(45:09, CD; Kscope/Edel, 2020)
Crime doesn’t pay – im Falle des organisierten Ananas-Diebstahls kann das nicht so ganz stimmen. Auf den vermutlichen bisherigen Kreativ-Höhepunkt von The Pineapple Thief – Dissolution (2018; Album der Woche bei uns) – folgten erfolgreiche Touren und ein nicht überraschendes, aber vorzügliches weiteres Live-Album Hold Our Fire (2019). Und nun – Corona zum Trotz – hat die Band um Rädelsführer Bruce Soord schon wieder ein neues Ding gedreht, bei dem es um Variationen des seit Jahrhunderten faszinierenden Gedankenspiels “Wie wirklich ist die Wirklichkeit=” – und vor allem “wessen Wirklichkeit?” zu gehen scheint (vgl. “Alternative Facts” bzw. “Fake News” im Post-Truth-Zeitalter von Trump. Vgl. aber auch schon z.B. Kurosawas “Rashomon” oder Paul Watzlawick).
Inhaltlich ist das natürlich in keine dürre philosophische Disputation verpackt, sondern in teils sehr persönliche, brillant beobachtete, bedichtete und vertonte Kurz- und Kürzestgeschichten (‘Our Mire’ gibt mit knapp 7:30 hier schon den Longtrack ab). Zum Titelstück verriet die Band übrigens selbst “The darkly anthemic title track opens the album and sows the seeds for what follows. Alluding to broken friendships and how the truth becomes the first casualty even in the most personal conflicts”.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Und was die musikalische Umsetzung angeht, so dürften d’rob alte Fans wissend schnalzen und neue damit zu Hauf’ gewonnen werden können. Tracks wie ‘Break It All’ oder der Dämonen-Befund ‘Demons’ (starke Visualisierungen von George Laycock) dringen mit ihrer Relevanz sowie der eleganten Balance aus Komplexität und mitsingbarer Eingängigkeit, aus Melodieseligkeit und Gitarren-Härte in das Machtvakuum, das ein Steven Wilson beim Anbiedern an den Radiopop hinterlassen hat.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Besetzung blieb mit Soord selbst, Steve Kitch (Keyboards), Jon Sykes (Bass) und Maestro Gavin Harrison (Drums) erfreulicherweise stabil. Wo andere, die man jetzt nennen könnte, für jedes zweite Album neue Big Names auftun, bleiben die Obsträuber sich selbst und ihrer Linie treu. Warum auch nicht, wenn es derart gut funktioniert?
Bewertung: 12/15 Punkten (WE 10, JM 12, KR 12, KS 11)
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
PS – Erhältlich in folgenden Gebinden:
“CD, LP incl. various colours, digitally, Blu-ray disc w/ bonus track plus as a limited edition deluxe hardback book 4 disc version”
PPS – Tourdaten für 2021:
10.10. Hamburg – Fabrik
16.10. München – Technikum
17.10. Pratteln (CH) – Z7
19.10. Stuttgart – Im Wizemann
26.10. Mainz – KUZ
29.10. Köln – Carlswerk Victoria
11.03. Dresden – Tante Ju
12.03. Wien (A) – Szene
17.03. Berlin – Kesselhaus
Surftipps zu The Pineapple Thief:
Homepage
Facebook
Twitter (TPT)
Twitter (Bruce)
YouTube (Playlist)
Soundcloud
Spotify
Instagram
last.fm
Konzertbericht The Pineapple Thief, Godsticks, Köln, Luxor, 13.09.17
Konzertbericht The Pineapple Thief, Godsticks, 25.01.17, Oberhausen, Zentrum Altenberg
Konzertbericht Gavin Harrison, 05Ric, Köln, Underground 04.12.13
Review zu “Where We Stood” (2017)
Interview zu “Your Wilderness” (2016)
Review zu “Your Wilderness”
Review zu “Magnolia” (2014)
Review zu “All The Wars” (2012)
Review zu “Tightly Unwound” (2008)
PNL-Reviews
Prog Archives
Wikipedia
Abbildungen – Cover: The Pineapple Thief / Kscope; Bandshot: Diana Seifert