Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

11.0
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(43:13, CD, Vinyl, Digital, Lupus Lounge / Soulfood, 2019) Atmos über Atmos. Lupus Lounge nahm sich des Werks von Markov Soroka an und kommt erst einmal gewaltig, neben dem Drown-Monolith “Unsleep”, der hier auch auf der Agenda steht, mit dem 2014er Aureole-Debüt “Alunar”, das alle Ingredienzen enthält, was uns an dieser Spielart ambienten Metals so am Herzen liegt. Mithin wurde 2016 schon der Nachfolger “Aurora Borealis” veröffentlicht, aber erst einmal step by step. Gut Ding will Weile haben. Und “Alunar” ist wirklich gut. Sehr gut. Die dezent extremen Vocals halten sich in Grenzen, zaghaft und verhuscht trauen diese sich nicht…

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9.0
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(47:47, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Bertus, 2019) Da wird uns doch gleich gezeigt, dass wir uns auf einem Unendlichkeitstrip befinden. Ähnlich der Nachkommastellen der Zahl „Pi“ manifestieren sich hier Endlosschleifen in Sound aus wabernden Nebelmassen, die farbenfroh reflektieren. In der Besetzung Gitarre/Keys, Bass und Schlagzeug verkörpern auch Nazca Space Fox die heilige Dreifaltigkeit von stoned psychedelischen Exzessen. „Pi was recorded in several live sessions…“ weiß das Info erst einmal zu berichten, was bedeutet, dass auch auf „Pi“ der Augenblick zählt, dass der Wagen dann am Rollen ist, wenn die vor allem aus spontanen Improvisationen bestehende Basis ihren Höhepunkt erreicht und…

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11.0
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(27:54, Digital, Art As Catharsis, 2019) Arrangement-technisch versiertes Breitwandspektakel in der Kurzfassung. Für ihre neue EP legte sich das australische Duo Zeitgeber kurzerhand mit der Biologie an und breitete diese als instrumentales Konzept galant vor uns aus. Die Tracks hören auf die Titel ‘1010110 (Self)’, ‘1010110 (Other)’, ‘11010 (Self)’ sowie ‘11010 (Other)’ – Zahlencodes als Handlungsstrang. ‘Die EP ist von der Philosophie von Alan Watts geprägt und untersucht die Vernetzung des Universums und die Beliebigkeit von Grenzen und dualistischen / binären Kategorien.’ Womit sich Zeitgeber den eigenen Anspruch gesichert haben. Mittels exotischem Instrumentarium aus Handpan, Didgeridoo, Klarinette, Harmonium, Trompete und…

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9.0
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(45:47, CD, Vinyl, Digital, Unique Records/Rough Trade, 2019) Mit Rumpelfolk, näselnden Vocals und Mundharmonika machen Kenneth Minor schwer auf die Nachlassverwalter von good old Bob. Und das mittlerweile schon in dritter Instanz. Mit „On My Own“ veröffentlicht die Band um Singer/Songwriter Bird Christiani nun schon ihr drittes Album. Aber, während zwischen dem Debüt „In That They Can Not Help It“ (2010) und „Phantom Pain Reliever“ (2017) ganze sieben Jahre lagen, scheint der Pro-duktionsfluss nun ein wenig anzuziehen. Die Folkrocker aus Frankfurt am Main strafen ihrer Herkunft auch hier Lügen und spielen sich durch staubig anmutende Soundlandschaften, bei welchen man sich…

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10.0
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(30:53, Vinyl/Digital, Barhill Records / Cargo Records, 2019) Größe durch Reduktion. Erhabenheit durch intensives Weglassen. Energie durch Minimum. Als Duo lassen es Gemini One schon mächtig krachen. Je weniger, desto besser. So leben die Songs, hier vier an der Zahl, von spontanen Eruptionen und konsequentem Weglassen. Eine Band wie Slint kommt einen in den Sinn. Und vor allem deren Großtat “Spiderland”, die von bestätigten Stellen schon einmal als die Geburtsstunde des Postrock geadelt wird. Nach längerer Pause, das letzte Lebenszeichen erschien 2012 mit der EP “Float/ Levitate”, wurde Gemini One wieder aktiviert, dieses Mal erneut als Duo, womit die Konstellation…

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10.7
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(54:09, CD, Digital, Wrong Notes Music/Nova MD, 2019) Yeah, of course. “Somewhere In This Universe, Somebody Hits a Drum”…, and somewhere in this universe, somebody listens to this stuff… Die titelgebende Drum wird erst einmal von keinem Geringeren als Marco Minnemann (The Aristocrats, Steven Wilson…) gespielt. Womit bei den Yuval Ron-Unkundigen erst einmal klar sein dürfte, wohin hier die Reise geht. Nämlich, wie soll es auch sein, in Richtung Progressive Rock. Und das mit Doppel-Warp und dezenten Zeitsprüngen. Der Berliner Musiker setzt bei seinem neuen Album wahrlich alles auf eine Karte und durcheilt nun einmal fünfzig Jahre Progressive Rock auf…

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13.0
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(53:36, Vinyl, CD, Digital, Ninja Tune/Rough Trade, 2019) “Are you able find your ground, other people, falling down, Tell the world then, sign your, head for hell, I can be your someone, you believe in, something you can believe …”. Was kann man glauben, was nicht? Das Informationszeitalter ist ein Hort von Halbwahrheiten und Fake-News, von falschen Propheten und Verschwörungstheoretikern. Unter diesen Umständen deutet nichts auf eine rosige Zukunft hin. Erst recht nicht auf eine goldene. Darin sind wir uns einig. “To Believe”! Zwölf Jahre hat das Cinematic Orchestra gebraucht, um den Nachfolger des epochalen Albums “La Fleur” auf die…

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11.0
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(35:28, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Bertus, 2019) Hier klingt alles nach true north. Bandnamen, Titel (‚Floating‘, ‚Above‘, ‚Hidden‘, ‚Dark‘) und der Sound, den die Kölner auf ihrem Album Nummer zwei breitfächern, sowieso. Ob der auch hier, auf „Omission“ obsessierten Klangflächen, macht sich nicht nur ein Hauch eiskristalliner Zirkulationen bemerkbar, hin und wieder gehen diese in einen Sturm über, der gefühlt den Atem sichtbar macht. Das zarte Tröpfeln, das jedem der vier Stillleben vorausgeht, ist das erste Anzeichen für die Entfesselung der Urgewalten, das von Noorvik mal mehr, mal weniger kompromisslos angegangen wird. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass man…

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11.0
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(65:19, Vinyl, CD, Digital, RareNoiseRecords, 2019) Sean Noonan bevorzugt die Bezeichnung ‘rhythmic storyteller’. Weil hier eigentlich alles drin ist, was den Vorzeigeschlagzeuger auszeichnet. Der Schlagzeuger, der 2016 die “Zappanation Rock Opera” verzapfte und sich seit 1999 mit Projekten wie The Hub, dem MoonWard Duo, dem Memorable Sticks Trio oder mit diversen, im Universum ethnischen Drummings flanierenden Soloveröffentlichungen einen Namen machte, hat seit 2014 einen ganz speziellen Trumpf im Ärmel. Hier erschien nämlich “There’s Always The Night”, das Debüt seines Pavees Dance, mit welchem er eine Riege an hochkarätigen Mitstreitern präsentierte. Da ist erst einmal Malcolm Mooney, ehemals Sänger der legendären…

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9.0
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(33:47, Digital, Eigenvertrieb, 2019) Aswekeepsearching machen Postrock. Und zwar, so viel Zeit muss sein, Hindi-Postrock. Mit in Hindi vorgetragenen Texten, traditionell indischen Harmonien und der Urgewalt des Postrock entsteht hier, auf „Rooh“, ein sympathisch kraftvolles Konglomerat aus Tradition und Moderne, welches schon Alleinstellungsmerkmale besitzt, die ins Endemische reichen. Und das nun schon in vierter Instanz. Mithin in ihrer Heimat schon so etwas wie eine Institution, die immerhin schon die Bühne mit keinen geringeren Zeitgenossen als Steven Wilson, 65daysofstatic oder God Is An Astronaut teilte, sich also auch schon in unseren Breiten einen Namen erspielten, sind aswekeepsearching schon längst über den…

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