eMolecule – The Architect

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eMolecule - The Architect (InsideOut, 10.02.2023)(1:09:00; Vinyl, CD, Digital; InsideOut/Sony Music, 10.02.2023)
Die größten Überraschungen erlebt man oft, wenn man keine großen Erwartungen an eine Sache hat. So war es für den Rezensenten auch bei “The Architect”, dem ersten Album von eMolecule, dem neuesten Projekt von Simon Collins. Dass Simon nicht nur Sohn des Philip David Charles Collins, sondern selbst ein begabter Musiker ist, konnte dieser in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis stellen. Dass er aber auch Musik schreiben kann, die nicht nur dem Progressive Rock zugeordnet werden kann, sondern auch wirklich von progressiver Natur ist, das war in der hier vorliegenden Form kaum zu erwarten. “The Architect” ist nämlich weder Pop, wie ihn Collins Junior anfangs seiner Karriere spielte, noch Art Rock, wie man ihn bisher von seiner Band Sound Of Contact kannte. Stattdessen gehen er und sein Mitstreiter Kelly Nordstrom mit eMolecule einen Schritt weiter und präsentieren… Ja, wie nennt man so etwas eigentlich?

Die Strukturen der Stücke gestalten sich progressiv, die Riffs haben metallische Durchschlagskraft, das Ambiente klingt spacig und die Rhythmen kalt und industriell. Es ist eine Platte, die gelegentlich Assoziationen zu Devin Townsends Album “Ocean Machine: Biomech” aufkommen lässt, gleichzeitig aber auch, v.a. in Sachen Melodieführung, Parallelen zu Steven Wilson aufweist. Hinzu gesellen sich immer wieder klassische Passagen, eine Prise New Wave und Post Punk, stellenweise Einflüsse aus Grunge und Doom sowie in Einzelfällen stadiontaugliche Hooklines.

Es ist Musik, die selten einfach gestrickt ist und trotzdem über weite Strecken eine enorme Zugänglichkeit aufweist. Fast wie Papa Phils Musik zu besten Genesis-Zeiten. Nur eben in einem ganz anderen Klangbild. Denn so viel Groove und Heavyness hat es bei Genesis nie gegeben. Wobei Collins auch auf “The Architect” seine familiären Bande nicht ganz vertuschen kann, denn einzelne Songs tragen ganz klar die DNA der alten Genesis in sich, was nicht nur auf Simons Timbre zurückzuführen ist.
Bewertung: 12/15 Punkten


eMolecule - The Architect (InsideOut, 10.02.2023)
Besetzung:
Simon Collins – Vocals, Drums, Keys, Sound Design/Programming
Kelly Nordstrom – Guitar, Bass, Keys, Sound Design/Programming

Diskografie (Studioalben):
2023: “The Architect”

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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Head Of PR zur Verfügung gestellt.

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Über den Autor

1978 in Traben-Trarbach geboren und seit 2014 in Köln ansässig bin ich noch immer ein echter Globetrotter. Ziehe ich gerade einmal nicht trampend und couchsurfend mit meiner Frau Inga durch die Welt, so arbeite ich als Sozialpädagoge in der Inklusionsbegleitung sowie in der Einzelfall- und Familienhilfe. Nebenberuflich bin ich als Stadtführer für Free Walk Cologne tätig. Außerdem nähen Inga und ich hin und wieder noch immer unsere Travelling Monkeys, handgefertigte Stoffaffen. Musikalisch in den 90ern sozialisiert, wuchs ich mit Grunge (Pearl Jam, Nirvana), Prog (Marillion, Dream Theater), Punk (Bad Religion, NoFX), Gothic Metal (Paradise Lost, My Dying Bride) und Crossover (Rage Against the Machine, Faith No More) auf. Für mich sind die letzten zehn Jahre musikalisch so ziemlich die spannensten, die ich bisher erlebt habe, da in dieser Zeit viele jener verschiedenen Stile musikalisch zusammengführt worden sind.

Ein Kommentar

  1. Die LP frisch erhalten und ich kann mich dem Kollegen nur anschließen. Was erwartet man von so einer Combo? Alles und nichts 🙂 Für mich einer der besten Platten der letzten Monate im diesem schönen Musik Genre. Für mich ein Potpourri von Musik, die ich liebe.
    Perfekte Muke 🙂

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eMolecule – The Architect

von flohfish Artikel-Lesezeit: ca. 2 min
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