Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

10.7
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(54:09, CD, Digital, Wrong Notes Music/Nova MD, 2019) Yeah, of course. “Somewhere In This Universe, Somebody Hits a Drum”…, and somewhere in this universe, somebody listens to this stuff… Die titelgebende Drum wird erst einmal von keinem Geringeren als Marco Minnemann (The Aristocrats, Steven Wilson…) gespielt. Womit bei den Yuval Ron-Unkundigen erst einmal klar sein dürfte, wohin hier die Reise geht. Nämlich, wie soll es auch sein, in Richtung Progressive Rock. Und das mit Doppel-Warp und dezenten Zeitsprüngen. Der Berliner Musiker setzt bei seinem neuen Album wahrlich alles auf eine Karte und durcheilt nun einmal fünfzig Jahre Progressive Rock auf…

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13.0
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(53:36, Vinyl, CD, Digital, Ninja Tune/Rough Trade, 2019) “Are you able find your ground, other people, falling down, Tell the world then, sign your, head for hell, I can be your someone, you believe in, something you can believe …”. Was kann man glauben, was nicht? Das Informationszeitalter ist ein Hort von Halbwahrheiten und Fake-News, von falschen Propheten und Verschwörungstheoretikern. Unter diesen Umständen deutet nichts auf eine rosige Zukunft hin. Erst recht nicht auf eine goldene. Darin sind wir uns einig. “To Believe”! Zwölf Jahre hat das Cinematic Orchestra gebraucht, um den Nachfolger des epochalen Albums “La Fleur” auf die…

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11.0
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(35:28, CD, Vinyl, Digital, Tonzonen Records/Bertus, 2019) Hier klingt alles nach true north. Bandnamen, Titel (‚Floating‘, ‚Above‘, ‚Hidden‘, ‚Dark‘) und der Sound, den die Kölner auf ihrem Album Nummer zwei breitfächern, sowieso. Ob der auch hier, auf „Omission“ obsessierten Klangflächen, macht sich nicht nur ein Hauch eiskristalliner Zirkulationen bemerkbar, hin und wieder gehen diese in einen Sturm über, der gefühlt den Atem sichtbar macht. Das zarte Tröpfeln, das jedem der vier Stillleben vorausgeht, ist das erste Anzeichen für die Entfesselung der Urgewalten, das von Noorvik mal mehr, mal weniger kompromisslos angegangen wird. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass man…

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11.0
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(65:19, Vinyl, CD, Digital, RareNoiseRecords, 2019) Sean Noonan bevorzugt die Bezeichnung ‘rhythmic storyteller’. Weil hier eigentlich alles drin ist, was den Vorzeigeschlagzeuger auszeichnet. Der Schlagzeuger, der 2016 die “Zappanation Rock Opera” verzapfte und sich seit 1999 mit Projekten wie The Hub, dem MoonWard Duo, dem Memorable Sticks Trio oder mit diversen, im Universum ethnischen Drummings flanierenden Soloveröffentlichungen einen Namen machte, hat seit 2014 einen ganz speziellen Trumpf im Ärmel. Hier erschien nämlich “There’s Always The Night”, das Debüt seines Pavees Dance, mit welchem er eine Riege an hochkarätigen Mitstreitern präsentierte. Da ist erst einmal Malcolm Mooney, ehemals Sänger der legendären…

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9.0
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(33:47, Digital, Eigenvertrieb, 2019) Aswekeepsearching machen Postrock. Und zwar, so viel Zeit muss sein, Hindi-Postrock. Mit in Hindi vorgetragenen Texten, traditionell indischen Harmonien und der Urgewalt des Postrock entsteht hier, auf „Rooh“, ein sympathisch kraftvolles Konglomerat aus Tradition und Moderne, welches schon Alleinstellungsmerkmale besitzt, die ins Endemische reichen. Und das nun schon in vierter Instanz. Mithin in ihrer Heimat schon so etwas wie eine Institution, die immerhin schon die Bühne mit keinen geringeren Zeitgenossen als Steven Wilson, 65daysofstatic oder God Is An Astronaut teilte, sich also auch schon in unseren Breiten einen Namen erspielten, sind aswekeepsearching schon längst über den…

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10.5
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(52:14, Digital, Eigenvertrieb, 2019) Egor Fedotov ist ein Macher. Nicht nur, dass der Musiker und Multiinstrumentalist aus dem russischen Samara Musik für diverse Videospiele kreierte und nebenbei unter seinem eigenen Namen Platten veröffentlicht, er hob mit Ships Fly Up auch ein Projekt aus der Taufe, mit welchem er seine hörbare Vorliebe für überaus atmosphärischen Post-Rock auslebt. Und das, wie nicht anders zu erwarten, ebenfalls im Alleingang. https://www.youtube.com/watch?v=x0cSLeA658E Auf Bandcamp, und nur dort (sowie auf YouTube, s.o., die Endred.), erscheint mit „Ghost Kingdom“ nun, nach „Journey To Ranucan“ sowie “Dream Maker” sein dritter Longplayer unter diesem Alias. Dieser beginnt dann auch…

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12.0
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(33:55, Vinyl, Digital, Green Chimney Records/Art As Catharsis, 2019) Jahrelang hielt das Projekt aus dem australischen Brisbane sich mit Kleinformaten, sprich diversen EPs über Wasser. Wenn man bedenkt, dass die diesbezügliche “A Very Short Story” vor nunmehr zehn Jahren veröffentlicht wurde, ahnt man schon, welch langen Weg Big Dead gehen mussten, um jetzt mit “Bone White Branches” aufwarten zu können. Wie sehnsüchtig erwartet, kommt das Album dann mit einer beeindruckenden Sehnsucht und Melancholie, die ihre Energien aus einem Crossover aus Cinematic Jazz und Artrock zieht. Die Band selbst nagelt schon einmal Einflüsse wie das Cinematic Orchestra, die Jaga Jazzists, Radiohead…

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10.5
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(35:02, Digital, Art As Catharsis, 2019) Postrock from Sydney. Das heißt, Postrock der Neunziger, als dieses Genre noch mit Bands wie Tortoise, Slint, den späten Talk Talk oder Bark Psychosis gleichgesetzt wurde. Das Trio macht dann auch keinen Hehl daraus, diesen Sound ein wenig verinnerlicht zu haben und kommt bezüglich des Titeltracks gleich mit einem 35-minütigen Track, der im 19/16-Takt auf filigrane Kunstfertigkeiten setzt. https://www.youtube.com/watch?v=OsJ7VktdJ4c Gitarrist David Stattout zufolge war die Taktwahl dabei gar nicht einmal so lässig zu bewältigen, brauchte die Band doch 341 Durchläufe, ehe die Sache letztendlich im Kasten war. Nun ist es nicht so, dass man…

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12.0
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(46:37, CD, Vinyl, Digital, Long Branch Records/SPV, 2019) Tides From Nebula befinden sich auf dem Selbstfindungstrip. Was gar nicht so verwunderlich ist, war und ist die Musik des polnischen Trios doch bisher schon immer Selbstfindung und Erleuchtung pur. Apropos Erleuchtung. Eben das ist „From Voodoo To Zen“ für die Band als auch für den Hörer, welcher sich hinsichtlich Tides From Nebula sicherlich bisher weder mit solch einer Erhabenheit noch solches einem Pathos konfrontiert sah. Was heißt, dass das fünfte Album schon einmal in jeglicher Kategorie ein Schwergewicht ist. Die Band aus Warschau stapelt hier die Sounds lässig in schwindelerregende Höhen,…

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11.5
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(43:25, Vinyl, CD, Digital, RareNoiseRecords, 2019) Da muss denn wohl der alte Platon wieder einmal als Vehikel zum Transport und für die Umsetzung von Ideen herhalten. Was bei Chat Noir aber gar nicht mal so verwunderlich beziehungsweise noch nicht einmal so weit hergeholt ist, gestaltet sich der Sound des mittlerweile siebten Albums der italienischen Klangfraktion doch wirklich wie der Soundtrack für das von Platon entworfene Reich, in welchem alle Dinge, jedenfalls die Vorstellungen von diesen, gesammelt werden. Also eine ganz schöne Bürde, die sich Chat Noir mit “Hyperuranion” aufgebürdet haben. Mittlerweile zum Quartett erwachsen präsentiert sich das Kollektiv um Keyboarder…

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