Autor: Carsten Agthe

-Vermessungsingenieur -Weltenbummler -involviert in: Ornah-Mental, Nostalgia, Vanille & The Woodpeckers, Palin-Drone, Stella Maris, Das Zeichen (RIP), Schl@g, Karmacosmic...

11.0
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(47:05; Vinyl, Digital; Suicide Records, 14.02.2025) Nach Feuer („Disillusioned Fire“), Wasser („Marine Snow“) und Luft (das aus gerade einmal zwei Tracks geformte „Carrion Movements“) folgt mit Erde und „Astral Sands“ nun das Ende einer breit angelegten Tetralogie, die wieder einmal in allen Schattierungen von Grau bis hin zu Schwarz schimmert. Die auf das Stammduo Alex Stjernfeldt und Arjen Kunnen reduzierte Band macht hierbei einmal mehr aus der Not eine Tugend und präsentiert acht unterschiedliche Vokalisten, die aus den „Astral Sands“ eine überaus abwechslungsreiche Angelegenheit machen. Novarupta präsentieren sich hier beispielsweise in Post-Metal (‚Seven Collides‘ mit Jonas Mattson oder ‚Terraformig Celestial…

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12.0
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(35:23; Digital; Eigenveröffentlichung, 21.02.2025) Breit angelegte Soundlandschaften, langsam ins Tal driftende Gletschermassen, eruptive Ausbrüche – auch auf ihrem dritten Album konzentrieren sich Pictures From Nadira auf ihre Vorzüge, nämlich das Kreieren eines auf Pathos und große Momente ausgelegten Post-Rock. War das Debüt „Nadira“ die Pflicht, der Nachfolger „Morula“ die Kür, so ist „Bright Lights And Tired Streets“ Alles! Mit fünf neuen Tracks zeigen die Münchner an, dass sie mittlerweile zum beständigsten und vor allem heißesten Eisen im nicht nur auf Germany bezogenen Postrockkosmos gehören. Fulminante Soundaufbauten harmonieren mit ausufernden Spannungskurven, die umso mehr nach oben driften, je mehr sich das…

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11.0
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(45:42, Vinyl, Digital, Majestic Mountain Records, 07.03.2025) The King will come? No, the emperor! So viel Zeit muss sein. Auch war es klar, dass auf den fulminanten „1st Sound“ irgendwann noch ein zweiter folgen würde. Das dauerte zwar ganze sieben Jahre, aber das Trio aus Helsinki hat schon bewiesen, dass es nicht das Schnellste ist, hat doch auch das Debüt fünf Jahre in Anspruch genommen. Darum scheint es auch, dass Kaiser dieses Manko sofort wiedergutmachen wollen, ist der Einstieg in „2nd Sound“ doch dermaßen kompromisslos, dass die anfängliche Skepsis wie weggeblasen ist. Nein, die Maschine setzte sich nicht langsam in…

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11.0
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(46:22; Vinyl, Digital; Kozmic Artifacts/Electric Magic, 08.01.2024/21.02.2025) Jetzt, wo doch tatsächlich das Ende des Samsara Blues Experiments bekanntgegeben wurde (also keine Experimente mehr), bleibt mehr Zeit für eigene Intentionen. Sicher machte SBE-Sänger und -Gitarrist Christian Peters schon seit geraumer Zeit mit seinem Soloprojekt Surya Kris Peters von sich reden, gab es unter diesem Moniker doch auch schon jede Menge Hörfutter. Nun erfährt das Anfang 2024 digital veröffentlichte Album „There’s Light In The Distance“ via Kozmic Artifacts mit verändertem Cover die längst fällige Manifestation, nein, nicht in Licht, wohl aber auf Vinyl, was einer Sache wie dieser nur gerecht wird. Christian…

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9.0
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(49:59; CDr, Digital; Sound In Silence, 10.02.2025) Mit seinem Death-Static-Debüt mit dem schon ein wenig auf die Musik bezogen, metaphorischen Titel „Time Is Ignorance“, bleibt Sound In Silence seinem Anspruch hinsichtlich Musik an der Grenze zur Stille treu. Gareth S. Brown, sonst als Jerstice, Royal Librarian und The Unpleasant oder mit Hood oder Canvas aktiv, hat mit Death-Static also einen neuen Moniker zur freien künstlerischen Entfaltung auserkoren. Die Trennung zu seinem bisherigen Schaffen schien dem Musiker selbst erst einmal wichtig zu sein. Mit den sechs zwischen Ambient, Semi-Classic, sparsamen Pianomelodien (‚Return‘), Loops und sakralen Drones (‚Delay‘) rangierenden Soundexkursionen fährt Brown…

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(39:59; Vinyl, Digital; Sulatron Records/Broken Silence, 14.03.2025) Dave Schmidt hat es wieder getan. Nämlich einen Haufen Gleichgesinnter um sich geschart, um die Pforten der Wahrnehmung erneut zu öffnen und zu überschreiten. Nein, das passierte nicht im Sherwood Forest, sondern in den Buffbergen Studios, Hannover. Hier geschah es dann, dass Mr. Sula Bassana zusammen mit Gitarrist Marcel Cultrera von Speck sowie Kombynat-Robotron-/Earthbong-Drummer Tommy Handschick losgelassen und entkoppelt von allen weltlichen Einflüssen einen Trip in sich offenbarenden Dimensionen startete – einen Trip, der wieder einmal den Unendlichkeitsdrive aktivierte. So etwas wie Zeit spielte natürlich wieder überhaupt keine Rolle. Und so vergingen gefühlt…

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8.0
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(60:04, CDr, Digital, Sound In Silence, 10.02.2025) Musik, die sich ganz viel Zeit lässt. Und es auch in jeglicher anderen Hinsicht nicht eilig hat. Zwar bringt es der dreigeteilte Haupttrack des vierten Julien Demoulin-Longplayers lediglich auf 15 Minuten, wobei jeder Part derer fünf auf die Soundwaage bringen, die Remixe dieser Tunes machen aus der eigentlichen EP dann doch ein Fulltime-Album. Neben dem ‚HTDC-Remix‘ und dem ‚Foundation-Rework‘ ist es vor allem der ‚Zakè-Remix‘, der eine geschlagene halbe Stunde für sich beansprucht, in der dann allerdings nicht ganz so viel passiert. Leben die ursprünglichen Klangcollagen von geringen Phasenverschiebungen der Sounds sowie durch…

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5.0
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(45:19; CD, Digital; Bitume Productions, 14.03.2025) Schwieriges Unterfangen, das dritte Album des französischen Multiinstrumentalisten Bruno Karnel. Mit einer illustren Gästeschar, darunter Schlagzeuger Basile Combes von Dislimn und Master-Crow-Bassist Matthieu Gajewski, verwirklicht er seine bestimmten Vorstellungen aus Postrock und Prog mit Steve Hackettscher Melancholie. Was dann vor allem in Instrumentals (‚Leaving Diaspar‘, ‚Tvé Mĕsto I‘) oder, mit Abstrichen, auch in Tunes wie ‚Candelight City (ANOB)‘ ganz gut funktioniert und die anvisierten intensiven Stimmungsbilder erzeugt. Sobald aber Gesang mit ins Spiel kommt, stürzt das Kartenhaus zusammen und man verliert sich in disharmonischem Tohuwabohu, das auch durch krampfhaft progressive rockende Texturen nicht verbessert,…

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13.0
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(49:37; CD, Vinyl, Digital; Orden Records, 28.02.2025) Fast jedes Album von Pink Turns Blue zelebriert eine Messe. „Tainted“, das letzte Werk, war eine Platte von eben jenem Schlag, und „Aerdt“, das Überalbum von 1991, sowieso. In seiner wohligen Bedrücktheit und gehaltvollen Düsternis schlägt „Black Swan“, das zwölfte Album der Darkwave-Fraktion um Mic Jogwer, in die gleiche Kerbe, die vor Kurzem von The Cures letztem Opus Magnum geschlagen wurde. https://youtu.be/4XRs_hw7uDY?si=3d24pg88uzfEIu1o Harsche Wave-Gitarren beschwören auch an dieser Stelle dunkle Atmosphären, die durch eine lässig-gelöste Stimmung und stellenweise dancekompatible Dr.-Avalanche-Rhythmusbegleitung ihre eigentliche Bedrohung verlieren. Vom Mood her kommen Tunes…

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(1:21:37; Vinyl CD, Digital; Det Nordenfjeldske Grammofonselskab/Cargo, 21.02.2025) Motorpsycho sind zurück – mit beiden wichtigen Komponenten. Waren die beiden pandemiebedingten Veröffentlichungen „Yay!“ und „Neigh!!“ eher als Interimsalben zu betrachten, so sind die Norweger jetzt wieder in voller Größe zu vernehmen. The band has, in what one might call alchemical terms, been ‚dissolved and purified‘, and is by now again reduced to the core two founding members HMR & BS. Simpel „Motorpsycho“ betitelt, ist der wer-weiß-wievielte Fulltimer der auf Duogröße modifizierten Band (Schlagzeuger wie Olaf Olsen und Ingvald Vassbø helfen hier aber schlagkräftig aus) ein über 80-minütiges Werk – eine überaus…

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(23:19; CD, Digital; Bird’s Robe Records/MGM, 28.02.2025) The Orphaned Bee machen Synth Rock. Nicht Synth Pop! Das ist nun einmal ein ganz großer Unterschied. Mit rockigen, manchmal überaus brachialen Strukturen gibt uns Brett Tollis alias The Orphaned Bee auf dieser Debüt-EP einen Einblick in seine ganz spezielle musikalische Sounddenke, und die hat es in sich. Zwischen hardrockenden beziehungsweise postrockenden Extravaganzen (das soll ja auch ohne Gitarren möglich sein – siehe, beziehungsweise höre, ‚Water‘), breakbeatigen Offerten (‚Fire‘), Berliner Schule (‚Rain‘) und groß angelegten Industriallandschaften (‚Ascendance‘) erobert sich der Australier ein überaus breit angelegtes Betätigungsfeld und auch wenn es nicht so scheint,…

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(42:29; CD, Vinyl, Digital; Noisolution/Edel, 28.02.2025) The 90s strike back! Und das mit voller Power. Dass das hier, bei den Pighounds, vor allem an der Kurt Cobain-affinen Stimme von Sänger (und Gitarrist) Peter Bering liegt, ist das eine Ding. Das zweite ist, dass das Duo (Bering und Schlagzeuger Alessandro De Luca) hier eine Wall of f***ing Sound vom Stapel reißen, wie er auch von einer Riff-priorisierenden Big Band hätte kommen können. Dabei schaffen es The Pighounds, einen headbangenden Hit an den nächsten zu reihen und so die guten alten Zeiten des Grunge wiederauferstehen zu lassen. Einiges klingt tatsächlich ein wenig…

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(1:04:34; Vinyl, CD, Digital; Pelagic Records/Cargo, 28.02.2025) Jetzt wächst wohl (wieder) zusammen, was zusammengehört. Einst gründeten die Buddys Jeremy Galindo und Raymond Brown eine Band namens This Will Destroy You. Doch während Galindo eben diese zu den Höhen des Post-Rock führte, verließ Brown die Band 2007, um sich der Medizin zu widmen. Musikalisch untätig blieb er nicht, schrieb weiterhin Musik, die er dann, in den Zeiten des relativen Stillstands 2021 bis 2024, mit Galindo in Töne umwandelte. Und nicht nur das, mit Johnnie McBryde, Ethan Billips und Nicholas Huft ist die gesamte Tourbesetzung von This Will Destroy You mit an…

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(34:28; Vinyl, CD, Digital; Heavy Psych Sounds Records, 21.02.2025) Der Yawning-Balch-Trip geht also tatsächlich in die nächste Runde. Nach „Volume One“ und „Volume Two“, die aus einer mehrstündigen Session vom November 2022 mit der Intention „no riffs were planned“ resultierten, traf sich die Yawning-Man-Fraktion aus Gary Arce (Gitarre), Bill Stinson (Drums) und Mario Lalli (Bass – Fatso Jetson) am 20. April 2024 erneut mit Gitarrist Bob Balch (Fu Manchu) im kalifornischen Joshua Tree Nationalpark. Was in einer weiteren fünfstündigen Jam-Session gipfelte, aus der (nun vorliegend) „Volume Three“ und „Volume Four“ (noch ausstehend) herausselektiert werden. Mit den beiden seitenfüllenden Tunes ‚The…

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(36:58; CD, Vinyl, Digital; Exile On Mainstream/Cargo, 21.02.2025) It’s family business. Damit bleibt halt auch alles in der Familie. Vater/Schwiegervater Markus E. Lipka kennt man noch von Eisenvater. Schwiegertochter/Ehefrau Teresa Matilda Köberle-Wientjes von Melting Palms. Somit treffen eigentlich kaum zu vereinbarende Stile in Karla Kvlt mit mächtig Getöse aufeinander. Hier der intensive, zu keinem Kompromiss bereite Sludge’n Doom, dort die Fragilität von Dreampop und Shoegaze. Und zwischendrin malträtiert Sohn/Ehemann Johann Victor Wientjes stoisch die Felle, auf dass nun wirklich alle Klarheiten und Zweifel an der Sache beseitigt werden. Der „Thunderhunter“ gebärdet sich denn auch als ein solcher – immer dort…

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(19:35, Digital, Tonzonen, 14.02.2025) Eine in London und Berlin aktive Undergroundband, die sich mittlerweile nun doch für Berlin als Bandbase entschieden hat, kommt nun mit ihrer Debüt-EP, die, für das hier zu Hörende, wohl nicht passender hätte betitelt werden können. „Living Without Expectations“ – erwarte nichts und bekomme alles. „Consistently pushing the boundaries of their signature psychedelic rock and Krautrock-inspired styling…“ ist hier zu lesen und mithin wissen wir ja, dass Kraut nicht unbedingt als Stil, sondern wohl eher als Herkunft verwendet wird, die alles, von Hardrock bis Elektronik, in sich bündelt bzw. bündeln kann. Weil Bloke in der Tradition…

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(38:24, Vinyl, Digital, Clostridium Records, 07.02.2025) Das war doch einmal eine Auszeit. Nach 24 Jahren entschieden sich die ehemaligen Buddys vom Jewelled Moon 2020, nun doch einmal die musikalische Welt zu verunsichern und unterstrichen diese Intention dann sogar mit einigen Veröffentlichungen. „New Sun Rising“ (2022), „Northern Light“ (2023) und nun „Electric Waters“, die Motivation scheint auch hinsichtlich der Veröffentlichungspolitik enorm. Dass da auch noch die EP „Otherside“ (2024) war, soll nur am Rand erwähnt werden. Mit schwerem Ge-orgele und viel Vintage Rockschmock machen Jewelled Moon aus ihren Vorlieben kein Geheimnis und wiederbeleben die gute alte Zeit des Rock’n Roll, die,…

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(24:59, CD, Digital, Dronarivm, 17.02.2025) Bartosz Dziadosz, der sonst unter dem Aka PLEQ musikalisch unterwegs ist, ist hier auf Themensuche. Nach Themen, ‚…evoking images of wintry, cold landscapes, ripples on water, and misty, ambiguous views seen from a safe distance.‘ Zwischen Neoklassik, Drones, Ambient und meditativen Soundscapes sucht der polnische Musiker und studierte Philosoph nach Perfektion und ganz großen Momenten, die hier, auf „Theme“, zwar, eher zurückhaltend, für einen nur zaghaften Stimmungsaufbau sorgen, die bei intensiven Eindringens in die Materie aber umso großflächiger gerieten. ‚Harmony‘ wirkt ob seines Delays wie ein verlorener Frippertronic, ‚Fragments‘ ob seines angedeuteten Riffs (auf Cello)…

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(41:07; CD, Digital; Nordic Notes, 21.02.2025) „Áššu“ ist wie Sisu. Nur in Joik! Und nicht ganz so martialisch. Der traditionelle Gesangsstil der norwegisch/finnischen Samen, der schon durch Künstler und Künstlerinnen wie Mari Boine oder Wimme weltweite Bekanntheit erlangte, geht mit der neuen Band um die Sängerin Ulla Pirttijärvi (Angelin Tytöt, Solju) nun in die zweite Runde. Mit Kenneth Ekornes an den Percussioninstrumenten, Olav Torget an der afrikanischen N’Goni, Gitarre und Electronics sowie Hildegunn Øiseth am Ziegenhorn als Gast veröffentlichen Áššu nun mit „Louteniegut“ ihr zweites Album, bei dem via Ulla Pirttijärvi dem Joik eine Plattform gegeben wird. Der lautmalerische, rezitative…

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(46:49, Vinyl, CD, Digital, Pelagic Records/Cargo, 14.02.2025) Hier kommt etwas Gewaltiges auf uns zu. Die Belgier von Pothamus ebneten schon mit ihrem Debütalbum „Raya“ von 2020 den Himalaya ein und kommen nun mit „Abur“, um den Rest zu erledigen. Ein Sound aus alles unter sich begrabenden Malströmen und Dampframmen gibt sich erst einmal wenig kompromissbereit und wartet nebenbei mit einem philosophischen Überbau auf. Zum Drone-lastigen Klang der Surpeti (oder Shrutibox), zu einem Yin und Yang aus Growls und Clean Vocals, Mörderbässen, Tribal Drums und mächtigen Gitarrenmantras zimmern sich Pothamus ihren ureigenen Sound aus postmetallischer Ekstase und orgiastisch rituellen Zeremonien, die…

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