(59:06, CD, Rockville/Soulfood, 2018)
Das schafft nicht jeder alte Hun…, äh, Held: Zwei Jahre nach der Veröffentlichung eines (vorzüglichen) Live-Dokuments und volle acht Jahre nach dem letzten Studioalbum bejubelte Auftritte und Tourneen ausverkaufen. Auf besagter Tour gab es das jetzt erscheinende Anschlusswerk bereits zu kaufen und mehrere Stücke wurden einem Live-Test unterzogen. Den sie blendend bestanden.
Allen voran das träumerische ‘Paris’ und das melancholische ‘Winterblue’, die – unterbrochen vom etwas kämpferischer daherkommenden ‘Hard Times’ nun auch das Album auf einer ruhigen, aber fesselnden Note einläuten.
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Man kann der Band einfach nur zu einer kreativen und körperlichen (man nehme allein schon Davids Markenzeichen-Stimme!) Form beglückwünschen, die es ihnen getattet, 2018 Material zu schreiben, das sich ohne jede Peinlichkeit und in seinen besten Momenten auf Augenhöhe mit ihren legendären Platten der Siebziger präsentiert. Der einzige Punkt, in dem ein schon via Artwork ganz offensichtlich anvsisierter Meilenstein wie “Pampered Menial” unerreicht (unerreichbar?) bleibt, ist dessen Ausgewogenheit. Beispielsweise ein kultig-heftiger Klassik-Rocker wie ‘Song Dance’ findet sich beim diesjährigen Werk nicht. Aber der direkte Vergleich bleibt ohnehin leicht unfair – mit einem Opus, zu dessen ‘Julia’ man vielleicht das erste Mal geküsst und zu dessen ‘Natchez Trace’ es vielleicht mal im Jugendzentrum erstmals so richtig über Tische und Bänke gegangen ist.
Freuen wir uns also lieber über die traumhaft schönen Geigenparts in ‘Winterblue’, über den sanften White Reggae von ‘Thrill Of It All’, das von Davids Frau Sara wunderbar lakonisch gesungene ‘Easter Day’ (auf von einer Marching Drum eingeleiteten ‘Aria’ mit seinen vielen eindringlichen Wiederholungen klingt sie wie eine die Dreigroschenoper interpretierende Marianne Faithful, also großartig). Apropos Sara: ihr bluesiges ‘Crying Forever’ bringt ein schönes Wiederkennen von “House Broken” her. Der letzte Song ist auch der längste, das wieder recht nachdenkliche ‘The Winds Wild Early’ läuft fast sieben Minuten lang.
Zum Produktionsprozess von „Prodigal Dreamer“ hört am besten die Band selbst:
It was recorded by method of room-miking. In this process the band performs together in one room, without clicktrack or similar appliances. The performance hereby is captured „for real“. This recording method is an art for itself that today only few sound engineers are in control of. Paul Hennerich is an expert in this field, handling e.g. broadcasts and recordings of the St. Louis Symphony Orchestra or monitoring renowned jazz projects. This procedure mostly passes on any post-processings. In this way an unequalled authenticity, warmth, dynamic and „in real character“ is achieved, that interprete the sensitive songs on „Prodigal Dreamer“ also soundwise in an appropriate way … and give the listener the feeling of being right in the middle.
Das ist nachvollziehbar – der Album-Sound ist prima und bringt das Konzerterlebnis authentisch zurück.
Bewertung: 12/15 Punkten
Surftipps zu Pavlov’s Dog:
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last.fm
Rezension “House Broken” (2016) incl. Kurzinterviews mit David Surkamp und Manfred Plötz
Rezension “The Pekin Tapes” (1973/2014)
Wikipedia