(51:30, CD, Vinyl, Digital, Relapse Records, 2022)
Hilft alles nichts - diesen hier muss ich bringen! Was reimt sich auf Krüller? Sicher! Knüller! Nun kann man Tristan Shone nicht nachsagen, irgendwie an radio- und massentauglicher Muzak beteiligt zu sein. Aber „Krüller“ ist in gänzlich anderer Richtung very special. Auch auf seinem neuen Machwerk suhlt sich der Multiinstrumentalist aus San Diego in mäanderndem Sound aus Industrial, Noise und Metaldrone. Wobei trotz aller Harschness und klangtechnischer Unnahbarkeit eines auffällt – sein Gesang weist dieses Mal einen erkennbaren Melodiegehalt auf, was „Krüller“ eben nicht zu dem (im positiven Sinn) Schreckgespenst wie zu erwarten macht.

Dennoch sind die Torturen eben auch hier zäh und langwierig (‚Drone Carrying Dread‘, ‚Krüller‘). Aber, was weh tut härtet ab! Author & Punisher siedelt sich in den klanglichen Weiten an, die Acts wie Skinny Puppy, Killing Joke oder Devin Townsend schon lange verlassen haben. Und eben hier ist die Quintessenz von Tristan Shone begraben – an der Biegung des Flusses aus EBM und Progressive Metal. Nun ist das Projekt des Künstlers alleiniges Ding. Dieser kann es sich aber leisten, auch hier und da wieder mit besonderen Gästen zu glänzen. In den Tracks ‚Centurion‘ sowie ‚Misery‘ ist die Tool’sche Rhythmusfraktion Danny Carey und Justin Chancellor zu hören (immerhin begleitete Author & Punisher diese Band zu deren 2020er US, Australien und Neuseeland-Tour als Support). Eben das sind auch Gimmicks, die „Krüller“ dezent aufwerten. Weitere Überraschung – Tristan Shone zieht Portisheads „Glorybox“ mit in den Höllenschlund.
Bewertung: 10/15 Punkten

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