(54:22; Vinyl, CD, Digital; Season Of Mist, 23.05.2025)
Zur Überraschung des schriftsetzenden Betreuers gibt es diese finnische Band bereits seit den 90ern. Zwischendurch löste sie sich für längere Zeit auf, bis die beiden Gründungsmitglieder Timo Kontio und Teemu Saari gemeinsam mit neuen Musikern erneut unter dem Namen …And Oceans auftauchten und mit „Cosmic World Mother“ und „As In Gardens, So In Tombs“ zwei durchaus hochklassige Symphonic-Black Metal-Alben vorlegten.
Keyboarder Antti Simonen lässt es sich dabei nicht nehmen, den typischen Sound des symphonischen Schwarzmetalls à la Dimmu Borgir mit zahlreichen Experimenten zu verfeinern, wobei er dabei auf den ersten Hör oftmals Grenzen überschreitet. Der Opener ‚Inertiae‘ zum Beispiel weist an einigen Stellen einen Vocoder-Gesang auf, der an Cynic erinnert und sich mit einem typischen Hasenfick-Blastbeat – wie er eben im Black Metal so verwendet wird – abwechselt. Durch die elektronischen Spielereien könnte man allerdings dabei eher an den Duracell-Hasen denken, der sich mit einem Thermomix vergnügt. Auch das Nintendo-Gedudel bei ‚The Form And The Formless‘ wirkt zunächst eher nervtötend als kreativ. Doch mit jedem Durchlauf wird der Gesamteindruck nachvollziehbarer und es formiert sich ein kraftvolles, episches und melodienreiches Inferno, das Fans des Genres durchaus gefallen dürfte.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die klassischen Arrangements und die Synthesizer-Melodien (‚Towards The Absence Of Light‘), kombiniert mit den pfeilschnellen, mechanischen Rhythmen sowie den sägenden Riffs von Tio Kontio und Teemu Saari, haben definitiv ihren Reiz. Sänger Mathias Lillmåns überzeugt zudem mit einer äußerst kraftvollen Stimme, die mühelos zwischen markerschütternden Schreien, verzweifeltem Kreischen und tiefen Growls wechseln kann.
In vielerlei Hinsicht knüpft „The Regeneration Itinerary“ an die frühen Jahre von …And Oceans an. Zu den Stärken zählen die wuchtige Energie, die rasenden Riffs, der kraftvolle Gesang und die mitreißenden Melodien. Etwas mehr Feingefühl hinsichtlich der elektronischen Spielereien und der Auswahl der entsprechenden Synthesizer-Sounds wäre als Kritikpunkt angebracht. Fans von symphonischem, orchestralem Black Metal werden jedoch sicherlich ihre Freude an diesem Album haben.
Bewertung: 11/15 Punkten
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Line-up:
Mathias Lillmåns – Vocals
Teemu Saari – Guitar
Timo Kontio – Guitar
Pyry Hanski – Bass
Antti Simonen – Keyboards
Kauko Kuusisalo – Drums
Surftipps zu …And Oceans:
Facebook
Instagram
YouTube
Spotify
Rezensionen:
„As In Gardens, So In Tombs“ (2023)
„Cosmic World Mother“ (2020)
Abbildung: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Season Of Mist zzur Verfügung gestellt.