(64:34; CD, digital; Progrock.com’s Essentials/Just for Kicks; 23.05.2025)
Nach dem gleichnamigen Debütalbum legt das Trio aus Wales nun zwei Jahre später mit dem Album „Life Amongst Strangers“ nach. Wie schon beim Vorgänger sind auch hier meist mittellange Stücke zu hören, wobei der mit fast 14 Minuten Laufzeit längste Song gleich an den Anfang gesetzt wurde. Der in vier Abschnitte unterteilte Song ‚Voyager‘ zeigt schon mustergültig auf, wohin die musikalische Reise auf diesem Konzeptalbum um Themen wie Krieg, Einsamkeit, Isolation etc. geht. Und das heißt im Klartext: Neo Prog Fans sollten sich hier angesprochen fühlen.
Tribe3 hatten schon live auf der Bühne auf sich aufmerksam gemacht, wo das Trio durch Drummer Gregory Paulett unterstützt wird, nun arbeiten sie mit einem feinen Album daran, sich weiter einen Namen zu machen. Das Trio nutzt dabei in routinierter Manier Genre-typische Elemente. Ob elegische Gitarrenparts oder weitflächige Keyboards oder emotionaler Gesang – alles hat seinen Platz in der Musik der Waliser. Der Gesang wie auch ihre Art von Neo Prog erinnern bisweilen an Bands wie Castanarc, Multi Story oder Comedy of Errors.
Auf den gelungenen Opener folgt mit ‚Falls Like Rain‘ eine Nummer, die mit der einleitenden Gesangslinie an einen alten Yes-Klassiker erinnert, sich dann aber doch im typischen Neo Prog Bereich bewegt.
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Ein knapp zweiminütiges Instrumental mit dem Titel ‚Requiem for a friend‘ ist einem verstorbenen Musikkritiker gewidmet und ist ein entsprechend traurig klingendes Keyboardsolo, worauf der 13-minütige Titelsong folgt, der zu den Highlights des Albums zählt, ebenso wie der ähnlich lange abschließende Song ‚Evening Tide‘. Beide belegen beispielhaft, wie gut die drei Musiker miteinander harmonieren und mal Gitarre, mal Tasten und mal der Gesang die Akzente setzen.
Tribe3 reiht sich nahtlos ein in die Riege derjenigen Neo Prog Bands, die es sehr melodisch und ohne Ecken und Kanten mögen und dabei auch auf härtere Passagen verzichten. Dabei funktionieren Lead und Background Gesang sehr gut, ohne spektakulär zu sein.
Bewertung: 10/15 Punkten
Besetzung:
Jon Kinsey – vocals / drums / additional keyboards
Chris Jones – guitar
Steve ‘Yip’ Hughes – bass / bass pedals / keyboards
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Abbildungen: Tribe3