinem Radar. Asche auf mein Haupt, ist die Musik der Norweger doch ein Magnet in Sachen modernem atmosphärischen Progressive Rock. Zusätzlich scheut sich die Band nicht, offenherzig Einflüsse aus Alternative, Pop und keltischen Sounds in ihre Musik spielerisch zu integrieren. Die zentrale Energiequelle ist der emotionale, sehr Falsett-artige Gesang von Sänger Oskar Holldorff, der auch bei den Proggern von Big Big Train im Live-Line-Up seine Position innehat. Diese Art Vocals, in Kombination mit vielen herzzerreißenden Melodien und Arrangements machen den hymnisch melancholischen New Artrock zu einer…

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12.0
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(22:42; CD, Digital, Vinyl; Sycophantastic Records, 20.03.2025) Mit ihrem selbstbetitelten, sehr lebendigen Debüt "Sykofant" haben mich die Norweger vor knapp einem Jahr so richtig gut durchgeschüttelt und vor allem begeistert. Die neue EP macht zum Glück irgendwie weiter an dieser Stelle, ist im Sound und in den Arrangements aber um einiges kompakter und griffiger und macht erneut so viel Laune, dass es gleich wieder Lust auf ein komplettes Album herstellt. Aber der Reihe nach. 'Ashes' flirtet mit vertrackten Riffs Richtung Porcupine Tree zur "In Absentia", hat die dynamische Struktur von Motorpsycho, mehrstimmigen Gesang und hüpft von einem Ast zum nächsten.…

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(46:36; CD, Digital, Vinyl; Hammerheart Records, 21.03.2025) Mit prominenter Unterstützung von Dan Swanö gibt es dank der schmissigen Produktion schon mal einiges auf der Habenseite dieses Debüts aus dem hohen Norden. Die Schweden spielen eine rockig grundierte Variante des dunklen Metal, wie er zwischen Mitte der Neunziger bis kurz nach der Jahrtausendwende populär und angesagt war. Bands wie Moonspell, Rotting Christ und vor allem Sentenced waren durch die Fließbandproduktionen im Woodhouse schwer im Kurs, veröffentlichten fleißig ein düsteres Album nach dem anderen. Viele Klassiker entstanden, aber klar, der Trend des sogenannten Gothic oder Dark Metal war doch sehr endlich, da…

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11.0
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(36:10; Digital, CD; Ideologic Organ, 21.03.2025) „Wir sind alle in Gefahr". Dies sollen die letzten Worte des berühmten Regisseurs Pier Paolo Pasolini gewesen sein in seinem letzten Interview 1975. Es ranken sich einige Mythen um den Tod des linken, homosexuellen Regisseurs aus Italien, der sich stets als stark oppositionell agierender Mensch auslebte. Nahe Ostia, dem Ort des brutalen Verbrechens, findet sich die Künstlerin selbst kalt und verlassen an eben diesem Strand wieder und präsentiert ein sakrales Album, das inspiriert von dieser Geschichte ein einziges Halluzinogen darstellt, in dem man hervorragend im richtigen Moment eintauchen darf. Für Freunde von Anna von…

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