Autor: Klaus Reckert

"everything happy, and progressive, and occupied" K. Grahame, The Wind In The Willows

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(71:09, CD, Eigenvertrieb, 2018) Der Name ist und bleibt ein SEO-technisches Desaster – das merkt man spätestens, wenn man etwa nach der Kombi Soundcloud + Trigon sucht. Oder entdeckt, was für spaßige Musiken von Spotify unter dem einen Künstlerprofil namens „Trigon“ vereint werden. Aber geschenkt, als Gitarrist Rainer Lange und Basser Stefan Lange diese Band vor um die 30 Jahren aus der Taufe hoben, hat man sich weder um Suchmaschinenoptimierung noch um Soundcloud irgendwelche Gedanken gemacht. Und um Spotify schon gar nicht! Doch sie sind immer noch da, wie wunderbar. Aktuell mit Drummer Tihomir Lozanovski auf Powertrio-Stärke gebracht, haben sich…

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(13:05, (Free) Download, CD, Eigenverlag/Onbones Collective, 2018) Die weiterhin ganz außergewöhnliche Größe zeigenden Münsteraner Giant Hedgehog haben sich heuer etwas kleiner gesetzt. Oder zumindest kürzer. Lief der vorzügliche Vorgänger aus dem Jahr 2014 noch über knapp 26 Minuten, so müssen aktuell etwas über 13 Minuten reichen, um sich mit der Irrealität der Zeit auseinander zu setzen. Aber wohl noch nie hat ein philosophisches Traktat oder eine Physik-Vorlesung so gerockt! https://www.youtube.com/watch?v=QPKbRBkWePI Wem die EP zugesagt hat, der sollte auch hier in unrealistischer Geschwindigkeit zugreifen. Diese Musik taugt zu so ziemlich allem von der Herbeiführung von nie geahnten Zeiterfahrungen bis hin zum…

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12.0
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(70:23, CD, Eigenvertrieb, 2017) Vorab die wirklich überfällige Entschuldigung: Die Rezension zu diesem Prachtalbum hätte nach freundlicher Bemusterung im Vorjahr natürlich längst erscheinen sollen, idealerweise als hochverdienter Teapot of the Week. Doch wie die Dinge manchmal so (schief) laufen: Der Betreuer, der sich um das bemusterte Medium beworben hatte, ging uns von der Fahne. Eigentlich kein Problem, eher im Gegentum. Nur ging er leider, ohne zuvor diese (und viele andere) Beutestücke zu besprechen. Dafür können Emerald Edge aus der Stadt, deren Namen nicht genannt werden darf, aber genau gar nichts. Die Wiedergutmachung naht jetzt, weil zwei Betreuer die Band unlängst…

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12.0
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(40:30, LP, Hummus/Membran, 2018) Ein Hinweis vorab. Anlässlich unserer Clip-Premiere zum Lied der Band schickten wir es bereits voran: die Musik des seit 2012 aktiven Schweizer Instrumental-Trios kann zartere Naturen vermutlich schon mal traumatisieren. Aber wer’s „erfund’n hott“, weiß es natürlich nochmals besser: „With ‘Ambiance’, Ølten step away from the binary formula, in favor grit, nuance, and ruthlessness. The result is a corporal convulsion, leaving behind chronic cramps, heavy breathing, and a sickening feeling deep down in the gut.“ Der Post-Sludge von Ølten klingt manchmal wie die böse Black-Metal-Abmischung eines Jams von My Sleeping Karma mit Rotor auf dem Roadburn-Festival.…

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Update 15.11.18: Die Gewinnspiele sind abgeschlossen, die Teilnehmer benachrichtigt und ihre Namen an die Veranstalter weitergeleitet. Wir wünschen viel Spaß bei den Konzerten! Erntedankfest à la BetreutesProggen – anbei eine kleine Ga(r)be an Gewinnmöglichkeiten für von uns gerne präsentierte Veranstaltungen: 1. Gewinnt 3×2 Gästelistenplätze bei einem Deutschland-Konzert Eurer Wahl der Tour von IHSAHN, Support: Astrosaur, Ne Obliviscaris! 31.10. Hamburg, Logo 01.11. Köln, Luxor Einsendeschluss: 28.10.18, Betreff Eurer E-Mail: Ihsahn, bitte Wunschkonzertort angeben! 2. Gewinnt 3×2 Gästelistenplätze bei einem Deutschland-Konzert Eurer Wahl der Tour von Toska, Support Hypophora! 12.11. Hamburg, Headcrash 13.11. Berlin, Musik & Frieden 14.11. München, Feierwerk 15.11. Köln,…

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(42:51, CD, Noisolution, 2018) Zwanzig Jahre heavy rotation, und sechs ist Trümpf im Hause ЯoToR! Wenn man sich erstmal vom möglicherweise abscheulichsten Frontcover-Artwork des Jahres und dem Schmunzeln über die mal wieder einfach zauberhaften Track Titles dieser sechs übrigens natürlich weiterhin Keyboard-freien Instrumentals erholt hat, beginnt der rotorreine Genuß! Der als erstes bestiegene funky ‚Falsche Dampfer‘ endet mit einer zarten Akustikgitarren-Coda. Die ‚Allmacht‘ vermittelt tatsächlich so ein jub(ilier)endes Triumphieren, als ob es endlich mit der Weltherrschaft geklappt hätte. Das anfangs ganz softe ‚Ferner Liefen‘ ist herrlich verspielt, dafür geht der Heavy-Rekord ‚Abfahrt‘ um so heftiger zur Sache. ‚Vor dem Herrn’…

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Ein ‚Lied‘ geht um die Welt, exklusiv präsentiert von BetreutesProggen! Doch seid fairerweise gewarnt, die Musik des seit 2012 aktiven Schweizer Instrumental-Trios kann zarte Naturen vermutlich schon mal traumatisieren. Ihr kommendes Album heißt „Ambiance“ (02.11.18 via Hummus Records/Membran), was man mit Umgebung, Stimmung übersetzen könnte. Aber rein Scrabble-technisch liegt hier auch die Ambulanz nicht allzu fern… Der Postrock/Postmetal von Ølten klingt manchmal wie die böse Black-Metal-Abmischung eines Jams von My Sleeping Karma mit Rotor. Und klingt immer grandios und umwerfend. Sie selbst sagen übrigens „Heavy rock porn sludge instrumental“ dazu. Unsere zweite Vorwarnung stammt daher auch von der Band selbst:…

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Earblast Ein Jahr. Solang hat bei uns noch nie ein Festivalbericht gebraucht. Doch diesmal gab’s Gründe. Das nun bereits Ende dieser Woche erneut anstehende Euroblast-Festival ist immerhin ein willkommener Anlass, mit Euch wenigstens jetzt noch ein paar von Tobis tollen Bildern und ein paar Eindrücke und Gedanken zur letztjährigen Festival-Ausgabe zu teilen. Wobei es dem Autor klar ist, dass nach dieser Event-Würdigung mindestens eine unmittelbare Facebook-Entfreundung sowie eine unehrenhafte Gruppenentlassung anstehen (watt mutt, datt mutt). Und dass wir so bald auch nicht wieder um eine EB-Akkreditierung ersuchen müssen bzw. dürfen. Wollen wir allerdings auch gar nicht mehr, das war vor…

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(61:48, CD, Moonjune/Cargo, 2018) Mark Wingfield, der Name ruft viel Angenehmes in Erinnerung: die Kooperation mit Markus Reuter zum Beispiel. Für das „The Stone House“-Album, das beim Autor in den letztjährigen Jahres-Top-10 prangt. Das hohe Abschneiden ist rückblickend eigentlich ganz einfach erklärlich: obwohl er sich selbst gar nicht mehr auf gitarristische Vorbilder bezieht, scheint Mark doch die positiven Eigenschaften der beiden Lieblingsgitarristen des Autoren zu vereinigen: das tonal-/emotionale Ausdrucksvermögen von Jeff Beck mit dem technischen Overkill von Allan Holdsworth (R.I.P.). Doch während es wohl überlegt sein will, eine Platte von diesen Gitarrengöttern in – sagen wir – Küche, Wohnzimmer oder…

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11.0
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(40:01, CD, Eigenproduktion u. -vertrieb, 2018) Was sagt dieses Bremer Duo denn über sich selbst? „düster-verspieltes Erstlingswerk“, „kosmopolitische CD“, „Hypnotische Bass- und Rhythmusarbeit und zum Teil sehr ungewöhnliche Arrangements treffen auf austarierte Jazz- und Wave-Anklänge; auch Punk- und Krautrockeinflüsse sind unüberhörbar“ […] „Verzerrte Gitarren sucht man in dieser Produktion übrigens vergebens, auch wenn durch vertrackte Percussion- und Orgeleinsätze stellenweise der Eindruck erweckt wird, man höre eine Art Proto-Heavy Metal mit psychedelischen Elementen“. Hm, hm. Die verfolgungswahnigen Steinzeitler – Thomas Schaefer (Bass, Gesang), Björn Göran Detjen (Schlagzeug, Akustikgitarre, E-Piano, Orgel, Hintergrundgesang) – sind also zudem noch mit einer Stromgitarrenphobie geschlagen. Doch…

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(37:31, CD, Sireena/Broken Silence, 1979/2018) Statt einer weiteren drüschen Kritik des Stiftführers lieber ausnahmsweise mal ein wenig Döneken. Und etwas Musikgeschichte. Erst die Anekdotik: Diese Musik entzückt den Autor durch und durch nicht zuletzt aufgrund der Hardcore-Nostalgie- und Déja-Entendu-Gefühle, die sie auslöst. In einem ausgesprochen zarten und noch prägsamem statt senil verstocktem Alter drangen diese Klänge aus einer verrucht-anziehenden Düsseldorfer WG. So eine dieser Wohngemeinschaften, in denen ein (zerlegtes) Motorrad im Wohnzimmer stand und über dem Küchentisch ein Kanu von der hohen Decke schaukelte. Bewohnt von (zumindest theoretisch die hohe Kunst des Biologiestudiums ausübenden) Lebenskünstlern waren hier neben der Musiksammlung…

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The Pros and Pains of Disco Dancing Pain of Salvation (PoS) können extrem polarisieren. So haben die Schweden um Frontdiva Daniel Gildenlöw beispipelsweise dem Autoren bereits das mit Abstand allerschönste und das ärgerlichste Konzerterlebnis überhaupt beschert. An diesem noch einmal angenehm warmen Spätsommerabend wurde es allerdings ein Gig der gehobenen Mittelklasse: Negatives Daniel erscheint zu ‚Night’s Descending‘, auf dessen Studiofassung er als Sänger gastiert, nicht auf der Bühne. Bei anderen Auftritten der Tour hat er diese Mühe investiert. Für den persönlichen Schreiberlings-Geschmack zu wenig von „Remedy Lane“, aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau. Etwas knapp zugeteilte Zeit für…

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12.0
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(45:59, CD, Moral Machine = Eigenverlag, 2018) The AvantPostProg-Band that refused to sing. Initially. Colonel Petrov’s Good Judgement ist definitiv eine Lieblingsband des Autoren. Denn CPGJ waren immer schon so etwas wie die noch aufregendere Schwester von, sagen wir, Long Distance Calling: schöner, erfahrener bis zur Verruchtheit, und mit der sehr viel geileren Jazz- und Metal-Plattensammlung. Ja, und beide schönen Töchter schienen zunächst stumm zu sein. Dass sie nicht singen, hatte aber offensichtlich keine krankheitsbedingten Ursachen. Denn von 2011 bis 2015 konnte man LDC plötzlich mit Gesang erleben – was nicht von allen Kritikern bejubelt und von der Band selbst…

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UPDATE 05.10.: Das Preisrätsel ist beendet, die glücklichen Gewinner informiert und die La Muerta-Shirts u. CDs werden in den nächsten Tagen versicht. Danke fürs Mitmachen! Mit großer Freude präsentieren wir die am 10.10. beginnende Tour von Subsignal, vgl. auch die Tourdaten ganz unten! Um die Vorfreude noch ein wenig zu steigern, haben wir gemeinsam mit Band, Label, Veranstalter und Agentur drei Rundum-Sorglos-Päckchen geschnürt – aus dem hochwertigen aktuellen Album „La Muerta“ und einem korrespondierenden Band-Shirt (Male, Größe XL), auf dem der Knochenjochen vom Cover in Aztekengold auf edlem Schwarz prangt. Das wollt Ihr gerne aufschnüren? Damit Ihr Euren Astralleib mit…

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(36:32, CD, Vinyl, Digital, Pelagic Records, 2018) Die letzten sechs Jahre haben die Metall-Arbeiter aus Los Angeles vom Quintett zum Trio verschlankt. Und aus dem Psych-Wigwam Tee Pee-Records an die Gestade der PostRock-Heimstatt Pelagic Records getrieben. Was sagt uns das über die Musik auf ihrem jüngsten Opus? Es ist nicht ganz so opulent wie „In Dreams And Time“ (2012). Dafür aber ist das vierte Ancestors-Album ungemein homogen, vermittelt einen geschlossenen Genuss, etwa wie eine durchkomponierte Suite. Die Kompositionen bleiben im ruhigen Spektrum, doch bieten mehr als genug Entwicklung, um keinerlei Langeweile aufkommen zu lassen. Im Gegenteil. Und in der Zwischenzeit…

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Der feine Grat zwischen Schützenfest-Niveau und Siebziger-Nostalgie Das vom Kunst!Rasen-Team für sein vorletztes Open Air-Konzert dieser Saison geschnürte Paket aus den noch aktiven Nachlassverwaltern von Supertramp und Dire Straits wirkte in der Papierform noch etwas stimmiger als auf dem Rasen. Dennoch ergab es einen schön musikalisch untermalten Sommerabend. Der für einige überraschend früh begann. Den Einlassbeginn um 17:30 Uhr nutzten noch recht überschaubare Zuschauermengen und auch als um Punkt 18:15 Uhr John Illsleys Band die hohe Bühne erklomm (für Zuschauer toll, für Fotografen im Graben eine Herausforderung, der u.a. mit Tretleiterchen begegnet wurde), war das Gelände noch nicht annähernd gefüllt.…

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Wenn man eine Band schon wirklich oft gesehen hat, deutet das normalerweise auf eine starke emotionale Bindung zu ihr hin. Trotzdem können sich unter solchen Umständen – wie bei allen Beziehungen – natürlich auch schon mal Ermüdungserscheinungen zeigen. Doch weit davon entfernt zelebrierten die norwegischen Großmeister des Psychrock bei hochsommerlichen Temperaturen die bislang schönste Motorpsychotherapie-Sitzung, die wir bislang erleben durften! Labour of Love Zur Besonderheit des Ganzen trug sicherlich positiv bei, dass es diesmal nicht erst mitten in der Nacht losging – und dass mit Love Machine eine ausgesprochen sehenswerte Vorgruppe zugange war. Die Düsseldorfer verwandelten das Heimspiel bei 37…

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Es gibt Festiwellness, Baby! Wir sind mittendrin in der Hauptfestiwellness-Saison: Gelaufen sind bereits das Burg Herzfeld (wir warten noch sehnsüchtig auf Monikas Reisebericht dazu) oder das 29. Wacken Open Air – die einen preisen den „wohl digitalsten Acker Deutschlands“ – also die „Bereicherung“ des Festivals um eSports sowie Gaming oder seine Verlängerung um einen „Wasted Wednesday“ – andere erinnern sich mit Grausen an einen crowdsurfenden Limahl und die insgesamt immer rasanter fortschreitende Ballermannisierung des ehemaligen Mekkas der Heavy Music. Zappanale, „Finki“, Aquamaria, Haldern Pop sowie das Open Flair sind gerade angelaufen und taugen mithin – soweit nicht ohnehin seit langem…

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Es gibt live, Baby! Und BetreutesProggen.de präsentiert mit Stolz alive and kickin‘: Subsignal – “La Muerta” 10.10. München, Backstage, m. Dante! 11.10. Ludwigsburg, Rockfabrik, m. Mayfair 12.10. Dornbirn (A), TIK, m. Mayfair 13.10. Arnsberg, Breaking The Silence Festival 14.10. Frankfurt/M., Nachtleben 17.10. Hamburg, Logo, m. Mayfair 18.10. Oberhausen, Zentrum Altenberg, m. Pinski 20.10. Kaiserslautern, Irish House 21.10. Berlin, Maschinenhaus Ihsahn, Support: Astrosaur, Ne Obliviscaris! 31.10. Hamburg, Logo 01.11. Köln, Luxor Toska – „Fire By The Silos“ 12.11. Hamburg, Headcrash 13.11. Berlin, Musik & Frieden 14.11. München, Feierwerk 15.11. Köln, MTC Außerdem jetzt oder demnächst bei uns auf Touren: Alcest, Ally…

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11.5
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(67:36, CD, Mikrokleinstgarten/Cargo, 2018) Obacht, hier kommt mal etwas ganz anderes. Denn erstens wird hier so richtig gereimt – mal im Paar-, mal im Kreuz, manchmal sogar im unreinen Reim. Und zweitens auf Deutsch. Warum? Es gilt, die „Zwanzigerjahre im Leben einer Dorfkapelle“ aus Gleina (Sachsen-Anhalt) zu besingen: „Indie-Band, Herzensbrecher-Bande. Zehn Jahre Abarbeitung an der eigenen Identität“. Allerdings findet das Ganze so generisch, ja allegorisch statt, dass sich – zumindest ab einem gewissen Lebensalter – viele Hörer wiederfinden könnten. Warum tut man so etwas? Weil man nicht muss: „Wenn man nur genug Zeit hat, kann man Shakespeare sein (Ein Schelm,…

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