(42:19, CD, Vinyl, Digital; At Mango´s Records, 20.01.2023)
Robespierre ist ein Projekt des bayrischen Sängers und Gitarristen Franz Mang und Ex-Mitgliedern von Jethro Tull. Wie zu lesen ist, hatte Robespierre bereits im Jahr 1980 sein Debütalbum “Hard Blood” veröffentlicht und mit einem hohen Anteil progressiver Rockmusik versehen. Wer bei “Sandclocks Of Eternity” (Sanduhren der Ewigkeit) dem etwas verspäteten Nachfolger, nun darauf gehofft hatte ein waschechtes Krautrock- oder Progressive-Rock-Album in den Händen zu halten, dürfte einerseits überrascht andererseits möglicherweise sogar enttäuscht sein. Wobei die etwas düstere, aber ganz gut gelungene Covergestaltung noch hoffen ließ, so bringt allerdings der erste sowie wie weitere Hördurchgänge Gewissheit. Das hat wenig mit Progressive Rock zu tun, denn man vielleicht erwarte konnte, auch wenn einige wenige Schnipsel vorhanden sind. Robespierre vermischt in der Hauptsache Elemente aus Rock, Classic Rock, Hard Rock und keltischem Folk. Dabei dienen der Band diverse Geschichten, Sagen und Legenden aus dem alten England und Deutschland, als Grundlage der textlichen und musikalischen Auseinandersetzung. Diese wären sicherlich eine gute Basis für ein typisches Album des Genres gewesen, aber nun es muss ja nicht immer diese Stilrichtung sein.
Verantwortlich für die Umsetzung von „Sandclocks of Eternity“ sind neben Franz Mang, der langjährige Ex-Jethro Tull-Gitarrist Florian Opahle, der Keyboarder John O’Hara (ebenfalls Jethro Tull), Jacques Bono am Bass und letztendlich der Drummer Simon Michael.
Sicherlich alles Musiker, die ohne Zweifel ihr Handwerk verstehen und Erfolge vorweisen können. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass diese guten Voraussetzungen dann zwangsläufig epochale Werke entstehen lassen, was verständlicherweise dann auch eher selten geschieht. Das vorliegende Album beinhaltet zwar einiges an Power und erinnert in einigen Passagen sogar an rockige Jethro-Tull-Zeiten, doch sind bis auf wenige originelle Samples, besondere musikalische Überraschungsmomente leider eher Mangelware, daran kann auch der erwähnenswerte keltische Folkanteil nur wenig ändern. Dem Album, mit einer Gesamtlänge von gerade einmal 42 Minuten, hätte es bestimmt nicht schlecht getan, wenn das vorhandene Potential noch stärker zur Geltung gekommen wäre. Erhältlich ist “Sandclocks of Eternity”, auf dem künstlereigenen Label At Mango’s, als Digipack mit 16-seitigem Booklet, 180 gr. Vinyl Variante oder ganz zeitgemäß als Stream.
“Sandclocks of Eternity” von Robespierre besticht nicht gerade durch progressive Höhenflüge, dafür bietet das Album mehr bodenständigen Rock, ergänzt mit Einflüssen von keltischem Folk. Ob das Werk nachhaltig in der Erinnerung der Rockfreunde verbleibt oder in der Angebotsflut der Rockmusik untergeht, wird sich dann zeigen.
Bewertung: 8/15 Punkten
Line-up / Musiker Robespierre:
Franz Mang / Gesang, Gitarren, Composer
Florian Opahle (ex Jethro Tull, Greg Lake, ELP) / Gitarre, Productions und Arrangements
John O’Hara (Jethro Tull) / Tasteninstrumente, Streicher, Arrangements
Simon Michael (Feuerschwanz, Subway to Sally) / Schlagzeug
Jacques Bono (Bach in LA) / Bass
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Qobuz – Robespiere/ Hard Blood
Abbildungen: Robespierre/ At Mango´s Records