Autor: Michael Büttgen

Geschmacklich bin ich eigentlich schlecht in irgendeine Schublade einzuordnen. Ich mag sehr viele verschieden Arten von Musik, solange sie für mich einen gewissen Anspruch hat, mich interessiert, fesselt und vor allem berührt.

11.0
Reviews

(52:02, Vinyl, CD, Digital, Nuclear Blast, 2022) Das Quartett aus dem französischen Nordosten sägt seit nunmehr 17 Jahren in regelmäßigen Abständen von drei bis vier Jahren dicke Mammutbäume mit ihren Riffs in zwei Hälften. Dabei starteten sie als eine von Crowbar beeinflussten Sludge-Band. Und entwickelten sich eindrucksvoll hin zu einer Band, die leidenschaftlich den anspruchsvollen Spirit von Bands wie Type 0 Negative mit jeder einzelnen Faser atmet und verarbeitet. Dies eröffnet sich dem geneigten Hörer bereits im Opener ‘An Ode To Breakdown’ und noch mehr beim Song ‘Who Wants To Die Old’. Cédric Toufouti klingt mit seiner anklagenden, zerbrechlichen Stimme…

Weiterlesen
11.7
Reviews

(71:28, Deluxe Box Set, CD, Open Sky Records, 2021) Dave Bainbridge wird vielen Genre-Spezialisten als Mastermind der großartigen Folk-Prog-Band Iona bekannt sein, die nach ihrem letzten Album “Another Realm” bisher keine weiteren Aktivitäten mehr vorzuweisen hat. Sehr zum Bedauern der doch recht großen Fangemeinde. Aber auch wenn “Another Realm” damals schon ein wenig die Puste ausgegangen war, so vermisste man doch diese wunderbare Mischung aus hochmelodischem Celtic Rock und energiegeladenen Prog Rock. Umso erfreulicher also die Nachricht, dass Bainbridge sich 18 Jahre nach seinem ersten Solo-Album “Veil of Gossamer” und acht Jahre nach seinem letzten offiziellen Album “Celestial Fire” wieder…

Weiterlesen
14.0
Reviews

(88:00, Vinyl, CD, Digital, The Leaf Label, 2021) Murcof ist der Künstlername von Fernando Corona, einem Musiker aus Mexiko, der jedoch seit Jahren in Barcelona lebt. Sein Hauptaugenmerkt lag und liegt auf der elektronischen Musik, jedoch sammelte er ebenso in den späten 90ern Erfahrungen in der Progband Sonios und war unter dem Pseudonym Terrestre in dem in Tijuana ansässigen Nortec Collective zugange. Auch mit zahlreichen Remix-Arbeiten und diversen Filmmusiken machte er auf sich aufmerksam. So war er zusammen mit der französischen Pianistin Vanessa Wagner an einigen faszinierenden Interpretationen von Arvo Pärt, Philip Glass und dem Kronos Quartett beteiligt. Elektronischer Musik…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(39:41, Vinyl, CD, Digital, Medication Time Records, 2021) Das Trio L’Effondras aus Lyon wurde 2011 gegründet. Das erste Album erschien 2014 auf dem in Proggerkreisen bekannten Label Dur Et Doux, was im ersten Moment doch ein wenig verwundert, denn für (instrumentalen) Post Rock ist das Label eher weniger bekannt. Es folgten eine große Anzahl an Live-Auftritten und einige EPs, bis man sich 2019 erneut ins Studio begab, um den dritten Longplayer in Angriff zu nehmen. Nun, wir wissen alle was dann kam… Auch L’Effondras wurden davon nicht verschont und so verzögerte sich die Veröffentlichung bis ins Jahr 2021. Auch das…

Weiterlesen
10.0
Reviews

(53:41, Vinyl, CD, Kassette, Black Widow Records, 2018/2021) Die 1995 gegründete italienische Band L’Impero Delle Ombre veröffentlicht mit “Racconti Macabri Vol. III” erst ihr drittes Album. Eine lange Zeit, in der Fans immerhin mit zwei Split-Alben (mit den Landsleuten von Bud Tribe) und einigen Compilation-Alben bei Laune gehalten wurden. Der Sound der Italiener orientiert sich stark an den düsteren Doom-Metal-Sound der alten Black Sabbath. Man nutzt hier und da einige Orgelsounds und verfällt stellenweise auch dem Keyboard, das an einigen Stellen gefährliche Höhen (‘Il Cimitero Delle Anime’) erreicht. Überhaupt sind die Songs sehr ausladend und atmen diesen gewissen italienischen Flair,…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(61:00, Vinyl, CD, Digital, Metal Blade, 2021) Der Name dieser aus Kopenhagen stammenden Band bedeutet aus dem Altnordischen frei übersetzt sowas wie “Gigant”. Das passt sehr gut, denn gigantisch geht es auf dem Debütalbum der jungen Band um das brüderliche Gitarrenduo Jesper Gräs, Jens Nicolai Gräs und Schlagzeuger Bjørn Wind Andersen auch eindeutig zu. Nach einer EP aus dem Jahr 2016, holte man sich mit Hamferd-Sänger Jón Aldará eine wunderbare, vielseitige Gesangsstimme an Board und verstärkte sich dazu noch mit Eskil Rask am Bass. “Access All Worlds” erzählt die Geschichte einer Gruppe von Raumfahrern, deren Heimatplanet der Apokalypse entgegen sieht.…

Weiterlesen
11.0
Reviews

(25:18, Digital, Eigenproduktion, 2021) Die aus Erie in Pennsylvania stammenden Progressive Death-Rabauken sind nunmehr seit 14 Jahren aktiv und haben in dieser Zeit zwei Alben und zwei EPs veröffentlicht. Die nun dritte EP wurde passender Weise “Hindsight 2020” getauft, ist – natürlich – während der Pandemie entstanden und offenbart dementsprechend einen durchaus nachvollziehbaren, sich lösenden Wutstaudamm. Mastermind Steve Jacobson und Schlagzeuger Mike Scutella, die sich bereits mit bekannten Bands wie Katatonia, Tesseract, Vital Remains oder Cult of Luna die Bühne geteilt haben, veranstalten in den knapp 25 Minuten ein kurzweiliges, technisch anspruchsvolles, fast chaotisch anmutendes Inferno. Der Opener ‘Lies and…

Weiterlesen
13.0
Reviews

(69:00, Vinyl, CD, Digital, Ván Records, 2021) Alexander von Meilenwald, ehemaliger Schlagzeuger der qualitativ hochwertigen, aber leider mittlerweile aufgelösten Black Metal-Band Nagelfar, gründete The Ruins of Beverast im Jahr 2003 und veröffentlichte das erste Album “Unlock the Shrine” ein Jahr später. Bereits beim Debüt überraschte die eindringliche, intensive Atmosphäre aus einer Mischung von Doom und Black Metal in Kombination mit kleineren Synthiespielereien. Seither veröffentlichten The Ruins of Beverast ein hervorragendes Album nach dem anderen, immer höchst anspruchsvoll, mit Songs in epischen Ausmaßen, die erkundet werden möchten und in jedem Fall immer mehrere Hördurchgänge erfordern. Der Vorgänger “Exuvia” offenbarte eine wüste…

Weiterlesen
9.2
Reviews

(42:00, Vinyl, CD, Digital, Caroline (Universal Music), 2021) Es wird immer sehr unruhig in unserer kleinen, sonst immer so harmoniebedürftigen Prog-Szene, wenn sich ein neues Album von Steven Wilson ankündigt. Meinungen und Kommentare zu diesen Meinungen überschlagen sich, geraten schnell ab vom Weg des freundlichen Miteinanders und der konstruktiven Kritik. Warum ist das so? Möglicherweise ein interessantes Forschungsgebiet für angehende Psychologen. Steven Wilson ist ein Künstler, der sich ungern in einen Stil drängen lassen möchte, heißt, das selbe Album nochmal und nochmal zu machen, nur weil es andere von ihm erwarten. In kreativer Hinsicht mehr als nachvollziehbar. Und für uns…

Weiterlesen